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·06 de dezembro de 2024

Sie ballerten nur eine Saison: Elf warnende Beispiele für Marmoush

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Der Stürmer von Eintracht Frankfurt begeistert mit seiner Torausbeute die Bundesliga. Sowas gab's schon öfter - und endete selten in einer Weltkarriere

Die Bundesliga staunt über den Ägypter Omar Marmoush, der für Eintracht Frankfurt schon 13 Tore erzielt hat. So viel wie nie in seiner Karriere und nur eines weniger als Harry Kane. Vom Engländer war man Tore gewohnt, von Marmoush haben es sich seine Klubs jahrelang nur erhofft.


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Mit 25 ist er auf dem Zenit seiner Karriere. Wie lange wird er dort bleiben – wird er ein Superstar oder ein One-hit-wonder? Fever Pit’ch Kolumnist Udo Muras nennt die elf besten Torjäger der Bundesliga, die nur eine Saison lang auffällig oft knipsten.

Peter Meyer (Mönchengladbach)

Beste Saison: 1967/68

Meyer kam von Absteiger Fortuna Düsseldorf zum Nachbarklub und schoss in 18 Einsätzen 19 Tore! Sein Lohn: Berufung in die Nationalmannschaft, Debüt beim legendären 0:0 in Tirana, das Deutschland die EM-Teilnahme kostete. Offenbar ein schlechtes Omen, kurz danach brach er sich Schien-und Wadenbein, fiel 17 Monate aus.

Was aus ihm wurde: Er kam nur noch auf einen Bundesligaeinsatz, Ende der Karriere mit 29.

Lothar Kobluhn (RW Oberhausen)

Beste Saison: 1970/71

In jener Saison gab es so viele Merkwürdigkeiten (Bestechung im Abstiegskampf, Pfostenbruch in Gladbach, erste Gelbe Karten), da konnte auch ein Mittelfeldspieler Torschützenkönig werden – und das zu Gerd Müllers Zeiten. Kobluhns 24 Tore retteten RWO vor dem Abstieg, seine Kanone bekam er erst Jahrzehnte später – weil auch der Kicker 1971 nicht sicher war, wieviel Schiebung bei seinen Treffern dabei war,

Was aus ihm wurde: Er spielte noch zwei Jahre im Oberhaus, dann stieg RWO ab. Es kamen noch sieben Tore hinzu.

Karlheinz Vogt (1. FC Kaiserslautern)

Beste Saison: 1970/71

Auch Vogt übertraf im Skandaljahr seine Fähigkeiten. Nach zwei Treffern im Vorjahr katapultierte er sich auf 22 hoch. Trotzdem kam er nie in die Nähe der Nationalelf.

Was aus ihm wurde: Im Folgejahr waren es nur noch zehn, dann fünf und schließlich null Tore. Er wechselte in die 2. Liga und schoss für den FC Homburg in sieben Einsätzen ein Tor. Sein Superjahr musste ihm im Nachhinein unwirklich vorgekommen sein.

Klaus Scheer (Schalke 04)

Beste Saison: 1971/72

Im Schatten eines Klaus Fischer lebte der blonde Mittelfeldspieler bestens. Im Vizemeister-Jahr der Schalker kam er auf sagenhafte 18 Tore (Vorjahr: 4) und stand in der Pokalsiegerelf.

Was aus ihm wurde: Schalkes Krise wurde auch seine, bis 1975 traf er noch 14mal. In zwei Jahren Kaiserslautern in 41 Partien gar nicht mehr.

Klaus Wunder (MSV Duisburg)

Beste Saison: 1972/73

Sein Name war Programm und Verheißung. Ein Stürmer des kleinen MSV Duisburg schießt 17 Tore?! Nach seiner Traumsaison debütierte der wuselige Dribbelkünstler prompt in der Nationalmannschaft.

Was aus ihm wurde: Für Deutschland spielte er nie mehr, aber trotz halbierter Torproduktion holten ihn 1974 die Bayern für die seltsame Ablösesumme von 777.777,77 DM. Ein gutes Geschäft vor allem für den MSV, die Bayern hatten wenig von ihm. Wunder, mittlerweile verstorben, floh nach eineinhalb Jahren (und sieben Toren) nach Hannover. Immerhin gewann er 1975 den Europacup der Landesmeister.

Erich Beer (Hertha BSC)

Beste Saison: 1975/76

In seiner achten Bundesligasaison hatte der Franke in Berliner Diensten plötzlich Zielwasser getrunken und schoss 23 Tore, obwohl manchmal im Mittelfeld eingesetzt. Bundestrainer Schön kam nicht an ihm vorbei und nahm ihn mit zur EM 1976.

Was aus ihm wurde: Im Jahr darauf schoss er nur noch fünf Tore, in den drei Spielzeiten nach seinem Traumjahr zusammen eins weniger als in selbigem. Immerhin durfte er mit zur WM 1978 in Argentinien. Zum Schluss noch ein Jahr 2. Liga bei 1960 München.

Jan Furtok  (HSV)

Beste Saison: 1990/91

DDR-Import wirbelte die Abwehrreihen durcheinander und war in aller Munde, aber die Tore schoss ein unscheinbarer Pole mit Schnauzbart. Furtok erzielte genau ein Drittel seiner 60 Bundesligatreffer in jener Saison und landete auf Platz zwei der Torjägerliste, nur einen Treffer hinter Bayerns Roland Wohlfarth.

Was aus ihm wurde: Er blieb noch zwei Jahre beim HSV, dann kickte er zwei weitere bei Eintracht Frankfurt. Die Torausbeute: 8-4-3-2.

Vergangene Woche ist er im Alter von 62 Jahren verstorben.

Heiko Herrlich (Mönchengladbach)

Beste Saison: 1994/95

Nach vier Jahren auf der Leverkusener Bank traf er in seiner zweiten Gladbacher Saison 20mal ins Schwarze,  wurde Torschützenkönig und traf auch im Pokalfinale 1995 gegen Wolfsburg (3:0). Die Einladung in die Nationalmannschaft war folgerichtig. Im Sommer erzwang er seinen Wechsel zu Borussia Dortmund.

Was aus ihm wurde: Zwei seiner fünf Länderspiele machte er noch als Dortmunder, alle in 1995. In acht Jahren kam er nur auf 41 Bundesligatreffer, gewann aber mit dem BVB die Meisterschaft und die Champions League. Nach einer Hirntumor-OP 2000 kämpfte er sich zurück, aber nie mehr in die Stammelf. Karriereende mit 32, später Bundesligatrainer in Bochum, Leverkusen und Augsburg.

Sergej Barbarez (Hamburger SV)

Beste Saison: 2000/01

Er ist der bis dato letzte HSV-Spieler, der sich die Torjägerkanone sicherte. Im legendären Meisterschaftsfinale am 19. Mai 2001 schockte er die Bayern mit seinem Kopfball kurz vor Schluss – es war Saisontor Nummer 22. In vier Jahren zuvor hatte er nur 17 Tore (für den BVB und Hansa Rostock) erzielt.

Was aus ihm wurde: Er kam nie annähernd an diesen Wert heran, war aber noch bis 2008 Profi, zuletzt zwei Jahre bei Bayer Leverkusen. Zuletzt sahen wir ihn als Trainer von Bosnien-Herzegowina beim 0:7 gegen Deutschland.

Thomas Christiansen (VfL Bochum)

Beste Saison: 2002/03

Die Frage würde auch Experten ins Schwitzen bringen: wer teilte sich mit Giovane Elber 2003 die Torjägerkanone? In einer starken Bochumer Mannschaft stach der Däne heraus und 21mal zu – auch beim 1:0 gegen die Bayern – und noch häufiger als im Aufstiegsjahr (17x).

Was aus ihm wurde: Er wechselte zu Hannover 96 (für 2,5 Millionen Euro) und blieb hinter den Erwartungen: nur zwölf Tore in drei Jahren.

Halil Altintop (1. FC Kaiserslautern)

Beste Saison: 2005/06

In zwei Jahren Kaiserslautern hatte der Türke acht Tore erzielt und war kaum aufgefallen. Ausgerechnet in der Saison, in der der FCK fast abgestiegen wäre, explodierte er regelrecht und erzielte 20 Treffer. Prompt wurde er in die türkische Nationalmannschaft berufen, dann holte ihn Schalke 04.

Was aus ihm wurde: In den folgenden sechs Jahren auf Schalke und in Frankfurt kam er zusammen auf 19 Tore. Erst auf seiner letzten Station FC Augsburg schaffte er 2013/14 noch mal einen zweistelligen Wert (zehn), war dort auch Stammspieler. Er kam auf 38 Länderspiele (bis 2011) und leitete von März 2023 bis August 2024 den Campus des FC Bayern, für den Zwillingsbruder Hamit einst spielte.

André Silva (Eintracht Frankfurt)

Beste Saison: 2020/21

Der Portugiese steigerte seine Torausbeute im zweiten Jahr bei der Eintracht um 133 Prozent von 12 auf 28 und lag sogar ein Tor vor Erling Haaland. Nur Robert Lewandowski übertraf ihn.

Was aus ihm wurde: RB Leipzig kaufte ihn für 23 Millionen Euro – klassischer Fall von verwechselt. Bei RB floppte er, wurde nach Spanien  verliehen. Sein Marktwert stürzte von 45 auf sechs Millionen Euro. Derzeit ein nur geduldeter Einwechselspieler in Leipzig.

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