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·12 de maio de 2025

Punktabzug für Trainerwechsel: Revolution oder Illusion?

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Benno Möhlmanns Vorschlag zur Einführung von Punktabzügen bei Trainerentlassungen könnte den Profifußball nachhaltig verändern. Der BDFL-Präsident sieht darin ein Mittel gegen die grassierende Wechselwut: 15 Trainerwechsel in der 2. Bundesliga, davon sieben in drei Wochen – diese Bilanz kann einen schon schwindelig machen. Geldstrafen, so Möhlmann, seien da wirkungslos. Doch wäre ein Punktabzug tatsächlich das Patentrezept?

Zugegeben, der Vorschlag hat seinen Reiz. Trainer bräuchten Planungssicherheit, um nachhaltig arbeiten zu können. Stattdessen werden 44 Prozent von ihnen in Europas Top-Ligen während der Saison vor die Tür gesetzt – oft ohne echten Nutzen. Ein Zwangsanreiz zum Umdenken täte not. Schließlich sind Krisen selten monokausal. Wer zweimal den Übungsleiter austauscht, sollte sich selbst hinterfragen, meint Möhlmann zu Recht.


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Doch hier beginnt die Krux: Vor allem kleinere Klubs wie Fürth oder Regensburg drückt bei Misserfolg der Schuh. Mit Etats von 12 bis 15 Millionen Euro können sie sich eine lange Leine kaum leisten. Ein Punktabzug würde sie im Abstiegskampf gnadenlos bestrafen. Selbst Traditionsvereine wie Schalke und Hannover, die diese Saison je zwei Trainer verschlissen, bekämen die Härte zu spüren. Wo Geld fehlt, ist der Trainer oft das schwächste Glied.

Die Umsetzung? Ein Kraftakt. DFL und DFB müssten die Mammutaufgabe stemmen, neben Dauerbaustellen wie Sicherheitsdebatten und 50+1-Gezerre. Ein sportjuristisches Minenfeld, in dem ein Punktabzug noch nie erprobt wurde. Selbst die englische Championship wagte diesen Schritt nur bei Finanzverstößen. Kurzum: Der Teufel steckt im Detail.

Möhlmanns Vorstoß ist wohlfeil, keine Frage. Doch er krankt an der Komplexität des Systems Profifußball. Statt Punktabzüge mit der Brechstange einzuführen, braucht es ganzheitlichere Lösungen. Mehr Talentförderung statt teurer Transfers. Bessere Trainer- statt Spielerverträge. Gelebte statt geprechte Vereinstreue. Vielleicht liefert uns Möhlmann ja beim nächsten Brainstorming den ultimativen Geistesblitz – hoffentlich ohne Kollateralschäden.

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