Mit Eigengewächsen zurück in die 3. Liga – Aufsteigervorstellung TSV Havelse | OneFootball

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·21 de junho de 2025

Mit Eigengewächsen zurück in die 3. Liga – Aufsteigervorstellung TSV Havelse

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Nachdem man sich in den Aufstiegsspielen gegen den 1.FC Lokomotive Leipzig durchsetzen konnte, stand der TSV Havelse als letzter Aufsteiger für die kommende Drittligasaison fest. Nach einem ersten kurzen Intermezzo während der Saison 2021/22 spielt der Klub aus Niedersachsen zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in der 3. Liga. Dabei setzten die Rot-Weißen vor allem auf Talente aus der eigenen Jugend.

Der Turn- und Sportverein Havelse 1912 ist ein Klub aus dem Garbsener Stadtteil Havelse in der Region Hannover. Der Verein wurde im Jahre 1912 gegründet und bietet neben Fußball auch die Abteilungen Tennis, Tischtennis, Ballett und Turnen an. Die Fußballer brachten es in der Saison 1990/91unter Trainer Volker Finke bis in die 2. Bundesliga, stieg aus dieser nach einer Saison jedoch direkt wieder ab. In den darauffolgenden Jahren rutschte der Verein bis in die fünftklassige Oberliga Niedersachsen West ab und schaffte erst 2010 den Sprung zurück in die Regionalliga Nord. Dort hielt man sich über zehn Jahre bis schließlich zur Saison 2021/22 der Sprung in die 3. Liga gelang. In den damaligen Aufstiegsspielen traf man auf den 1. FC Schweinfurt, den man im Hin- und Rückspiel jeweils mit 1:0 besiegen konnte. In der 3. Liga konnte sich der TSV jedoch ebenfalls nicht lange halten. Nach nur einer Saison mussten die Rot-Weißen den Gang zurück in die Regionalliga Nord antreten.


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Eigentlich werden die Heimspiele des TSV im Wilhelm-Langrehr-Stadion ausgetragen. Da dieses mit 3.500 Plätzen jedoch auch aufgrund der zu geringen Kapazität nicht drittligatauglich ist, werden die Heimspiele in der kommenden Spielzeit im Eilenriedestadion in Hannover ausgetragen. Mit 5.000 Plätzen bietet das Stadion, in dem die Zweitvertretung von Zweitligist Hannover 96 zu Hause ist, genau so viele Plätze wie die Gemeinde Havelse Einwohner hat.

Im Kader des TSV findet sich auch ein Ex-Osnabrücker wieder, der sowohl auf als auch neben dem Platz eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Rot-Weißen spielt. Schließlich war Florian Riedel in der vergangenen Saison absoluter Stammspieler und verpasste nur ein einziges Spiel seiner Mannschaft. Bei allen anderen Partien stand der 35-Jährige stets in der Anfangsformation. Neben einem eigenen Treffer lieferte der rechte Mittelfeldspieler auch sieben Vorlagen für seine Mitspieler. Neben dem Platz fungiert Riedel gleichzeitig als Sport-Vorstand des Vereins und ist somit auch abseits des grünen Rasens aktiv am Erfolg beteiligt. Ob der gebürtige Werdauer in der kommenden Drittligasaison weiterhin auf dem Platz aktiv sein wird oder sich voll auf seine Position als Sport-Vorstand konzentriert, steht noch nicht fest. Für den VfL absolvierte Riedel in der Saison 2011/12 22 Spiele, in denen er mit sieben Vorlagen auf sich aufmerksam machen konnte und nach nur einem Jahr in Lila-Weiß im August 2012 zum 1. FC Kaiserslautern wechselte.

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Allgemein geht es beim TSV sehr familiär zu. Die meisten Spieler des Kaders sind großenteils Halbprofis und auch Trainer Samir Ferchichi ist hauptberuflich als Polizist tätig. Der 40-Jährige ist schon seit 2018 in verschiedenen Positionen im Verein aktiv und seit September 2022 als Cheftrainer der ersten Herrenmannschaft tätig. In seinen bislang 100 Spielen als Cheftrainer der Rot-Weißen konnte der gebürtige Mindener 52 Siege einfahren und weist damit einen Punkteschnitt von 1,76 vor. In der vergangenen Spielzeit ließ er seine Mannschaft vorwiegend im 3-1-4-2-System auflaufen und wurde mit nur sechs Niederlagen und 76 Punkten souverän Meister in der Regionalliga Nord. Auch in den anschießenden Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Nordost konnte man sich erfolgreich durchsetzen. Gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig folgte nach einem 1:1-Remis im Hinspiel ein 3:0-Sieg nach Verlängerung im Rückspiel, wodurch man den zweiten Aufstieg in die 3. Liga der Vereinsgeschichte feiern konnte.

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Ein Erfolgsfaktor für die Rot-Weißen ist auch die Jugendarbeit des Vereins. So stammen im aktuellen Kader gleich zehn Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Einer von ihnen ist Stammtorhüter Tom Opitz. Der 21-Jährige stand in insgesamt 27 Partien der abgelaufenen Saison im Kasten des TSV und konnte dabei zehnmal zu Null spielen. In der Offensive glänzte vor allem Marko Ilic mit 16 Toren und 16 Vorlagen in der Regionalliga Nord. Auch in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga hatte Ilic mit zwei Toren und einer Vorlage einen entscheidenden Anteil am Erfolg. Der 26-Jährige steht seit 2022 in Havelse unter Vertrag und läuft erst seit vergangener Saison regelmäßig als Mittelstürmer auf. Zuvor wurde er hauptsächlich auf den Außenbahnen und auch als Verteidiger eingesetzt. Neben Ilic sorgte auch Kapitän Julius Düker für Torjubel in Havelse. Mit insgesamt 18 Torbeteiligungen (11 Tore, 7 Vorlagen) bewies der offensive Mittelfeldspieler seine Qualitäten.

Neuzugänge für die kommende Drittligasaison wurden in Havelse noch nicht vorgestellt. Allgemein möchte man auch im Profibereich weiterhin vermehrt auf Spieler aus der Region und der eigenen Jugend setzen. Schließlich schafften bereits 56 Spieler aus der TSV-Jugend den Sprung in den Profibereich. Namenhafte Beispiele sind unter anderem Torwart Alexander Meyer, Daniel-Kofi Kyereh, die Brüder Maximilian und Johannes Eggestein sowie der aktuelle deutsche Nationalspieler Deniz Undav. Auch VfL-Stürmer Nikky Goguadze hat eine Havelser-Vergangenheit. Der 26-Jährige lief von Juli 2023 bis Januar 2024 für ein halbes Jahr im Trikot des TSV auf und trifft somit in der kommenden Saison auf einige alte Mannschaftskameraden.

Mit einer regionalen Verwurzelung und einer beständigen Jugendarbeit geht der TSV Havelse also voller Zuversicht in seine zweite Drittligasaison. Auch wenn man finanziell und strukturell zu den kleinen Klubs der Liga zählt, strebt der familiär geführte Verein den Klassenerhalt in der 3. Liga an und möchte sich diesmal, anders beim ersten Besuch im Profifußball, langfristig in der Liga halten.

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Text: Jendrik Greiwe Fotos: Kevin Kühne und Aylin Kreutzstein

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