REAL TOTAL
·17 de janeiro de 2025
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Kylian Mbappé ist längst bei Real Madrid angekommen – Foto: Angel Martinez/Getty Images
Am 4. Dezember 2024 war Kylian Mbappé am Tiefpunkt angelangt. Nachdem Real Madrids prominentester Neuzugang der letzten Jahre mit acht Toren in seinen ersten 13 Einsätzen als Blanco einen durchaus passablen Start hinlegte, kam es nach dem ersten Clásico (0:4) am 26. Oktober, in dem der Franzose nicht nur acht Mal im Abseits stand, sondern auch reihenweise beste Torchancen nicht verwertete, zur großen Krise, das Selbstvertrauen des Stürmerstars verschwand fast vollkommen und es klappte rein gar nichts mehr, selbst die einfachsten Ballannahmen wurden zur Herausforderung. Nicht nur dass Mbappé kaum noch traf, auch seine Körpersprache verhieß nichts Gutes – er wirkte schlicht und ergreifend wie ein Fremdkörper im Offensivspiel der Königlichen. Am besagten 4. Dezember gipfelte das Ganze darin, dass der 26-Jährige bei der Niederlage in Bilbao (1:2) zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit einen wichtigen Elfmeter kläglich verschoss, nachdem er schon eine Woche zuvor in Liverpool (0:2) vom Punkt scheiterte. Nach dem desaströsen Abend im Baskenland äußerte sich der Stürmer über eine Story auf seinem Instagram-Kanal: „Schlechtes Ergebnis. Ein großer Fehler in einem Spiel, in dem jedes Detail zählt. Ich übernehme die volle Verantwortung dafür. Ein schwieriger Moment, aber es ist die beste Zeit, um diese Situation zu ändern und zu zeigen, wer ich bin“, schrieb Mbappé – und hielt Wort! Nicht einmal sechs Wochen später ist der Franzose zur tragenden Säule der königlichen Offensive geworden: Mit zehn Toren ist er nicht nur Reals aktuell bester LaLiga-Torschütze, sondern ist mit 16 Treffern in allen Wettbewerben auch generell der treffsicherste Blanco.
Mbappé nach der Pleite in Bilbao – Screenshot: instagram.com/k.mbappe
„Wir kennen uns einfach besser. Ich kam neu in die Mannschaft, das hat viele Dinge verändert. Jetzt ist die Eingewöhnung beendet, wie es der Trainer gesagt hat. Ich fühle mich sehr gut im Team und wir können auf dem Platz sehen, dass ich besser mit den anderen zusammenspiele und die ganze Mannschaft viel besser spielt“, erklärte der Franzose nach dem letzten Spiel des Vorjahres gegen Sevilla. Zu den Toren kommt auch die in der Tat inzwischen völlig veränderte Körpersprache – Mbappé strahlt wieder (Spiel-)Freude aus, genießt es sichtlich, auf dem Platz zu stehen. Bei Dribblings und Tempoläufen sieht er wieder wie der Weltstar aus, den die Fußballwelt seit Jahren kennt, die alte Explosivität ist beinahe komplett wieder da. So gibt er mit 4,4 Torschüssen pro Spiel die meisten in LaLiga ab (vor Robert Lewandowski mit 3,6), und seine 2,4 Dribblings pro Partie sind der viertbeste Wert in der Primera División. Auch im Zusammenspiel mit den Kollegen zeigt sich der Weltmeister von 2018 mittlerweile deutlich verbessert, nicht nur im Copa-Duell gegen Celta, wo er mit dem Pre-Assist vor dem 2:0 glänzte, sondern auch bei Key-Pässen (1,2 pro Spiel) – nur Vinícius Júnior (2,0), Rodrygo (1,8) und Luka Modrić (1,6) haben mehr bei Real.
Oft sind es vor allem die ganz wichtigen Treffer, die Mbappé erzielt. So traf er in Leganés und Bergamo sowie gegen Getafe, Pachuca, Sevilla, Celta und auch im Supercopa-Finale gegen Barcelona jeweils zum 1:0, wenngleich es im Final-Clásico letztlich am Ende nichts genützt hatte. Außerdem traf er nicht nur in allen drei bisherigen Finalspielen der Saison, sondern auch in allen Wettbewerben – kein anderer Real Spieler erzielte Tore sowohl in LaLiga als auch in der Champions League, dem UEFA Super Cup, dem FIFA Intercontinental Cup, der Supercopa de España und der Copa del Rey.
Als es im Herbst überhaupt nicht lief, zogen Fans und Medien gerne Quervergleiche zwischen Mbappé und Cristiano Ronaldo, um zu verdeutlichen, dass der Franzose nicht einmal ansatzweise in derselben Liga wie Reals bester Torschütze aller Zeiten spielen würde. Angesichts der Saga und des Hypes, die dem Wechsel des ehemaligen PSG-Kapitäns in die spanische Hauptstadt vorausgegangen waren, ist das vom emotionalen Aspekt zwar einigermaßen verständlich, verbietet sich aber eigentlich nicht nur im Falle Mbappés, denn der Portugiese hat mit 450 Toren in 438 Spielen im weißen Trikot Maßstäbe für die Ewigkeit gesetzt, denen aktuell kein anderer Spieler auf der Welt gerecht werden kann.
Doch wie sieht es tatsächlich aus, wenn man die ersten sechs Monate der beiden Superstars bei Real Madrid übereinander legt? Cristiano Ronaldo erzielte an den ersten 19. LaLiga-Spieltagen 2009/10 neun Tore, Mbappé hat aktuell einen Treffer mehr. Zwar traf CR7 in der Gruppenphase seiner ersten Champions-League-Saison als Blanco sechs Mal, hatte jedoch Mitte Januar 2010 wettbewerbsübergreifend mit 15 Toren eines weniger als Mbappé zum gleichen Zeitpunkt in dieser Spielzeit. Außerdem: Der Franzose hat bei diesem Vergleich auch mehr direkte Torbeteiligungen (19) als Ronaldo (16). Diese Zahlen sollen nicht suggerieren, dass Kylian Mbappé schon genauso gut wie Cristiano Ronaldo oder gar besser ist – das ist er nicht und das ist auch generell niemand in der heutigen Fußballwelt. Wenn überhaupt, kann und muss man erst nach neun Jahren realistische Vergleiche anstellen, sollte Mbappé überhaupt so lange bei Real Madrid bleiben. Sie verdeutlichen dennoch, dass der Neuzugang trotz aller Anlaufschwierigkeiten und der vielen berechtigten Kritik bereits auf sehr hohem Niveau performt.
Mbappés Zahlen 2024/25
Das Beste an der Causa Mbappé aus Real-Sicht ist, dass dieser immer noch nicht sein bestes Niveau erreicht hat. Zu oft vergibt er noch relativ einfache Tormöglichkeiten, so hätte er am Donnerstagabend im Copa-Duell gegen Celta mindestens noch ein- oder zweimal treffen können, wenn nicht gar müssen. In manchen Spielen, wie eben gegen Celta oder vor dem Jahreswechsel gegen Sevilla, gelingen ihm Tore aus schwierigen Positionen, während er aus deutlich besseren Positionen nicht trifft. Erschwerend kommt hinzu, dass die Mannschaft derzeit grundsätzlich sehr inkonstant auftritt, manche Offensivleute mit Formschwankungen zu tun haben und Mbappé in den vergangenen Wochen mit Jude Bellingham – vor allem in wichtigen Spielen – das königliche Angriffsspiel teilweise alleine tragen musste. Wenn Carlo Ancelotti es schafft, die aktuellen Probleme zu lösen, wird auch der französische Superstar noch besser werden. Das Zusammenspiel mit Vinícius funktioniert bereits immer öfter und besser, da ist aber tatsächlich noch mehr möglich, vor allem wenn der Brasilianer sich wieder mehr auf das Fußballspielen und weniger auf Gegenspieler und Schiedsrichter würde. Es ist jedenfalls keine gewagte These, dass Kylian Mbappé noch besser werden kann und auch wird. Höchstens ist es ein Versprechen an den Madridismo und eine Drohung an die Konkurrenz.
Am Ende der Saison 2009/10 hatte Cristiano Ronaldo 43 direkte Torbeteiligungen (33 Tore, zehn Vorlagen). Wer wettet dagegen, dass Mbappé bis zum Sommer diese Zahlen toppen wird?
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