Treffpunkt Betze
·24 de janeiro de 2025
In partnership with
Yahoo sportsTreffpunkt Betze
·24 de janeiro de 2025
Leon Robinson ist im Profifußball angekommen. Seit Sommer 2024 fest bei den Profis, kam der 23-Jährige in der Hinrunde bereits zu sechs Kurzeinsätzen. Am vergangenen Wochenende feierte der gebürtige Wormser sein Startelf-Debüt im heimischen Fritz-Walter-Stadion - inklusive Heimsieg. Doch das soll erst der Anfang sein. Der Youngster hat sich im rot-weiß-roten Trikot viel vorgenommen, bleibt aber bescheiden und selbstkritisch. Sein Trainer ist derweil froh, ihn zur Verfügung zu haben, wie er auf Nachfrage von Treffpunkt Betze verrät. "Für das erste Spiel war das ordentlich. Er hatte sicher den ein oder anderen Ballverlust, doch den hatten andere Spieler auch. Man sieht, dass er unserer Mannschaft Wucht und Mentalität gibt."
Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp
Treffpunkt Betze: Hallo Leon. Du hast am Samstag nach deinem Startelf-Debüt mit einem Schmunzeln prognostiziert, dass du vor lauter Adrenalin nicht so gut schlafen wirst. Wie war es um deinen Schlaf bestellt?
Leon Robinson: Es hat dann doch recht gut geklappt (lacht). Es war gut, dass das Spiel schon mittags war, da hatte ich etwas Zeit, das Ganze irgendwie zu verarbeiten. Das war dann ganz schön. Und so ging's am Ende doch noch.
Treffpunkt Betze: Wie lief dein Startelf-Debüt ab? Wann hast du erfahren, dass du spielen wirst und wie hast du dich darauf vorbereitet?
Leon Robinson: Das ergibt sich immer so ein bisschen im Laufe der Trainingswoche. In den Einheiten, die ja nicht öffentlich sind, arbeiten wir taktisch abgestimmt auf den Gegner. Dann bildet sich von Tag zu Tag mehr eine A-Elf, die dann wahrscheinlich auflaufen wird. Und da habe ich gemerkt: Okay, ich bin da gerade drin und ich muss auch jetzt mit keinem anderen Spieler die Position tauschen. Ich bleibe in diesem Team. Dann habe ich schon gedacht, dass es wohl so kommen könnte, dass ich spiele. Es gab dann auch kein Gespräch mehr mit dem Trainer im Büro, sondern es hat sich einfach abgezeichnet. Es wurde mal mit einem Schmunzeln im Vorbeigehen gesagt: Das hast du dir verdient. Da konnte ich mich zu Hause also etwas darauf einstellen, dass es am Samstag passieren wird. Ich muss schon sagen, dass es nochmal ein bisschen anders war im Vergleich zum normalen Ablauf, wenn du „nur“ im Kader stehst. Man hat gemerkt, heute ist irgendwie ein besonderer Tag. Aber es war jetzt nicht so, dass ich speziell irgendwas anderes gemacht habe. Ich habe zu Hause die Zeit verbracht und mich normal vorbereitet.
Treffpunkt Betze: Du warst nach dem Spiel sehr selbstkritisch. Ihr analysiert eure Spiele immer sehr genau. Wie war das Feedback des Trainerteams? Woran musst du arbeiten?
Leon Robinson: Bei den Dingen, die nicht gut waren, haben wir uns symbolisch meinen Ballverlust kurz vor der Halbzeit angeschaut, wo ich eigentlich schon fast am Gegenspieler vorbei bin, aber vielleicht ein bisschen zu lange brauche. Da wurde dann aufgezeigt, was man hätte besser machen können. Weil das auch einfach ein Zeitpunkt war, an dem man keinen Ball verlieren darf. Das war mir in dem Moment auch selbst direkt klar, da habe ich mich auch geärgert. Positives Feedback gab es für meine Arbeit gegen den Ball, sowie dafür, dass ich viele und wichtige Zweikämpfe gewonnen habe - aber auch Situationen hatte, wo ich auf meiner Position speziell aufdrehen konnte, den Ball mal von der einen auf die andere Seite verlagern konnte. Das ist mir ganz gut gelungen.
Treffpunkt Betze: Deine ersten Schritte im Fußball hast du in der Jugendmannschaft von Mainz 05 gemacht. Woran hat es gelegen, dass du dort nicht Fuß gefasst und den Sprung in den Profikader geschafft hast?
Leon Robinson: Das ist eine gute Frage. Zur Vergangenheit muss man auch sagen, dass ich lange Zeit nicht spielen konnte, das war unter anderem ein bisschen der Verletzung geschuldet. Ich glaube, am Ende des Tages war es nicht der richtige Zeitpunkt, beziehungsweise nicht der richtige Ort. Ich glaube, in Mainz gibt es sehr viele Spieler und man sieht auch jetzt noch, dass da auch nur sehr wenige Leute den Durchbruch schaffen. Lautern ist ein anderer Verein, der etwas anderes fordert, was besser zu mir passt. Wir haben darüber auch lange mit Thomas Hengen gesprochen. Der spricht gerne von so einer Betze-DNA, einem Spieler, der Gas gibt, sich reinwirft. Mein Spielstil war schon immer sehr von Leidenschaft geprägt. Das war bei Mainz irgendwann nicht mehr so gefragt. Ich habe vielleicht nicht mehr in dieses Profil reingepasst, was der Verein gefordert hat. Aber dieses Profil, glaube ich, passt sehr gut zum FCK. Und deswegen kann ich mich auch so gut hier mit dem Verein identifizieren und fühle mich hier auch so wohl.
Treffpunkt Betze: Anders als viele Kicker heutzutage hast du kein klassisches Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen. Kann das ein Vorteil sein, sich über Umwege durchgebissen und hochgekämpft zu haben?
Leon Robinson: Also rückblickend finde ich, ist es ein ganz positiver und schöner Weg. Ich weiß aus meiner Zeit in Mainz, wie es ist, Spieler in einem Nachwuchsleistungszentrum zu sein. Das habe ich auch lange genug gemacht. Aber ich kenne auch ein Leben außerhalb vom Fußball. Also ich weiß, wie es ist, einfach nur mit seinen Freunden zu kicken, ein bisschen Spaß zu haben, sodass der Fußball nicht immer im Vordergrund steht. Und ich finde, das ist eine Eigenschaft, die mich positiv beeinflusst hat, das Ganze nicht immer zu ernst zu nehmen, bodenständig zu bleiben und dankbar für alles hier zu sein. Ich bin dankbar für die Gegebenheiten, die wir hier haben. Und ich weiß auch, dass es ganz anders sein kann. Ich glaube, das ist eine positive Eigenschaft, die man aus meinem Weg ziehen kann.
//
Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.
Treffpunkt Betze: Einen ähnlichen Werdegang absolvierte diesbezüglich dein Mannschaftskollege Luca Sirch. Habt ihr euch darüber schonmal ausgetauscht und gibt es etwas, was du von ihm lernen kannst?
Leon Robinson: Ausgetauscht haben wir uns darüber nicht wirklich. Jeder weiß so ein bisschen, wo der andere herkommt. Manchmal bin ich über Luca noch mal mehr verblüfft, weil ich mich frage: Wie konnte der letztes Jahr noch Regionalliga spielen? Das denken vielleicht auch andere über mich, das weiß ich nicht. Aber so richtig über unsere Entwicklung gesprochen haben wir nicht. Das sind aber Parallelen, darüber könnte man nachdenken, das stimmt.
Treffpunkt Betze: Hast du ein Vorbild/Kindheitsidol, von dem du dir im Fußball etwas abgeschaut hast und zu dem du aufgeschaut hast?
Leon Robinson: Die Frage wurde mir schon öfter gestellt. Das war für mich immer Bastian Schweinsteiger, gerade auch 2014 als WM-Held. Ich fand, diese Mentalität, diese Leidenschaft, für den Fußball zu kämpfen, bewundernswert. Das war immer ein Vorbild für mich und da habe ich mich viel abgeguckt.
Treffpunkt Betze: Hattest du im Sommer, als du zu den Profis gewechselt bist, einen Mentor, einen älteren Profi oder ähnliches an deiner Seite oder wie muss man sich diese Anfangszeit als Jungprofi vorstellen?
Leon Robinson: Also anfangs ist man erstmal ganz neu. Man muss sich so ein bisschen unterordnen und zeigen, ich kann das und das. Aber man hält sich auch zurück, trägt die Bälle im Training und so weiter. Ich hatte besonders mit Philipp Klement, aber auch mit Jean Zimmer ein super Verhältnis. Gerade am Anfang im Trainingslager, hat mir Jean viel angeboten oder hat mir Tipps gegeben. Er hat gesagt: Du machst es gut, bleib weiter am Ball, fordere jetzt nicht zu viel von dir selbst oder um dich herum, sondern bleib immer bescheiden, bleib bodenständig. Das war gut, dass er da so für mich da war und das macht er auch heute noch. Er ist so eine Art Bezugsperson als erfahrener Spieler, der mir viel mit auf den Weg gibt und wo ich auch gerne dann von lernen möchte.
Treffpunkt Betze: Jetzt bist du erstmal sicher glücklich über dein Startelf-Debüt, aber das wird dich natürlich nicht zufriedenstellen. Wie sieht dein mittelfristiger Plan für die kommenden drei Jahre aus oder denkst du nur im hier und jetzt?
Leon Robinson: Doch schon, irgendwo muss man ja auch langfristig denken. Ich bin Sportler und ich habe auch Ziele. Das war jetzt schön, am Samstag dieses Startelf-Debüt zu feiern, aber das macht doch Lust auf mehr. Ich möchte weiterhin konkurrenzfähig bleiben und natürlich auch gerne öfter von Anfang an spielen und irgendwann auch hier Stammspieler sein.
Treffpunkt Betze: Ähnlich wie Boris Tomiak, der den FCK gerade verlassen hat, kannst du als Innenverteidiger und im defensiven Mittelfeld spielen. Wo siehst du deine größeren Stärken?
Leon Robinson: Ich muss sagen, in der U21 habe ich ja viel hinten gespielt, oft als Innenverteidiger und da habe ich mich in der Mannschaft sehr wohl auf dieser Position gefühlt. Als ich dann zu den Profis hochgekommen bin, hat sich das wieder geändert. Mittlerweile fühle ich mich auf der Sechs ein bisschen wohler.
Ich finde, das Spiel im Profibereich ist anders, es ist schneller, es ist taktischer. Und wenn du dann in der 3er oder der 5er Kette spielst, hast du als Innenverteidiger auch mal andere Aufgaben. In der U21 haben wir so nie gespielt, ich bin aber auch nicht der gelernte Innenverteidiger. Da merke ich schon, dass das nochmal ein anderes Niveau ist. Auf der Sechs habe ich es bislang ein bisschen besser gemacht, da kommen meine Stärken ein bisschen mehr zur Geltung. Aber am Ende ist es mir egal, wo ich spiele.
Treffpunkt Betze: Die Betze-Fans wollen dich sicher etwas besser kennenlernen: Wie sieht dein Leben neben dem Platz aus und abseits des Fußballs aus?
Leon Robinson: Eine gute Frage. So viel frei haben wir ja nicht (lacht). Ich verbringe natürlich viel Zeit mit meiner Familie, weil die mir immer eine ehrliche Rückmeldung gibt. Aber dort kann ich auch mal über etwas anderes als das Fußballthema reden. Das ist mein kleiner Ausgleich. Wir haben außerdem einen Hund, mit dem ich gerne spazieren gehe. Ansonsten sind es typische Sachen, die man gerne macht: Playstation spielen, Freunde treffen, klar. Vor allem auch mal Freunde außerhalb des Fußballs treffen, Kontakte pflegen, das finde ich immer ganz wichtig.
Treffpunkt Betze: Als Abschlussfrage bitten wir dich um einen Blick in die Zukunft. Welche Schlagzeile würdest du am Ende dieser Saison gerne über dich lesen?
Leon Robinson: (schmunzelt und überlegt) Leon Robinson schießt den FCK am letzten Spieltag zum Aufstieg in die Bundesliga.
Ao vivo