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Borussia Mönchengladbach

·24 de março de 2024

Hans Meyer: Bei Borussia tiefe Spuren hinterlassen

Imagem do artigo:Hans Meyer: Bei Borussia tiefe Spuren hinterlassen

Hans Meyer hat dem deutschen Fußball viele herrliche Aphorismen beschert, in denen er immer wieder das Fußballgeschäft und seine Sonderlichkeiten aufs Korn nahm. Die Internetsuchmaschine Google hat zig Listen seiner legendärsten Sprüche zu bieten – die besten davon beginnen mit den Worten „Gehen Sie davon aus“. Mindestens einmal jedoch sagte er einen Satz, bei dem er irrte, zumindest, wenn man ihn auf Meyer selbst bezieht: „Ein Trainer ist nur ein Passant.“ Ein solcher war Meyer nicht in Gladbach. Er hat Spuren hinterlassen in dem Klub, den er einmal reanimierte und später nochmal rettete. Was Meyer Borussia jeweils hinterlassen hat: Zukunftschancen, die genutzt wurden.

In Meyers erster Episode, damals noch am Bökelberg, war Borussia am Boden, sportlich und wirtschaftlich. Der Klub war in Gefahr, ins Nichts abzustürzen, war Letzter der zweiten Liga, hatte hohe Schulden. Meyer stoppte den sportlichen Absturz, der Mythos kehrte runderneuert zurück. Der Wiederaufstieg 2001 war eine wesentliche Basis für den Bau des BORUSSIA-PARK 2004. Zumindest wäre es für einen Zweitligisten oder eine noch tiefer gestrandete Borussia weit utopischer gewesen, ein Eigenheim auf die Beine zu stellen.


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Ewig mit dem Klub verbunden

Borussia nahm Meyer aus Dank 2003 in die Riege ihrer Ehrenmitglieder auf. „Das betrachte ich schon als große Ehre. Obwohl ich der Meinung bin, dass bei der Wahl durch die Vollversammlung mehr Gefühl als tiefgründige Recherche die Basis gebildet haben. Es gibt Menschen, die größere Verdienste haben als ich und vor allem sehr viel länger ihre Vereinstreue beweisen konnten“, sagte Meyer dazu in einem Interview mit „Spox“ mit Blick auf die Liste, auf der neben ihm Berti Vogts, Jupp Heynckes, Hermann Jansen, Charly Stock, Jürgen Sellmann, Heinz Josten, Franz Meyers, Johann Otten und Paul Staas stehen. So aber bleibt er dem Klub auf ewig verbunden, mindestens nominell.

2009 wäre es der dritte Abstieg gewesen. Meyer verhinderte ihn mauernd und mit dem Glück zweier Last-Minute-Tore. Der Gang in die zweite Liga hätte Borussia weit zurückgeworfen. „Was das bedeutet hätte, kann man sich ausrechnen. Wir wären nicht da, wo wir heute sind", sagte Borussias neuer Präsident, damals noch „Vize“, Rainer Bonhof mal.

Zwischenzeitlich war die Beziehung etwas erkaltet zwischen Klub und Kult-Trainer, doch in der Not war Meyer eine Tugend. Die Rettung damals war eine erste Komponente des Aufschwungs, der 2011 mit der Relegationsrettung richtig Fahrt aufnahm. Auch, weil Meyer in jener Krisenzeit als Präsidiumsmitglied zurückkehrte.

Meyer war aber nicht nur an wichtigen Wendepunkten in der jüngeren Vergangenheit Borussias beteiligt, er hat den Klub und viele Menschen, die bei diesem arbeiten, beeinflusst: Meyer, der Influencer aus dem Osten tief im Westen. Als er kam, waren alle Macher neu in Gladbach: der damalige Präsident Adalbert Jordan, der damalige Vize-Präsident Rolf Königs, Geschäftsführer Stephan Schippers und auch Sportkoordinator Christian Hochstätter. Meyer war zwar neu in der Bundesliga, aber mit 56 Jahren und da schon 28 Trainerjahren ein alter Hase, der wusste, worauf es ankommt. Sein Werteschema beeinflusst das Denken in Borussias Chefetage durchaus bis heute.

Wissen um die Kraft der Gruppe

Den „Spelersroom“ (Spielerraum), den Meyer damals nach niederländischem Vorbild einführte auf dem Bökelberg, den gibt es heute in weiterentwickelter Form noch im BORUSSIA-PARK. Ein Treffpunkt für das Team, ein Ort, an dem Teamgeist entsteht. „Wir waren eine Gemeinschaft, die zusammengehalten hat, in der jeder für den anderen gekämpft hat", sagte Steffen Korell, der Abwehrchef jener Tage und heute Kaderplaner und Scouting-Direktor Borussias über jene Zeit. Meyer, geprägt von der strengen DDR-Fußballschule ebenso wie von der niederländischen Leichtigkeit, die er während seiner Zeit bei Twente Enschede erlebte, wusste um die Kraft der Gruppe und nutzte sie.

Meyers Sprüche sind legendär, seine Werte haben die moderne Borussia mitgeprägt, seine Fußball-Philosophie ebenfalls. Hennes Weisweiler bleibt für immer der Übertrainer in Gladbach: als Vater der FohlenElf und Meister-Trainer, der den Mythos Gladbach geschaffen hat. Bernd Oles, Udo Lattek und Bernd Krauss sind Borussias Titel-Trainer. Doch Meyer hat der Borussia wie später Lucien Favre, der Meyers Vorarbeiten veredelte, nach der Jahrtausendwende entscheidende Impulse gegeben. Ohne die wäre der Klub nicht das, was er heute ist.

„Ich bin allen Borussen sehr dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, diesen großen Verein, auch nach meiner aktiven Zeit als Trainer, in einer beratenden Funktion zu begleiten“, sagte Meyer nun im Zuge der Niederlegung seines Amts als Präsidiumsmitglied. „Ich werde diese Jahre nie vergessen und die Borussia auch weiterhin in meinem Herzen tragen und im Auge behalten.“

Die FohlenFamilie wird Hans Meyer, die vielen gemeinsamen Erlebnisse und seine legendären Sprüche ebenfalls nie vergessen und bedankt sich von ganzem Herzen für die Spuren, die er im Verein hinterlassen hat.

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