96Freunde.de
·17 de novembro de 2024
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·17 de novembro de 2024
Vor dem Spiel schrieb ich wie jede Woche noch mit meinem 96freunde-Kollegen Medi. Wir waren uns einig, dass dieses Spiel ein nicht zu unterschätzendes Brett werden würde. Elversberg quasi das neue Sandhausen, immer intensiv, griffig, und voller Überraschungen. Fleisch gewordener Stolperstein für Teams wie uns. Wir gaben uns nur einigermaßen entspannt, weil wir derzeit die beste Defensive der Liga stellen, und dazu zählen wir nicht nur die Abwehrreihe, sondern auch den Staubsauger davor, das Mittelfeld. Die Vorhersagen der breiten Mehrheit, dass Hannover 96 kurz mal ins Saarland fährt und Punkte holt, wollten wir also nicht unbedingt teilen.
Jedes Jahr am 10. November rückt die rote Gemeinde noch ein Stück enger zusammen, um dem Tod von unserer ewigen #1, Robert Enke, zu gedenken. Und als wollte der Herrgott im Himmel uns die Kehlen noch mehr zuschnüren, tauchte er die ganze Republik an diesem, dem 15. Todestag, in nasskalten Nebel und Tristesse. Die mitgereisten circa 1500 Fans verewigten sich zu Beginn des Spiels mit einer Gänsehaut-Choreographie, vor der ganz Fußball-Deutschland respektvoll den Hut zog. Kein Blog, keine Sportseite und keine Socialmedia-Gruppe, die nicht erfurchtsvoll über diese Huldigung berichtete. Für uns Fans von Hannover 96 ist und bleibt das Gedenken an Robert zentrales verbindendes Element, und scheinbar macht ganz Fußball-Deutschland bedingungslos mit. Danke dafür!
Der Dorn in unserem Herzen, der uns immer wieder daran erinnert, dass es jede Woche weitaus wichtigere Dinge da draußen gibt als unseren verdammten Fußball. Der uns demütig macht und leidensfähig. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch, und sportlicher Erfolg reiht sich nur ein. Es wäre schön, wenn man dieses Credo unseres Vereins auch endlich mal den aktuellen Spielern zuteil werden ließe. Stattdessen werden Woche für Woche moralische Grenzen überschritten und auf ausgemachte Sündenböcke in den eigenen Reihen eingedroschen. Es ist zum Kotzen! Aktuell wird Neuzugang Jannik Rochelt im Netz zerlegt, weil er (noch) nicht den Vorstellungen entsprechend performt.
Rein sportlich holte sich der Tabellenführer aus der Messestadt eine verdiente Klatsche ab. Damit steht man beschämt mit anderen Topteams wie Berlin, Hamburg, Düsseldorf und Kaiserslautern in einer Ecke. Auch im Pokal in Leverkusen hielten die Saarländer gut mit. Die „Elv“ liebt es eben gegen vermeintlich große Clubs. So war man taktisch und mental eben auch bestens gegen Hannover eingestellt: viele Zweikämpfe, viel Gerenne, tiefe Ballgewinne und schnelles Offensivspiel. Erst mit Umstellung auf 3er Kette gelang Stefan Leitl mal wieder die Beruhigung der Lage. Übrigens eine taktische Umstellung, die schon ähnliche Gegner wie Münster und Magdeburg zähmen konnte.
Überhaupt hatten wir nach dem verlorenen Derby und der letzten Länderspielpause einen undankbaren Block an Spielen: Schalke, Magdeburg, Karlsruhe, Elversberg. Alle unangenehm und mit einem gewissen Risiko für jeden Gegner. In Anbetracht dessen hat sich Hannover 96 doch ganz gut geschlagen und konnte eine Abwärtsspirale nach dem Kackderby vermeiden. Wer hätte 4 Wochen nach Braunschweig mit einer Verteidigung der Tabellenführung gerechnet?! Und somit bin ich geerdet genug, wische mir den Mund ab, und habe mir bereits Karten gegen Darmstadt geholt. Elversberg ist kein Beinbruch. Eine Blessur vielleicht, aber wir werden uns erholen und daraus lernen.
Die Abschlussworte möchte ich heute den lieben Kollegen von „Hannoverscher Sportverein – News“ überlassen, die es perfekt auf den Punkt gebracht haben. In diesem Sinne, bleibt sportlich, Freunde! „Die Art und Weise heute war eine Frechheit, ohne wenn und aber. Aber das heute waren auch nur 90 Minuten Fußball, an denen keiner von uns allen noch was ändern kann. Die Mannschaft stand ziemlich verblüfft nach Spielende auf dem Rasen und hatte selber keine Erklärung für dieses Spiel heute. Dennoch sollten viele von euch mal auf die Tabelle schauen. Hannover 96 steht auf Platz 1. Die Konkurrenz scheint also auch regelmäßig mal Punkte liegen zu lassen, es gibt keine Mannschaft die 34 Spieltage durchzieht, dafür ist diese Liga in ihrer Qualität einfach zu brutal.“