"Haltlos": Krauß äußert sich zu Wollitz-Vorwürfen | OneFootball

Dass Energie-Mittelfeldspieler Maximilian Krauß ausgerechnet unmittelbar vor dem direkten Duell in Rostock beim Gegner unterschrieben hat, löste in der Lausitz ein Erdbeben aus – und führte zur Suspendierung des 28-Jährigen. Bei der Pressekonferenz am Donnerstag deutete Trainer Claus-Dieter Wollitz zum Teil schwere Vorwürfe in Richtung von Krauß an. Nun hat sich dieser dazu geäußert.

"Nicht an einer weiteren Eskalation interessiert"

Hatte sich Krauß am 24. Spieltag beim Heimspiel gegen den SC Verl absichtlich seine fünfte gelbe Karte abgeholt, um am Wochenende danach nicht zum Auswärtsspiel nach Stuttgart reisen zu müssen, sondern den Geburtstag seiner Mutter feiern zu können? Unter anderem mit diesem angedeuteten Vorwurf seines Trainers sah sich der Mittelfeldspieler am Donnerstag konfrontiert. Zudem implizierte Wollitz im – nachweislich belegten – Leistungsabfall des 28-Jährigen Parallelen zu einem Wettskandal beim VfL Osnabrück 2009. Darüber hinaus unterstellte er ihm Respektlosigkeit, fünf Tage vor dem direkten Duell beim kommenden Gegner unterschrieben zu haben.

Gegenüber der "Frankenpost" äußert sich Krauß nun erstmals zu der Suspendierung, betont aber "nicht an einer weiteren Eskalation interessiert" zu sein und kein "zusätzlich Öl ins Feuer gießen" zu wollen. Gleichzeitig bezeichnet er die Vorwürfe seines Trainers jedoch als "haltlos", ohne aber näher darauf einzugehen. Die Pressekonferenz am Donnerstag habe er nicht verfolgt. Zuvor habe Wollitz ihm gegenüber bereits angekündigt, dass er sich dort ausführlich – am Ende waren es rund 40 Minuten – dazu äußern werde.

Krauß "geschockt"

Bei "MagentaSport" zeigte sich Krauß von den "haltlosen Aussagen" seines Trainers geschockt und betont: "Vertraglich wollten wir bis Ende April Planungssicherheit. Die haben wir mit unserer Zusage am Montag letzter Woche dort geschaffen, wo wir bedingungslos gewollt waren." Gemeint ist der F.C. Hansa. Von Energie habe er zuletzt kein Vertragsangebot mehr vorliegen gehabt, "dazwischen haben wir verhandelt, aber auf Initiative unsererseits". Wollitz zufolge sei Krauß im Winter ein Angebot vorgelegt worden, das "über den Verhältnissen und Möglichkeiten, die wir haben" gelegen hätte. Das Gegenangebot habe hingegen "in keinster Weise die Möglichkeiten von Energie Cottbus widergespiegelt", so der 59-Jährige. Zuletzt waren sämtliche Vertragsverhandlungen beim FCE auf Eis gelegt worden.

Nun gehen beide Seiten mit jeder Menger zerbrochenem Porzellan auseinander. Nicht nur bei Wollitz, sondern auch bei den Fans kam das Agieren von Krauß alles andere als gut an. In den sozialen Netzwerken sieht sich der 28-Jährige scharfer Kritik ausgesetzt, während Wollitz vor allem außerhalb der Lausitz Kritik für seine geäußerten Vorwürfe einstecken muss. Die Unruhe vor dem so wichtigen Auswärtsspiel in Rostock könnte kaum größer sein.