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Löwenmagazin
·26 de fevereiro de 2025
Fredi Heiß auf Teneriffa zur AZ: „Müssen wir uns jetzt wirklich über Sechzig unterhalten?“
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·26 de fevereiro de 2025
Aktuell ist es still rund um den TSV 1860 München. Die Abendzeitung geht deshalb die Telefonliste durch und erreicht Fredi Heiß. Der sagt viel Richtiges über die aktuelle Situation, endet aber mit einem Narrativ.
Es sind viele wichtige Themen, die man eigentlich als Journalist anpacken könnte, wenn man die Zeit dazu hat. So wäre zum Beispiel eine Einordnung von Ismaiks Vergleich zwischen dem TSV 1860 und dem Terror-Regime unter al-Assad sehr wichtig. Zumal es aktuell nicht wirklich viel zu berichten gibt. Bei der Abendzeitung hat man hingegen das Handy in die Hand genommen, die Liste an potentiellen Gesprächspartnern herausgesucht. Eine gängige Methode des Boulevards um die Berichterstattung rund um die Löwen am köcheln zu halten. Man hofft natürlich auf den einen oder anderen Seitenhieb und damit auf eine Schlagzeile. Angerufen werden die großen Kritiker – seien es Meisterlöwen, kritische Allesfahrer oder einstige Funktionäre. Die AZ erreicht dann auch Fredi Heiß.
„TSV-1860-Legende Fredi Heiß: Richtigen Profifußball spielt Sechzig schon länger nicht mehr“ – so ist dann die Schlagzeile. Dabei hat der einstige Löwe gar nicht so viel Lust über 1860 zu sprechen. Er erzählt, dass er vor kurzem eine Operation gehabt hat aber nun wieder in Teneriffa sei und dort gleich Freunde treffen will. „Müssen wir uns jetzt wirklich über Sechzig unterhalten?“
Ja, muss man. „Wir bitten darum“, meint die AZ. Der Meisterlöwe willigt ein, er habe zwar nicht viel Zeit und erzählen könne er auch „nichts Gescheites“. Und es geht auch gar nicht um einen konkreten Anlass. Zunächst will die AZ einen Eindruck vom letzten Spiel, der 0:3 Niederlage gegen Bielefeld. „Ich bin erschüttert, dass Sechzig nach dem 2:5 in Dresden auch zuhause so eine Klatsche kassiert hat. Die Abwehr wackelt, im Mittelfeld hast du keine Dominanz – und dann haust du halt ab und zu ein paar Bälle nach vorne, aber triffst das Tor nicht.“ Eine Einschätzung die man durchaus teilen kann. „Mir fehlt da die richtige Taktik, die gegnerische Abwehr so richtig vor Probleme zu stellen. So kannst du keine Spiele gewinnen“, bemängelt Heiß.
Der Trainereffekt könnte verpufft sein. Heiß hofft das zwar nicht, aber befürchtet es. Man benötige als neuer Trainer immer „ein bisserl Zeit, um der Mannschaft eine Handschrift zu geben.“ Das habe am Anfang auch so ausgesehen als würde das funktionieren, aber „leider ging der Schuss nach hinten los.“
„Richtigen Profifußball spielt Sechzig für mich schon länger nicht mehr, aber das ist ein anderes Thema. Ich bin schon bestürzt darüber, wie schlecht es ausschaut. Das ist eine ganz brenzlige Situation, die alles andere als ungefährlich ist“, meint Heiß zur aktuellen Situation. Die Mannschaft müsse sich zusammenreißen. Er drückt den Löwen zwar die Daumen, sieht aber keine gute Zeit auf Sechzig zukommen. Es stört ihn vor allem, dass immer wieder weitergewurstelt wird. „Sie tauschen einen Trainer nach dem anderen aus, würfeln jede Saison einen neuen Kader zusammen – und dann hoffen sie, dass man um den Aufstieg mitspielen kann?“ Auch das kann man durchaus unterschreiben.
Die führenden Leute bei Sechzig hätten einfach keine Philosophie. Sechzig hätte zudem aktuell immer noch keinen Finanz-Boss, geschweige denn eine Gallionsfigur. Jemand, er eine aufmunternde Botschaft abgibt. „Oder versucht, alle Beteiligten aufzurütteln und ihnen aufzuzeigen, welche Konsequenzen ein Abstieg in die Regionalliga hätte. Kein Weckruf, null!“
Nix neues für die Abendzeitung. Dann aber kommt die Frage, wen Heiß in der Verantwortung sieht. Im Normalfall wäre das der Vereinspräsident, meint Heiß und schiebt damit die Schuld auf den Mutterverein. Bei Sechzig und „seinen ganzen Gremien zählt ja vor allem der Hauptverein – die Fußballer sind nicht so wichtig. Und der Investor, mit dem man eigentlich gar nicht zusammenarbeiten will, zahlt schon die Rechnung am Schluss.“ Mehr wolle Heiß dazu auch nicht sagen.
Heiß endet also leider mit dem bekannten Narrativ. Dem Mutterverein ist der Profifußball nicht ganz so wichtig und man lässt den Investor am Ende immer zahlen. Dabei ist anzumerken, dass der Mutterverein die Profifußball KGaA ohne Forderungen oder Bedingungen jährlich mit einer Millionensumme im Hinblick auf das Nachwuchsleistungszentrum entlastet. Ismaik leistet jährlich eine Zahlung in ähnlicher Höhe, die als Darlehen kommt, inklusive Forderungen bzw. Bedingungen an den Mitgesellschafter, den TSV München von 1860 e.V..
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