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Miasanrot

·29 de maio de 2025

FC Bayern: Tah-da, der Dier-Ersatz ist da

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Der FC Bayern hat Jonathan Tah von Bayer Leverkusen ablösefrei verpflichtet. Kann der Nationalspieler die Lücke schließen, die Eric Dier hinterlassen hat? Ein Vergleich.

Scheiterte der Transfer im vergangenen Sommer noch am knauserigen Aufsichtsrat, wechselt Jonathan Tah nun mit einem Jahr Verspätung doch noch an die Isar. Zwar wäre der 29-Jährige fast beim FC Barcelona gelandet, doch die Katalanen konnten ihm nicht garantieren, ihn für die kommende Saison überhaupt registrieren zu können.


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Der Rekordmeister nutzte sogleich die Gunst der Stunde und kann damit eine wichtige personelle Lücke schließen, die der Abgang von Eric Dier nach Monaco verursachte. Doch ist der Nationalspieler überhaupt ein Upgrade zum Engländer? Oder hätte sich der FC Bayern den Transfer auch sparen können? Miasanrot zieht den Vergleich zwischen den beiden Verteidigern.

Jonathan Tah und Eric Dier: ähnliche Spielertypen

Auf den ersten Blick fallen einige Gemeinsamkeiten zwischen Tah und Dier auf. Beide sind großgewachsen, besitzen eine kräftige Körperstatur und sind neben dem Platz eher für ihre ruhige Art bekannt. Das gilt ebenso für einige ihrer Stärken auf dem Fußballfeld.

Beide sind kopfballstark und für Verteidiger ziemlich torgefährlich – Tah kommt auf vier Saisontore und Eric Dier auf drei Treffer. Beiden sind kaum fehleranfällig, spielen abgeklärt, souverän und mit Auge, wodurch sie nur wenige Fouls begehen und nur wenige gefährliche Freistöße verursachen. Fehler, die zu Torschüssen oder zu Gegentoren führen, sucht man vergeblich in ihren Saisonstatistiken.

Sowohl der Nationalspieler als auch der Engländer zeichnen sich zudem durch ihre Ruhe am Ball aus. Auch das Stellungspiel und die Antizipationsfähigkeit der beiden befindet sich auf einem hohen Niveau, weshalb sie pro Spiel für mehrere Ballrückeroberungen sorgen. Dier kommt hier im Schnitt auf 4,7 jedes Spiel, Tah auf 5 pro Partie.

Zudem zeichnen sich beide durch ihre Verfügbarkeit aus. “The best ability is availability“, wie man so schön sagt. Ihre Krankenakten sind kaum gefüllt. Dier stand dem Rekordmeister sowohl in der vergangenen als auch in der laufenden Saison immer zur Verfügung. Tah fehlte seinem Verein lediglich einmal krank, verpasste seit 2021 aber insgesamt nur zwei Pflichtspiele.

Jonathan Tah für Eric Dier: Ein Upgrade in einigen Aspekten

Tah und Dier ähneln sich also in vielerlei Hinsicht in ihrem Profil als Innenverteidiger. Mit 29 bzw. 31 Jahren ist auch der Altersunterschied zwischen den beiden alles andere als beträchtlich. Hätte sich der FC Bayern den Tah-Transfer also nicht einfach sparen können und stattdessen mit Dier verlängern sollen? Schließlich war der Engländer sehr beliebt in der Mannschaft und hat seine Rolle als Backup vorbildlich angenommen.

Trotzdem ist die Entscheidung des Rekordmeisters nachvollziehbar. Denn in mehreren, für Vincent Kompanys Fußball so wichtigen Aspekten, ist der Nationalspieler ein klares Upgrade zum Engländer. Der Belgier verlangt von seinen Innenverteidigern gegen den Ball nämlich, dass sie aktiv nach vorne verteidigen und ihren Gegenspielern folgen.

Dier spielt jedoch abwartender, lässt sich oftmals zurückfallen, statt das Risiko zu suchen und nach vorne zu verteidigen. Gegen Inter Mailand oder den FC St. Pauli entstanden so Gegentore, die mit anderer Besetzung möglicherweise nicht passiert wären, auch wenn der Engländer dabei nie direkt schuld war.

Außerdem fehlt(e) Dier das Tempo, um bei Kompany eine größere Rolle zu übernehmen, da Innenverteidiger in seinem System einen großen Raum verteidigen müssen und aufgrund der hohen letzten Linie häufig in Sprintduelle verwickelt werden. Dier konnte diese Schwäche zwar durch sein Stellungspiel kaschieren, doch der Unterschied zu Stammspieler Upamecano ist in dieser Hinsicht schon beträchtlich und fiel auch auf – spätestens seit der Verletzung des Franzosen.

Jonathan Tah: Einer der besten Zweikämpfer der Liga

Auch Jonathan Tah verfügt über dieses fehlende Tempo. Der 29-Jährige besitzt einen guten Antritt und kommt auf einen Top-Speed von 35,8 km/h, womit er zu den schnellsten Verteidigern der Bundesliga zählt. Dier kommt lediglich auf 32,7 km/h. Zudem beherrscht der Nationalspieler auch das Vorwärtsverteidigen und ist sowohl in der Luft als auch am Boden ein echtes Upgrade.

Denn Tah verliert nur sehr selten Zweikämpfe. Mit 0,72 verlorenen Kopfballduellen pro 90 Minuten ist er laut FBref im 97. Perzentil aller Innenverteidiger der Bundesliga. Bei Bodenzweikämpfen mit 0,19 verlorenen Duellen pro Spiel sogar im 98. Perzentil. Auch hier kann Dier (2,74 verlorene Luft- und 0,46 verlorene Bodenzweikämpfe pro 90 Minuten) nicht mithalten.

In der Defensive glänzt Tah also mit Tempo und Zweikampfstärke, doch auch seine Fähigkeiten im Spiel mit dem Ball haben sich seit der Ankunft von Xabi Alonso in Leverkusen noch einmal ordentlich weiterentwickelt. Sowohl in der Dreier- als auch in der Viererkette übernahm der Nationalspieler viel Verantwortung im Spielaufbau beim amtierenden Vizemeister.

Vor allem bei den langen, linienbrechenden Pässen weiß der Nationalspieler zu überzeugen. Auf starke 5,28 raumgewinnende Pässen pro Spiel kommt er dabei laut FBref, was gegen tiefstehende Gegner beim FC Bayern hilfreich sein wird. Eric Dier (4,71 pro 90min) kann auch hier nicht ganz mithalten.

Jonathan Tah für Eric Dier: Eine nachvollziehbare Entscheidung

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Entscheidung, Eric Dier durch Jonathan Tah zu ersetzen, mehr als nachvollziehbar ist. Zwar ähneln sich die beiden Verteidiger in ihren Stärken und ihrem Profil, doch bei Tah bekommt der Rekordmeister dennoch einen Spieler, der in den meisten Aspekten ein Upgrade zu Dier darstellt und besser ins System von Kompany passt.

Dementsprechend wird Tah nicht nur die Rolle des Backups à la Dier einnehmen, der sich brav auf die Bank hockt und einspringt, wenn er gebraucht wird. Der 29-Jährige wird als deutscher Nationalspieler und Führungsspieler des amtierenden Vizemeisters auch Ansprüche für die Startelf stellen und den Konkurrenzkampf im Münchener Abwehrzentrum beleben.

Dayot Upamecano und Min-jae Kim (oder Mister X) werden – im Gegensatz zur vergangenen Saison – wieder um ihren Platz in der Startelf kämpfen müssen. Dass der 29-Jährige zudem keine Ablöse kostet und der Transfer bereits vor dem Start des Transfersommers unter Dach und Fach gebracht wurde, wertet den Deal zusätzlich auf.

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