
Miasanrot
·07 de julho de 2025
FC Bayern München: Serge Gnabry, der Campus und Co.! Die Verlierer der Klub-WM

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·07 de julho de 2025
Der FC Bayern München schaut auf eine durchwachsene Klub-WM zurück. Das sind die großen Verlierer des FCB.
Die Niederlage im Viertelfinale der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain hätte nicht sein müssen. Mit 0:2 scheidet der FC Bayern München aus.
Damit ist die Reise in den USA schon wieder vorbei und es stellt sich wie so oft nach einer Saison oder einem Wettbewerb die Frage: Wer sind eigentlich die großen Verlierer?
Beim FC Bayern gibt es davon einige …
So zum Beispiel Serge Gnabry. Eigentlich war alles angerichtet für seine letzte große Chance. Der FCB kassierte eine Absage von Florian Wirtz, scheint auf dem Transfermarkt nicht so wirklich voranzukommen, was Neuzugänge in der Offensive betrifft und mit Leroy Sané, Mathys Tel sowie Thomas Müller verlassen drei Angreifer den Rekordmeister.
Gnabry war wie schon in den Vorjahren angezählt. Es war und ist aber relativ klar, dass er an einem Wechsel nicht interessiert ist. Zu hoch das Gehalt, zu groß der Wohlfühlfaktor in einem Team mit guten Freunden in einer schönen Stadt. Fair enough. Gleichzeitig war dieses Turnier die wohl letzte große Chance, allen nochmal das Gegenteil zu beweisen und sich in den Fokus zu spielen.
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Selten war der Kader offensiv so ausgedünnt wie zum jetzigen Zeitpunkt, selten war die Chance so groß. Es wäre eine Remontada der besonderen Art gewesen. Letztlich hat Gnabry aber nur bestätigt, dass er beim FC Bayern keine mittelfristige Zukunft mehr hat. In den fünf Spielen gelang ihm eine Vorlage: zum spielentscheidenden 10:0-Endstand in der 89. Minute gegen Auckland City FC. Zu wenig.
Sportlich verhält es sich ähnlich bei Thomas Müller. Seine zwei Tore und zwei Vorlagen gegen Auckland City FC waren die einzigen Torbeteiligungen im Turnier. In den restlichen Spielen zeigte er keine sonderlich überzeugenden Leistungen. Schon in den vergangenen zwei Jahren zeichnete sich zunehmend ab, dass die Zeit des Raumdeuters auf dem höchsten Niveau vorbei ist.
Insofern ist der Zeitpunkt richtig, an dem eine intensive Beziehung zumindest im aktuellen Verhältnis vorerst beendet wird. Und trotzdem fühlt es sich falsch an, wie Müller geht. So sehr die Verantwortlichen des FCB darum bemüht sind, die Zirkusveranstaltung der FIFA in den USA als Fanfest und großartige Veranstaltung zu framen, so deutlich wurde doch, dass es sportlich und atmosphärisch eher Audi-Summer-Tour als Weltmeisterschaft war.
Müller geht also nicht nur bei einem (noch) unbedeutenden Turnier, er geht auch noch mit mieser Gesamtstimmung. Einerseits durch das Aus gegen PSG, andererseits aber auch durch die schwere Verletzung von Jamal Musiala und die Schwierigkeiten auf dem Transfermarkt. Genau genommen geht er dadurch etwas unter. Und das wird ihm sowie seiner Karriere nicht gerecht. Die Meisterschaft wäre der schönere Rahmen für den Abschied gewesen.
Der vielleicht größte Verlierer der Bayern ist aber wohl Jamal Musiala. Denn er verliert mindestens die kommende Hinrunde, verliert wieder wertvolle Zeit in jungen Jahren, um den Schritt zur unzweifelhaften Weltklasse endgültig zu packen, indem er Konstanz aufnimmt und erlebt eine absolute Horrorverletzung.
Vermutlich hatte Musiala noch Glück im Unglück, aber die kommenden Monate wären für ihn wichtig gewesen. Mit Blick auf seine eigene Karriere, aber auch auf die richtige Weltmeisterschaft im Jahr 2026. So aber verliert er wertvolle Zeit in seiner Laufbahn und muss selbst in den kommenden Monaten Antworten auf die Frage finden, wie gut er zurückkehren kann.
Ein bitterer Abschluss in einem Turnier, das so schon nicht die Begeisterung auslösen konnte, die man sich erhofft hatte. Oder anders: Ein teuer erkauftes Preisgeld. Auch wenn man für die Verletzung niemandem einen großen Vorwurf machen kann.
Nein, auch Gianluigi Donnarumma nicht. Ging der Italiener etwas überhart in diesen Zweikampf? Womöglich. Aber sicher nicht mit dem vorsätzlichen Ziel, einen Spieler zu verletzen. Im Fußball wird es solche Arten des Kontakts immer geben. Es ist einfach schlecht gelaufen.
Schlecht gelaufen ist es auch für den Campus. Moment mal, was hat die Universität München jetzt mit dem FC Bayern und der Klub-WM zu tun? Zur Erinnerung oder Erklärung: Der FC Bayern nennt sein Nachwuchsleistungszentrum so. Und ein Nachwuchsleistungszentrum ist dazu da, um junge Spieler*innen für den Profisport auszubilden.
Ja, auch der FCB hat so ein Nachwuchsleistungszentrum. Den Campus eben. Manchmal könnte man das vergessen, wenn man den Rekordmeister verfolgt. Bei der Klub-WM standen immerhin sieben Talente im Kader. Ihre Einsatzzeit: 45 Minuten für Lennart Karl und acht Minuten für Adam Aznou. Ein abermaliges Armutszeugnis.
Gerade bei Aznou wurde es erneut absurd. Vincent Kompany nutzte die komplette Palette an Spielern, die auch nur entfernt Außenverteidiger spielen können – egal, ob sie eine Zukunft in München haben oder nicht. Aznou aber bekam keine echte Chance. Karl deutete gegen Auckland City FC an, dass er ein sehr spannender Spieler ist. Nach diesem Turnier dürfte er sich aber darin bestätigt sehen, dass es gut ist, seinen auslaufenden Vertrag (noch) nicht zu verlängern.
Mit all den Verletzungen, den angeschlagenen Spielern und dem fast schon sicheren Weg ins Viertelfinale war die Chance so groß wie nie, jungen Spielern nahezu risikolos eine Chance auf Einsatzminuten auf höherem Niveau zu geben. Sie wurde vertan. Mal wieder.
Lieber vermeintlich risikofreier Durchschnitt als die Entwicklungschancen des Campus. Vielleicht sollte sich ja doch die Universität München in Zukunft um die Ausbildung junger Fußballer des FC Bayern kümmern.
Ein weiterer Spieler, der nicht überzeugen konnte, ist Raphaël Guerreiro. Der Portugiese zeigte durchwachsene Leistungen. Wie schon in der Rückrunde der vergangenen Saison präsentierte er sich defensiv anfällig und offensiv zu wenig einflussreich.
Guerreiros Transfer war einst sinnvoller, als er mit Blick auf die letzten Monate gemacht wird. Der 31-Jährige kam ablösefrei, machte viele gute Spiele auf unterschiedlichen Positionen und war ein Backup, wie man ihn sich beim FCB vorstellt. Seine Zeit scheint nun aber abgelaufen zu sein. Auf allen Ebenen hat er nochmal an Qualität verloren.
2026 läuft sein Vertrag aus. Dieses Jahr könnte man vielleicht noch eine kleine Ablösesumme mit ihm einnehmen. Gäbe es doch nur einen Campus-Spieler, der seine Rolle kostengünstig einnehmen könnte …
Für Guerreiros Landsmann João Palhinha war die Klub-WM ebenfalls ein weiteres Indiz dafür, dass er den FC Bayern wohl lieber verlassen sollte. Sportlich wird er von Kompany nicht wirklich gebraucht und wenn er dann mal kurz spielen darf, sieht man häufig, dass er nicht warm mit dem System wird. Wobei letzteres auch dadurch bedingt sein kann, dass er eben fast nie zum Einsatz kommt.
So oder so: Palhinha ist ein teures Vergnügen. Für beide Seiten würde ein Wechsel in diesem Sommer Sinn ergeben. Die Münchner könnten ihren Kader im Profil schärfen und Palhinha braucht deutlich mehr Einsätze, um sich für die WM 2026 zu empfehlen.
Für den FC Bayern empfehlen wollte sich auch Neuzugang Tom Bischof. Der 20-Jährige kam allerdings nur 45 Minuten zum Einsatz. Einerseits war zu erwarten, dass die nur sehr kurze Eingewöhnungszeit dazu führen würde, dass er sich den Spaß erstmal von der Seitenlinie aus angucken darf.
Andererseits gab es mit den Ausfällen und Ungewissheiten im Kader des FCB durchaus Hoffnung, dass es ihn in die Mannschaft spülen könnte. Und auch für Bischof gilt, was für den Campus gilt: Bis zum Viertelfinale kam der Spielplan dem FC Bayern entgegen. Dass er so gar nicht getestet wurde, ist zumindest bemerkenswert.
Und dann ist da schließlich noch das Transfergedöns, das halt immer im Sommer läuft. Geht es nach verschiedenen Medienberichten, hat der FC Bayern bereits 20 Spieler verpflichtet und zehn verkauft. Faktisch ist aber fast nichts passiert.
Maurice Krattenmacher ist auf Leihbasis zur Hertha gewechselt, Sané ging zu Galatasaray, Tel zu Tottenham, Müllers Vertrag läuft aus, Gabriel Vidovic ist nach Zagreb gewechselt, Eric Dier nach Monaco – das waren so die Dinge, die rund um die Klub-WM passiert sind.
Was den großen Umbruch angeht, hört man in München aber weiterhin das Grillenzirpen. Bayern und Max Eberl scheinen auf der Stelle zu treten. Absagen von Florian Wirtz und Nico Williams, verschiedene Gerüchte um weitere Linksaußen und Nick Woltemade und der ständige Hinweis vom Sportvorstand, dass man erstmal die Klub-WM spielen wolle.
Ein Zeitaufschieben, das eher an die vergangenen Jahre erinnert und die Sorge aufwirft, dass es wieder ein „Weiter so“ geben wird – auch mangels echter, überzeugender Alternativen. Die kommenden Wochen und Monate wirken bemerkenswert unklar für einen Klub dieser Größenordnung. Eberls Jobsicherheit dürfte das jedenfalls nicht zu Gute kommen – auch wenn das Problem vielschichtiger ist, als dass man es auf eine Person reduzieren könnte.
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