Treffpunkt Betze
·16 de julho de 2025
Enis Kamga: „Irgendwann die Nummer eins beim FCK sein”

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·16 de julho de 2025
Mit gerade einmal 18 Jahren zählt Enis Kamga zu den jungen Gesichtern im Trainingslager des 1. FC Kaiserslautern in Sterzing. Der talentierte Nachwuchstorhüter und U18-Nationalspieler aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum darf in Südtirol bereits zum zweiten Mal Trainingslager-Luft auf Profi-Niveau schnuppern. Derzeit trainiert er Seite an Seite mit den erfahrenen Keepern der Roten Teufel. Im Gespräch mit Treffpunkt Betze spricht Kamga über seine ersten Eindrücke vom Trainingslager, den Austausch mit den Torwartkollegen und darüber, was es für ihn bedeutet, das FCK-Wappen auf der Brust zu tragen.
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Treffpunkt Betze: Hallo Enis, du bist mit 18 Jahren einer der jüngsten Spieler im Trainingslager. Wie wurdest du von den erfahrenen Spielern aufgenommen? Und stimmt es eigentlich, dass die „Jungen“ immer das ganze Equipment schleppen müssen?
Enis Kamga: (lacht) Ja, das mit dem Schleppen stimmt schon ein Stück weit – das gehört einfach dazu. Als junger Spieler muss man da schon mal mit anpacken. Aber das ist für mich völlig in Ordnung. Ich finde es sogar normal, weil alle Älteren das früher genauso gemacht haben. Und man ist ja nicht komplett auf sich allein gestellt – die anderen helfen auch mal mit oder machen einen Spaß dabei. Insgesamt wurde ich wirklich sehr gut aufgenommen. Die Jungs sind offen, geben Tipps und nehmen einen mit rein in die Gruppe. Das hilft ungemein.
Treffpunkt Betze: Wie erlebst du die Tage hier in Sterzing? Was sind für dich die größten Unterschiede zum Alltag im Nachwuchsleistungszentrum?
Enis Kamga: Die Intensität ist definitiv höher. Die Einheiten sind körperlich fordernder, aber auch inhaltlich nochmal ein anderes Niveau. Es geht sehr gezielt um unsere Spielidee, um Automatismen, um Abläufe, die im Wettkampf funktionieren müssen. Alles ist sehr strukturiert, und man merkt einfach, dass es hier um Profi-Fußball geht. Für mich als junger Spieler ist das extrem lehrreich.
Treffpunkt Betze: Du trainierst mit erfahrenen Torhütern wie Julian Krahl, Avdo Spahic oder Simon Simoni. Was kannst du dir von ihnen abschauen?
Enis Kamga: Eine Menge! Ich beobachte ganz genau, wie sie sich vorbereiten, wie sie kommunizieren, wie sie in bestimmten Situationen reagieren. Vor allem bei „Jule“ (Anm. d.Red.: Julian Krahl) kann man viel mitnehmen – er ist sehr ruhig, sehr souverän, das imponiert mir. Ich versuche, mir kleine Dinge abzuschauen und in mein eigenes Spiel einzubauen. Es ist ein riesiger Vorteil, mit so erfahrenen Kollegen trainieren zu dürfen.
Treffpunkt Betze: Mit Sören Rittmeier und Gerry Ehrmann erlebst du zwei unterschiedliche Torwarttrainer. Wie prägen sie dich?
Enis Kamga: Beide sind total unterschiedlich – und genau das ist für mich ein großer Gewinn. Gerry ist sehr direkt, körperlich, emotional. Bei ihm geht es richtig zur Sache. Das ist hart, aber auch extrem motivierend. Sören legt den Fokus stärker auf das Taktische, auf Spielintelligenz und die Rolle des Keepers als Teil der Mannschaft. Von beiden habe ich viel gelernt. Ich glaube, wenn man diese beiden Perspektiven zusammenbringen kann, entwickelt man sich optimal weiter.
Treffpunkt Betze: An welchen Punkten möchtest du persönlich noch arbeiten?
Enis Kamga: Ich bin 18 und weiß, dass ich in allen Bereichen noch Luft nach oben habe. Besonders wichtig ist mir, das Spiel von hinten heraus noch besser zu strukturieren – also klare Ansagen machen, Ruhe ausstrahlen, wenn es hektisch wird. Daran arbeite ich jeden Tag. Auch fußballerisch will ich mich weiterentwickeln, zum Beispiel im Spielaufbau unter Druck. Und natürlich generell an meiner Präsenz im Tor.
Treffpunkt Betze: Wenn du in ein paar Jahren auf dieses Trainingslager zurückblickst, was würdest du dir dann wünschen, mitgenommen zu haben?
Enis Kamga: Ich hoffe, dass ich mich hier nochmal einen Schritt weiterentwickeln kann – sportlich und menschlich. Für mich ist es etwas Besonderes, überhaupt wieder mit dabei zu sein. Die Kulisse hier in Südtirol ist wunderschön, die Bedingungen sind top. Und wenn wir das Testspiel gegen Genua erfolgreich gestalten, wäre das natürlich das i-Tüpfelchen. Ich möchte einfach das Maximum für mich und die Mannschaft rausholen und in ein paar Jahren vielleicht sagen können: Da fing alles richtig an.
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Treffpunkt Betze: Du trägst das FCK-Wappen auf der Brust. Was bedeutet dir dieser Verein?
Enis Kamga: Sehr, sehr viel. Ich bin von einem kleinen Dorfverein zum FCK gekommen und habe hier die Chance bekommen, meinen Traum vom Profi-Fußball zu verfolgen. Dafür bin ich total dankbar. Ich weiß, was der Verein für die Region und die Fans bedeutet. Es ist für mich eine Ehre, diese Farben zu tragen. Und ich will alles dafür tun, dem Verein auch etwas zurückzugeben.
Treffpunkt Betze: Welche Ziele hast du dir für die kommende Saison gesetzt – sowohl mit dem Verein als auch mit der Nationalmannschaft?
Enis Kamga: Natürlich wäre es ein Traum, irgendwann mal im Profitor zu stehen, aber ich bin realistisch: Der Fokus liegt darauf, mich weiterzuentwickeln und bereit zu sein, wenn ich gebraucht werde. Ich möchte mich im Training zeigen, lernen, wachsen. Und wenn es dann für die Nationalmannschaft wieder klappt, wäre das ein schöner Bonus. Aber der Fokus liegt klar auf dem FCK.
Treffpunkt Betze: Was sind deine langfristigen Träume?
Enis Kamga: Mein großes Ziel ist es, irgendwann die Nummer eins beim FCK zu sein – vielleicht in ein paar Jahren. Dafür arbeite ich jeden Tag. Ich weiß, dass es ein weiter Weg ist, aber ich bin bereit, ihn zu gehen.
Treffpunkt Betze: Du hast beim Saisonfinale mit der U21 im Fritz-Walter-Stadion gespielt. Was löst der Gedanke aus, das irgendwann vor 40.000 Fans zu tun?
Enis Kamga: Das Spiel damals war schon etwas ganz Besonderes, auch wenn „nur“ 5.500 Zuschauer da waren. Die Atmosphäre war trotzdem richtig krass. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es erst ist, wenn das Stadion voll ist. Aber allein der Gedanke daran motiviert mich extrem. Ich hoffe, dass ich eines Tages die Chance bekomme, das zu erleben.