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·26 de junho de 2024
EM-Blog, Tag 12: Harmlose Dänen „fair“ genug für das DFB-Team
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·26 de junho de 2024
Die 18-Uhr-Spiele an diesem Dienstag sorgten für Begeisterung und Euphorie, die 21-Uhr-Spiele eher für erschöpftes Gähnen. Man könnte meinen, dass das Pulver am frühen Abend bereits verschossen wurde. Ein Rückblick auf zwei hochspannende Gruppenfinals!
Österreich hat seine starke Form auch am Dienstagabend unter Beweis gestellt. In einem nervenaufreibenden Spiel sicherten sie sich überraschenderweise den Gruppensieg. Die Österreicher starteten, wie unter Rangnick bekannt, sehr präsent und offensiv. Eine starke Anfangsphase krönte die Alpenrepublik schon nach sieben Minuten, als sie nach Prass-Flanke ein Eigentor von Malen erzwang.
Während im ersten Durchgang Österreich einen Traumstart erlebte, war nach der Pause die Niederlande direkt voll da. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld ging es bei Oranje ganz schnell, am Ende schlenzte Gakpo die Kugel ins rechte Eck (47.). Die Österreicher brauchten anschließend ein paar Minuten – und zeigten dann eine perfekte Reaktion: Grilltischs Flanke köpfte der nicht gerade für sein Kopfballspiel bekannte Schmid zum 2:1 ein, de Vrijs Rettungsaktion kam zu spät (59.). Die Partie nahm sich anschließend eine kleine Auszeit, um in der Schlussphase nochmal hochzufahren. Zunächst erzielte Depay nach Vorlage von Weghorst den Ausgleich (78.). Die Österreicher zeigten sich davon keineswegs geschockt.
Dreh- und Angelpunkt des österreichischen Spiels war ein alter Bekannter. Marcel Sabitzer sorgte mit seinen zahlreichen Tiefenläufen für viel Dynamik im Angriffsspiel der Alpenrepublik und riss somit auch viele Räume für seine Mitspieler. Mit seiner dauerhaften Präsenz überall auf dem Spielfeld hielt er das unglaubliche Energielevel der Österreicher stets hoch. Seine Top-Leistung krönte er mit seinem fantastischen Gewaltschuss zum Siegtreffer in der 80. Minute.
An die Topleistung der eigenen Fans vor und während des Spiels konnte die Elftal an diesem Tag nicht anknüpfen. Sie agierten sehr strukturlos in der Defensive und bereiteten Österreich mit ihrem wilden Pressing immer wieder die Möglichkeit, die beiden anlaufenden Angreifer zu überspielen und die Räume auf den Außenbahnen dahinter zu öffnen.
Die sehr agilen Außenverteidiger Posch und Prass waren immer wieder unterwegs und aktiv eingebunden ins österreichische Angriffsspiel, da die Viererkette der Niederländer defensiv häufig im 1-gegen-1 mit den vier österreichischen Angreifern gebunden war und so große Räume offen ließ. Die Verteidiger der Elftal konnten aufgrund der Mannorientierung jedoch nicht herausrücken und die Räume schließen, sodass die Österreicher phasenweise ein leichtes Spiel hatten.
Die Alpenrepublik trifft im Achtelfinale am nächsten Dienstag (21 Uhr) auf den Zweiten der Gruppe F. Die Niederlande werden als einer der besten Gruppendritten ebenfalls weiterkommen und auf einen Gruppensieger treffen.
Bereits vor dem Spiel beherrschte nur eine Frage die Medien: Kehrt Maskenmann Kylian Mbappe wieder zurück in die französische Startelf? Gegen die Niederlande saß der Kapitän der Equipe Tricolore noch 90 Minuten auf der Bank. Nun kehrte der Stürmer zurück und durfte direkt in der 56. Minute „endlich“ sein erstes EM-Tor bejubeln. Er versenkte einen vom Aktivposten Dembelé herausgeholten Strafstoß – Kiwior hatte den Außenspieler gefoult – sicher.
In der 76. Minute zeigte Schiedsrichter Marco Guida nach Ansicht der Videobilder aufgrund eines tollpatschigen Fouls von Upamecano an Swiderski erneut auf den Punkt. Lewandowski übernahm Verantwortung, scheiterte aber zunächst an Maignan. Da sich der Torhüter zu früh von der Torlinie bewegt hatte, durfte der Angreifer nochmals ran. Der zweite Versuch saß dann (79.).
Upamecano agierte nach diesem Fehler, wie in München leider bestens bekannt, deutlich verunsichert und fiel immer wieder durch haarsträubende Fehlpässe in die gegnerischen Füße auf. Euphorisiert vom Ausgleich wollten die Polen auch noch das 2:1 schießen. Trotz aller Bemühungen musste Maignan allerdings nicht mehr ernsthaft eingreifen.
Mit einem Punkt zum Abschluss ist die polnische EM-Reise bekanntlich vorbei. Frankreich hingegen beendete die Gruppe aufgrund des 3:2 von Österreich gegen die Niederlande im Parallelspiel auf dem zweiten Platz. Im Achtelfinale trifft Les Blues am Montag ab 18 Uhr auf den Zweitplatzierten aus Gruppe E (Rumänien, Belgien, Slowakei oder Ukraine).
Die beiden Abendspiele lassen sich aufgrund akuter Highlightarmut schnell zusammenfassen. Zwei von vielen Unterbrechungen, Leerläufen und gegenseitigem Belauern geprägte Spiele waren für die Zuschauenden vor den mobilen Endgeräten alles andere als ansehnlich. Die Engländer enttäuschten erneut schwer, und selbst Hoffnungsträger und Shootingstar Jude Bellingham blieb blass. Wo bei den eigentlich so stark besetzten Three Lions bisher der Schuh drückt, war auch in Köln von Beginn an zu erkennen.
England schaffte es mit Ball nicht, Lösungen gegen gut formierte Slowenen zu finden. Es fehlte die Bewegung ohne Ball, Läufe in die Tiefe gab es so gut wie keine. Oft zirkulierte die Kugel nur zwischen Doppelsechs und Viererkette – einfach zu verteidigen für Slowenien. All das lässt die Kritik an Nationaltrainer Gareth Southgate immer weiter wachsen und er steht nun im Achtelfinale gehörig unter Druck. Ein vorzeitiges Aus in der Runde der besten 16, gepaart mit einem Fußball ohne Ideen und Feuer, würde ihn mutmaßlich den Job kosten.
Im Parallelspiel konnten die Dänen von Glück sprechen, dass die Serben ihre vereinzelten Halbchancen zum Ende des Spiels nicht besser nutzen konnten. Sonst wären es möglicherweise die Dänen gewesen, die am morgigen Tag die Heimreise hätten antreten können. So sollte wegen des Unentschiedens in diesem Spiel und des ebenfalls torlosen Remis der Slowenen gegen England die Fairplay-Tabelle über die Abschlusstabelle entscheiden.
Denn weil Dänemark und Slowenien punkt- und torgleich in den Spieltag gingen und sich am ersten Spieltag 1:1 trennten, war diese beim Rennen um Platz zwei relevant. Hier hatte Dänemark vor dem Spiel mit vier gelben Karten einen leichten Vorteil gegenüber den Slowenen (fünf).