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·24 de setembro de 2024

Ein bisschen Tor muss sein

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Die hohe Intensität des FC St. Pauli aus dem Spiel gegen Leipzig soll ab sofort die Basis sein. Wenn auf die stabile Defensive nun noch eine effiziente Offensive folgt, dann ist vieles möglich.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

„Was für eine Performance von den Jungs! Die beste, die ich gesehen habe in Sachen Intensität. Es war unglaublich.“ – Scott Banks musste selbst zugeben, dass er angesichts der Leistung des FC St. Pauli etwas emotional wurde in der Mixed Zone. Und das lag nicht am Bundesligadebüt des 22-jährigen, sondern an diesem durchaus magischen Abend am Millerntor. Ein Abend an dessen Ende zwar „nur“ ein 0:0 stand, die Leistung des FCSP aber so viel mehr wert gewesen sein könnte.


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Punktgewinn des FC St. Pauli mit Signalwirkung?

Denn es ist zu hoffen, dass es in den Reihen des FC St. Pauli ein lautes Klacken gegeben hat. Jenes eines umgelegten Schalters. Plötzlich ist das Licht an und alles wird klar und deutlich, alles auf dem Platz ergibt Sinn. Von einem Spiel mit „Signalwirkung“ sprach später dann Jackson Irvine. Cheftrainer Alexander Blessin nahm diese Worte gerne auf. Und beide waren sich einig darin, nach diesem Spiel eine deutliche Message zu senden: Das, was der FC St. Pauli gegen Leipzig in Sachen Intensität gezeigt hat, soll kein positiver Ausreißer sein. Dieser Einsatz, die hohe Laufbereitschaft, die Aggressivität und der Mut, all das soll die Basis des FCSP-Spiels sein.

Blessin sprach in Bezug auf die Leistung des FC St. Pauli im Anschluss von einem ‚marking point‘, einer Leistung in Sachen Einsatz, Mut und Aggressivität, die immer abgerufen werden müsse, denn: „Es geht nur über 100 Prozent, keine 90. Das muss die Basis sein in der ersten Liga.“Und in diesem Bereich hat der FC St. Pauli wohl einige Schritte gemacht, wie Eric Smith erklärt: „Wir haben in den ersten drei Spielen gelernt, dass wir diese Intensität benötigen, um die Null zu halten und Punkte zu holen. Wir müssen diese Intensität jede Woche das gesamte Spiel beibehalten. Das hat jeder verstanden, wir haben daran unter der Woche gearbeitet“ Zum Abschluss sprach der FCSP-Innenverteidiger dann einen Satz, den sein Trainer nicht besser hätte formulieren können: „Wir sind glücklich, aber nicht zufrieden.“

„Absolutes Maximum“ muss erreicht werden

Dass er nicht „zufrieden“ sei, war auch das erste, was Jackson Irvine nach Abpfiff in der Mixed Zone in die Mikros sagte. Letzte Woche gegen Augsburg, so der Kapitän des FC St. Pauli, habe man gesehen, was passiert, wenn man nicht „das absolute Maximum“ erreicht. Gegen Leipzig aber habe man gezeigt, wie es aussieht, wenn der FC St. Pauli dieses Maximum abruft: „Wir haben gezeigt, wie gut wir sein können und wir hätten es verdient gehabt, dieses Spiel zu gewinnen.“

Saad und Afolayan im Rampenlicht

Was dieses Spiel auch gezeigt hat: Wie wichtig Elias Saad und Dapo Afolayan für den FC St. Pauli sein können. Die Wichtigkeit beider für die eigene Offensive erklärte Alexander Blessin nach Abpfiff ausführlich: „Sie halten den Ball gut, haben gute Tiefenläufe, gute 1-gegen-1-Aktionen, binden Spieler. Sie haben auch den Mittelweg gefunden, mal das direkte Duell zu suchen und dann auch den Ball mal wieder frühzeitig abzuspielen.“ Afolayan und Saad, so das prägnante Fazit von Blessin, „haben uns gutgetan.“ Und das nicht nur mit ihren Offensivaktionen („Du kannst nicht 90 Minuten lang einfach alles wegverteidigen, wir brauchen Entlastung durch Angriffe.“), denn „beide haben auch sehr gut gegen den Ball gearbeitet.“

Afolayan („Ich bin sehr glücklich, dass ich spielen und dem Team helfen konnte. Ich kenne meine Qualitäten, ich bringe andere Fähigkeiten ins Team hinein.“) und Saad („Ich wollte das Vertrauen zurückzahlen. Und ich hoffe, dass ich im nächsten Spiel wieder das Vertrauen bekomme.“) haben auf jeden Fall mit ihren Leistungen ganz gewichtige Argumente gesammelt, um auch in Freiburg zu Spielbeginn auf dem Platz zu stehen. Doch um der Diskussion um den Einsatz dieser beiden Spieler und der Formation mal etwas Wind aus den Segeln zu nehmen: Neun andere Spieler haben am Sonntag ebenfalls Argumente dafür gesammelt, dass sie auch zukünftig in die Startelf gehören.

Und egal, ob die Formation nun 3-4-3 oder 3-5-2 lautet, wichtiger ist am Sonntag die Leistungsbereitschaft an sich gewesen. Übrigens handelt es sich bei dem nun gewählten 3-4-3 nicht um eine Rückkehr zum System, welches Fabian Hürzeler praktizieren ließ. Die Unterschiede in Positionierung und vor allem Tempo und Mut, sind sehr groß zwischen beiden Trainern.

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Dapo Afolayan hat nach starker Leistung massiv gute Argumente, um auch im kommenden Spiel des FC St. Pauli (in Freiburg) von Cheftrainer Alexander Blessin in die Startaufstellung berufen zu werden. // (c) Stefan Groenveld

Leistung des FC St. Pauli stimmt, doch die Punkte fehlen

Nach vier Spielen steht der FC St. Pauli also mit einem Punkt da. Das ist zu wenig, um die Klasse in der Bundesliga zu halten. Und wenn man die Leistungen des Teams in den einzelnen Spielen möglichst objektiv betrachtet, dann ist es auch zu wenig. Für Alexander Blessin fällt die Bewertung anders aus, als es die Ergebnisse vermuten lassen: „Wir haben gegen Heidenheim eine sehr gute Performance gezeigt. Gegen Union hat jeder Probleme gehabt. Wo wir drüber reden können, ist die erste Halbzeit in Augsburg.“

Tatsächlich zeigt der Blick in die Statistiken, dass der FC St. Pauli defensiv zu den besten Teams der Liga zu zählen ist. Bei den zugelassenen xG-Werten liegt man auf Platz sechs, ebenso wie bei der Anzahl an zugelassenen Torschüssen (beide Zahlen von Wyscout). Die Basis für diese guten Werte ist die kompakte Defensivformation, die auch auf der Laufleistung fußt (der FCSP ist das laufstärkste Team der Liga, liegt zudem auf Platz zwei bei der Anzahl der intensiven Läufe). Dadurch gelingt es, den Gegner in Zweikämpfe zu verwickeln (von denen der FCSP mehr als zwei Drittel gewinnt – viertbester Wert der Liga). Wer hätte vor der Saison gedacht, dass sich die Arbeit gegen den Ball als bisher größte Stärke des FC St. Pauli herausstellt?

Irvine, Torchancen und der vierte Spieltag

Trotzdem fehlt es natürlich an Punkten, vor allem, wenn man die Defensivleistung betrachtet. Dabei ist auch offensiv bereits vieles da, wo es sein soll: Der FC St. Pauli hat die sechstmeisten Ballkontakte im gegnerischen Strafraum, gewinnt mit Abstand die meisten Bälle im gegnerischen Spielfelddrittel. Doch wenn es dann zu den wirklich entscheidenden Szenen kommt, wird es plötzlich schwächer: Nur Werder Bremen und Union Berlin haben laut Wyscout einen niedrigeren xG-Wert. Beide Clubs haben aber bereits vier Treffer erzielt. Der FC St. Pauli steht bisher bei nur einem einzigen Tor und hat damit hinter Gladbach die zweitschwächste Abschlusseffizienz (Anzahl Tore minus xG) der Bundesliga.

Wenn es um Torchancen geht, dann schnell wieder zurück zu Jackson Irvine, der drei gute Gelegenheiten am Sonntag hatte. Er sagte: „Wir tun alles, was wir tun können. Wir verteidigen stark, wir bleiben mutig, wir erspielen uns Chancen – ist es Pech? Fehlt uns, fehlt mir in den Momenten die Qualität, die Konzentration? Wir müssen ganz einfach die Antwort finden. Und zwar schnell. Denn diese Auftritte verdienen mehr. (…) Aber wir glauben daran, dass die Tore in unserem Team drin sind. Sie werden kommen, wenn wir so weitermachen und weiter daran glauben.“

Gesagt hat Irvine diese Worte nach dem vierten Spieltag – der Vorsaison. Wir erinnern uns: Der FC St. Pauli war auch 23/24 in drei der vier ersten Ligaspiele torlos geblieben. Eine Stürmer-Diskussion war bestimmendes Thema, auch bei uns. Es folgte ein Unentschieden in Braunschweig und dann gab es satte 21 eigene Treffer in sieben Spielen. Konnten wir uns diese „Tor-Explosion“ damals als Jacko diese Worte sprach, nach dem dritten 0:0 in Folge, vorstellen? Auch wenn der Vergleich natürlich massiv hinkt, so zeigt er doch: Es ist vieles möglich. Vor allem dann, wenn die Intensität stimmt.// Tim

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