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·15 de setembro de 2024

„Die spielen Champions League?!“ Wie die Kleinen die Plätze der Großen stürmten

Imagem do artigo:„Die spielen Champions League?!“ Wie die Kleinen die Plätze der Großen stürmten

In der Bundesliga sorgte der VfB Stuttgart in der vergangenen Saison für eine faustdicke Überraschung. Als Beinahe-Absteiger gestartet, qualifizierten sich die Schwaben im Mai als Vizemeister für die Champions League. Ein einmaliges Märchen? Nicht ganz. Auch in den anderen Top-Ligen Europas haben es Mannschaften in die Königsklasse geschafft, von denen es zu Saisonbeginn niemand erwartet hätte. Wir stellen vor: Aston Villa, den FC Girona, Bologna und Stade Brest.

Champions League: Vier Neulinge, vier Erfolgsgeschichten

In den Top-Fünf-Ligen Europas ist vor dem Saisonstart eigentlich absehbar, wer am Ende den Sprung in die Champions League schafft oder schaffen könnte. Zumindest eine Gruppe aus sechs, vielleicht sieben Teams kommt in Frage, von denen sich am Ende dann vier – mit neuer Regelung teilweise sogar fünf – für die Königsklasse qualifizieren. Im vergangenen Mai allerdings mussten sich Fans wie Experten stark verwundert die Augen reiben. In allen fünf Ligen landete am Ende eine Mannschaft unter den ersten Vieren, die da naturgemäß eigentlich so gar nicht hingehört. Da der deutsche Fußballfan über den VfB schon viel und womöglich genug gehört hat, werfen wir einen Blick auf diejenigen, die es den Schwaben gewissermaßen gleichgetan haben.


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Aston Villa: Die Erfolgsgeschichte Unai Emerys

Bald ist es zwei Jahre her, da stand Aston Villa knöcheltief im Abstiegssumpf der Premier League. Unai Emery hieß der Mann, der den Traditionsklub aus Birmingham wieder in seichtere Gefilde zurückführen sollte. Dass der mehrfache Europa-League-Sieger, der vom FC Villarreal gekommen war, 22 Monate nach seinem Amtsantritt Champions-League-Fußball im Villa Park coachen sollte, daran dachte zu dem Zeitpunkt niemand. Doch die Villains legten unter dem Spanier eine schier unheimliche Erfolgsserie hin.

Mit seinem intensiven und auf jeden Gegner perfekt feinjustierten Ansatz schafften es Emery und seine Mannschaft in der Rückrunde 2022/23, starke zehn Premier-League-Spiele in Folge ungeschlagen zu bleiben und in dieser Serie acht Siege zu holen. Der Lohn zu Saisonende: Die Conference League. Ein Jahr später dann gleich das doppelte Upgrade: Fortan wird in Birmingham erstmals Champions-League-Fußball zu sehen sein. Eine sich stets organisch fortentwickelnde Mannschaft und ein perfektionistischer Trainer haben dieses Märchen möglich gemacht.

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Unai Emery ist der Architekt des Erfolges bei Aston Villa. Der Lohn: Die Champions League. (Photo by HENRY NICHOLLS/AFP via Getty Images)

FC Girona: 2022 noch im Unterhaus

Einen noch steileren Aufstieg hat der FC Girona aus Spanien hingelegt. In der Saison 2021/22 spielte der kleine Klub von der Costa Brava noch im spanischen Unterhaus und zwei Jahre später gastieren plötzlich Liverpool und Arsenal im nicht einmal 15.000 Plätze fassenden Estadi Municipal de Montilivi. Dass der Klub Teil der Holdinggesellschaft City Football Group ist und damit finanziell wie auch auf dem Leihspielermarkt weitaus potenter als viele Konkurrenten ist, trübt das märchenhafte Bild über der knapp 100.000-Seelen-Stadt zugegebenermaßen etwas.

Und dennoch ist gerade die Arbeit von Architekt und Trainer Michel nicht hoch genug einzuschätzen – besonders, wenn man der Mannschaft beim Spielen zusieht. Michel setzt auf einen Ballbesitz-orientierten Angriffsfußball und trimmt seine Spieler dazu, auch unter Druck und aus dem eigenen Drittel heraus flach zu kombinieren. Wenn man so etwas in Katalonien sieht, dann eigentlich nur beim gigantischen Nachbarn aus Barcelona. Jetzt aber eben auch im beschaulichen Girona – und das Ganze nicht nur vor den Augen der regional verwurzelten Anhängerschaft, sondern vor einem großen internationalen TV-Publikum in der Champions League.

FC Bologna: Thiago Motta vergoldet Mihajlovics Erbe

Sinisa Mihajlovic hieß der Mann, der den Erfolg zurück nach Bologna bringen sollte. Der Serbe war bekannt für seinen attraktiven Angriffsfußball und sorgte zwischen 2019 und 2022 zumindest dafür, dass der FC Bologna zu den Teams zu Watch des italienischen Fußballs gehörte. Vor ziemlich genau zwei Jahren musste die Lazio-Legende, die wenig später im Dezember 2022 an einer Krebserkrankung verstarb, seinen Platz räumen. Trotz teils sehr gut anzusehenden Fußballs fehlte der langfristige Ertrag. Sein Erbe trat Trainer-Sprössling Thiago Motta an – und das sollte sich schon recht bald als die goldrichtige Entscheidung aller Verantwortlichen entpuppen.

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Der wichtigste Mann in die Mitte: Thiago Motta wird nach Erreichen der Champions League von seinen Spielern gefeiert. (Photo by Simone Arveda/Getty Images)

Motta hatte sich in der Trainerbranche genau wie sein verstorbener Vorgänger mit einem Ballbesitz-orientierten Ansatz einen Namen gemacht – und wurde in Bologna dafür bekannt, das auch mit voller Überzeugung durchzuziehen. Bemerkenswert ist, dass die defensive Stabilität – vorher noch Problemzone in Bologna – unter Motta zur Waffe wurde. Nach der erfolgreichen Qualifikation für die Champions League und damit der ersten Europapokal-Teilnahme seit 25 Jahren konnte Motta dem Lockruf aus Turin nicht widerstehen und übernahm den Trainerposten bei Juventus. Sein Nachfolger: Vincenzo Italiano – ebenfalls bekannt für gute Arbeit gegen den Ball. Er soll dafür sorgen, dass die lang ersehnte Europapokal-Rückkehr länger als acht Spiele andauert.

Stade Brest: Champions League statt Ligue 2

Eric Roy heißt der Mann, der Stade Brest von einen heißen Abstiegskandidaten in einen Champions-League-Teilnehmer verwandelte. Es ist schon bemerkenswert: Eigentlich gaben die finanziellen Rahmenbedingungen und auch die individuelle Klasse des Kaders nicht mehr als das untere Tabellendrittel der Ligue 1 her. Dass die 140.000 Einwohner aus der Atlantikküstenstadt Brest nun erstmals überhaupt internationale Gegner für Pflichtspiele empfangen, liegt zum einen an einer herausragenden Arbeit hinter den Kulissen und eben an Roy, der aus seiner Mannschaft ein Defensivbollwerk formte. Mit 34 Gegentreffern mussten Les Pirates nur einen mehr als PSG hinnehmen und übten phasenweise sogar Druck auf den Branchenprimus aus.

Am Ende stand ein sensationeller dritter Platz, der sämtliche nationale Mitstreiter verblüffte. In Frankreich waren sich viele Experten sicher, dass Stade Brest nach sechs Jahren Beletage den Gang ins Unterhaus antreten soll. Die neue Realität: Das 15.000 Plätze umfassende Stade Francis-Le Ble empfängt statt Laval und Dunkerque nun Bayer Leverkusen und sogar den amtierenden Champions-League-Sieger Real Madrid.

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

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