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·11 de julho de 2025
Der FC Bayern sollte dringend die Finger von Luis Díaz lassen

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·11 de julho de 2025
Der FC Bayern scheint bei Luis Díaz ernst zu machen. Laut Informationen der Bild sollen die Münchner dem FC Liverpool bereits ein Angebot in Höhe von 52 Millionen Euro geschickt haben. Der Kolumbianer wäre grundsätzlich wohl bereit für einen Wechsel nach München.
Der Transfer-Stau der Bayern könnte also ein Ende nehmen, die Frage ist jedoch, ob das auch ein gutes Ende wäre. Es gibt nämlich einige Gründe, warum die Bayern vom Liverpool-Star besser die Finger lassen sollten.
Einen 28-Jährigen als zu alt zu bezeichnen, mag zwar ein wenig schräg klingen, im Fußballgeschäft bringt es aber eben eine ganze Menge Nachteile mit sich, Spieler zu verpflichten, die sich der 30er-Marke nähern. Gerade bei Außenstürmern, die von ihrer Schnelligkeit und Spritzigkeit leben, ist mit Ende 20 oft schon ein Abwärtstrend zu erkennen. Díaz wird im Januar 2026 29 Jahre alt und könnte dem Ende seiner Prime bereits nahe sein. Ein wenig droht den Bayern hier das Mané-Phänomen, der im Alter von 30 Jahren aus Liverpool kam, allerdings schon merklich an Schnelligkeit verloren hatte und ein wenig satt wirkte.
Es ist recht unproblematisch, beispielsweise einen Torhüter, Innenverteidiger oder zentralen Mittelfeldspieler zu holen, der sich der 30er-Marke nähert - gerade Flügelspieler haben ihren Peak aber meist früher. Bedenkt man dann, dass Díaz sicherlich auch einen Vertrag über etwa vier Jahre unterzeichnen würde, droht die Gefahr, dass er gegen Ende der Vertragslaufzeit kein Leistungsträger mehr sein kann und dafür dennoch fürstlich entlohnt wird.
In Sachen Entwicklungspotenzial und Wiederverkaufswert wäre es einfach deutlich sinnvoller, einen Spieler Anfang oder Mitte 20 zu verpflichten, selbst wenn dieser mehr kosten würde. Wie das Beispiel Harry Kane zeigt, kann man natürlich auch mal Routiniers holen, jedoch verfügt dieser halt über absolutes Weltklasse-Niveau. Ganz so stark ist Díaz nicht einzuschätzen.
Es ist nicht davon auszugehen, dass ein Díaz-Transfer dafür sorgen würde, dass die Bayern kein Interesse mehr an Woltemade haben, jedoch würde es die Sache verkomplizieren. Díaz wäre zwar wohl eher für Linksaußen eingeplant, kann jedoch genauso als hängende Spitze oder Mittelstürmer agieren.
Solange Jamal Musiala ausfällt, ist sogar eher damit zu rechnen, dass er eine hängende Spitze abgibt und Kingsley Coman die linke Seite beackert. Sollte Woltemade in diesem Sommer kommen, wären die Startelfplätze also vermeintlich blockiert. Ohne Díaz würde er hingegen - zumindest während des Musiala-Ausfalls - relativ sicher von Beginn an ran dürfen.
Kommt Woltemade, ist es wichtig, dass dieser gleich Vertrauen und Einsatzzeiten erhält. Zwar mag Díaz aktuell noch der bessere Spieler sein, dafür ist das Projekt Woltemade auf Dauer wesentlich vielversprechender. Demnach wäre es absolut sinnvoll, wenn neben dem zentral orientierten Woltemade ein reiner Linksaußen und kein Allrounder kommt.
Luis Díaz soll nicht bei der Beerdigung von Diogo Jota erschienen sein und hat dadurch einen Mega-Shitstorm in den Sozialen Netzwerken abbekommen. Dies lag auch daran, dass Fotos kursieren, die Díaz bei einem Influencer-Treffen beim Feiern zeigen. Hier ist ganz wichtig, den Spieler nicht vorzuverurteilen. Es kann immer private Gründe dafür geben, warum er bei der Trauerfeier nicht mit dabei war. Zudem ist auch nicht gesichert, dass es sich bei den Aufnahmen um aktuelles Material handelt. Hier kann in Zeiten von Social Media einiges ins falsche Licht gerückt werden.
Sollten sich die Vorwürfe aber bestätigen, wirft es gewiss kein gutes Licht auf den Charakter des Spielers. Der FC Bayern sollte die Angelegenheit zumindest prüfen und die Sichtweise von Díaz anhören.
Bei einer Ablöse von 52 Millionen Euro wiegen einige der Negativ-Punkte noch nicht ganz so schwer. Relativ eindeutig ist jedoch, dass die Münchner Díaz für diesen Betrag nicht bekommen werden. Die Bayern sollen laut Bild-Informationen eine Schmerzgrenze bei 60 Millionen Euro auferlegt haben, wobei die Diskrepanz zu den Liverpool-Forderungen noch immer 20 Millionen Euro betragen würde. Treffen sich die Klubs in der Mitte, wären also rund 70 Millionen Euro fällig. Unter 65 Millionen Euro dürfte jedenfalls nichts gehen.
Das ist dann schon verdammt viel Geld für einen Spieler, der keinen großen Wiederverkaufswert haben dürfte und auch nicht ganz dem Weltklasse-Regal zuzuordnen ist. Man ist jedenfalls geneigt zu sagen, dass es viel sinnvoller wäre, 80 bis 90 Millionen Euro hinzulegen, um Transfers von Rafael Leao oder Rodrygo in Angriff zu nehmen. Ob die genannten Spieler dann auch kommen würden, steht auf einem anderen Papier, jedoch wären beide gewiss jüngere und bessere Optionen als Luis Díaz.
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