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·22 de novembro de 2024
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Lukasz Szukala (heute 40) gehörte zu jener Löwen-Mannschaft, die in den letzten 20 Jahren ernsthaft um den Aufstieg in die Bundesliga spielte: Letzten Endes wurden die Sechzger Vierter, nachdem sie sich auf der Zielgeraden von Eintracht Frankfurt überholen ließen. Während die Hessen inzwischen zu den besten deutschen Mannschaften gehören, dümpelt der TSV inzwischen in der Dritten Liga. “Schade, dass es damals nicht geklappt hat, sonst hätte sich die Geschichte dieses Vereins in der Allianz Arena möglicherweise anders gedreht”, erklärte Szukala gegenüber db24.
Obwohl Szukala, seinerzeit eines der größten Abwehrtalente des Klubs, in der rumänischen Hauptstadt Bukarest lebt, verfolgt er das Geschehen bei 1860 ganz genau - erst recht vor dem Aufeinandertreffen seiner beiden Ex-Klubs in Aachen (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker). “Ich habe bei 1860 definitiv eine bessere Zeit als bei der Alemannia erlebt. Deswegen gehört mein Herz eher den Löwen”, sagt Szukala: “Deswegen tippe ich auf einen 2:1-Auswärtserfolg.”
Trotz alledem freut sich Szukala für die Aachener, dass sie nach 12 Jahren den Weg zurück in den Profifußball gefunden haben. “Ein paar Jahre nachdem ich weggegangen bin, ist die Alemannia leider abgestürzt”, erinnert sich der frühere Profi: “Ich hatte die Ehre, das letzte Spiel auf dem alten Tivoli zu bestreiten.” Es war im Mai 2009, als die Alemannia den FC Augsburg mit 4:0 besiegte. Szukala: “Die Stimmung in diesem Stadion kann man sich nicht vorstellen. Alles war so eng, so emotional - und dann auch noch der Tunnel. Das kennt man eigentlich nur aus England. Für mich gehörte dieses Stadion mit all seinen Mängel zu den besten Stadien in Deutschland. Das war richtig geil.”
Beim Eröffnungsspiel im neuen Tivoli stand Szukala ebenfalls auf dem Platz - dem Testspiel zwischen Aachen und Lierse SK (2:2). “Auch wenn’s komisch klingt”, so Szukala, “mit dem neuen Stadion ging’s leider irgendwie abwärts für den Verein. Das gilt aber auch für 1860 mit der Arena. Es ist kurios. Ich hatte das Eröffnungsspiel gegen Nürnberg auch mitgemacht. Gott sei Dank hat sich die Alemannia inzwischen wieder stabilisiert und ist jetzt zumindest wieder in der Dritten Liga. Ich sehe es schon, dass der Klub in der Region mehr rausholen könnte. Der Verein müsste vom Potential her mindestens in die Zweite Liga. Aber auch die Bundesliga könnten sie hinbekommen, wenn alle diesen Weg mitgehen. Dass sie die Bundesliga im Kreuz hat, hat die Alemannia schon gezeigt.”
Szukala leidet mit den Löwen. “Dieser Verein hat einen ganz großen Platz in meinem Herzen, weil ich bei 1860 meinen ersten Profivertrag unterschrieben hatte”, erklärte Szukala: “Ich kam damals direkt nach dem Bundesliga-Abstieg 2004, durfte vier Jahre für diesen Verein spielen.” Und Szukala findet wie viele Ehemaligen, dass der Klub unterperformt: “1860 ist völlig fehl am Platz in der Dritten Liga. Auch wenn es viele vielleicht nicht mehr hören können: Für mich gehört 1860 in die Bundesliga. Es ist ein Trauerspiel, dass die Löwen in der Dritte Liga rumkrebsen. Ich hoffe, dass es irgendwann wieder klappt - so habe ich Sechzig kennengelernt. Die Löwen müssen endlich über die Hürde springen, um das zu erreichen, wo sie hingehören.”
Szukala, der fünf Sprachen fließend spricht, erlebte seine beste Zeit nicht bei 1860, sondern in Rumänien. Er wurde Nationalspieler, gewann mit Steaua Bukarest dreimal die Meisterschaft, wurde 2015 zum besten ausländischen Spieler gekürt und spielte mit dem Traditionsverein auch in der Champions League, u.a. mit einem 1:0-Sieg gegen den FC Chelsea. Heute arbeitet Szukala als Gastronom und ist Inhaber des Szenelokals “Mosh” in Bukarest. Der Fußball hat ihn aber nicht losgelassen: Er hat vor einiger Zeit ein Studium für den Executive Master bei der Uefa angefangen (Ausbildung zum Sportdirektor oder Geschäftsführer). Dabei lernt man die Strukturen von großen Klubs wie Athletico Madrid, Borussia Dortmund, FC Chelsea, Inter Miami, Paris St. Germain oder Benfica Lissabon kennen. “Dieser Kurs ist nur für Ex-Fußballspieler”, bemerkt Szukala: “Man kommt nicht so einfach rein, um aufgenommen zu werden. Man muss ein Interview bestehen. Simon Rolfes, Sebastian Kehl oder Benedikt Höwedes haben diesen Kurs auch schon besucht.”
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