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·25 de julho de 2025

CSD 2025: FC St. Pauli mit eigenem Truck

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Der FC St. Pauli nimmt am 2. August erstmals mit einem eigenen Truck am Hamburger CSD teil. Wir sprachen mit Tanja von St. Pauli Pride über den Tag und die Aktionen.Titelfoto: Stefan Groenveld

Am Ende des Interviews findet Ihr außerdem noch ein paar Infos zum Truck und den CSD in Hamburg allgemein. Außerdem findet am Mittwoch noch eine Veranstaltung am Fanshop Reeperbahn statt, auch dazu mehr Infos am Ende.


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MillernTon: Hallo Tanja, vielen Dank für Deine Zeit und Euer Engagement für das Thema allgemein. Sag doch zunächst einmal, wer Du bist und woher man Dich aus der Vereinsöffentlichkeit noch kennen könnte.

Tanja Rieckmann-Mekhchoun: Hey, ich bin Tanja und habe zusammen mit meiner Frau Nadia St. Pauli Pride gegründet. Ich war lange Mitglied in der Triathlonabteilung und dort auch in der Abteilungsleitung und bin jetzt Mitglied in der Marathonabteilung. An Spieltagen findet man mich in der Gegengrade.

MT: Schauen wir auf den CSD in Hamburg und die Rolle des FC St. Pauli dabei. Den CSD bzw. die Stonewall-Demo als Vorgänger gibt es in Hamburg seit 1980, Einzelpersonen aus dem Vereinsumfeld nehmen wahrscheinlich schon sehr lange daran teil. Seit wann kann man von einer organisierten Teilnahme sprechen und wie kam diese zustande?

Tanja: Es war von der Reihenfolge so: Nadia und ich waren 2018 mit einer noch ganz kleinen Gruppe selbst organisiert beim CSD dabei. Und dann haben wir 2019 St. Pauli Pride gegründet, weil wir es längst überfällig fanden, dass der Verein FC St. Pauli bei der CSD-Demo in Hamburg braun-weiß-bunte Flagge zeigen sollte. Seitdem haben wir jedes Jahr die stetig größer werdenden Fuß- und Fahrradgruppen (zu Corona-Zeiten) auf dem CSD in Hamburg organisiert. 2024 waren wir durch unser Engagement als Gründungsmitglied des Queeren Sportnetzwerks Hamburg Teil des Queeren Hamburger Sporttrucks.

MT: Die Teilnahme als Verein bzw. aus Gruppen und Abteilungen rund um den Verein nahm dann weiter zu. Was sind da aus Deiner Sicht die Höhepunkte der letzten Jahre?

Tanja: Ganz klar 2019, als wir das erste Mal mit einer wirklich großen Fußgruppe von St.Paulianer:innen in den Regenbogen-Totenkopfshirts dabei waren. Die Stimmung war so großartig, ich glaube, das Foto, das damals entstanden ist, transportiert das ganz gut. Und ich glaube, wir haben den Verein dort auch richtig repräsentiert und ein bisschen Eindruck hinterlassen 😉

Auch 2025 gibt es ein Solishirt

MT: Wie gestaltet sich hierbei die Zusammenarbeit mit dem Verein? In den letzten Jahren gab es ja beispielsweise auch immer wieder Aktions- oder Solishirts?

Tanja: Der Verein hat uns von Anfang unterstützt. In den Anfängen war es Thomas Michael, der unser großer Ally war. Er hat alles möglich gemacht für uns und war immer begeistert dabei. Ich wünschte so sehr, er könnte dieses Jahr auf dem Truck dabei sein, ich vermisse ihn sehr. Die Solishirts sind ein ganz wichtiger Teil unseres Engagements. Unser erstes Shirt war das mittlerweile ikonische Totenkopf-Shirt in Regenbogenfarben. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal auf dem Kiez jemanden gesehen habe, der das Shirt trug. Das war so großartig. Das Shirt war dann sehr schnell ausverkauft und wird immer wieder aufgelegt. Ich bin immer noch stolz, dass so viele St. Paulianer:innen es tragen! Wir haben das jedes Jahr wieder gemacht, mit unterschiedlichen Spendenzielen. Dieses Jahr gehen die 5 Euro pro Shirt übrigens an den CSD Burgenlandkreis, von dem auch zwei Vertreter:innen auf dem Truck dabei sind. Wir wollten gerne die aufgrund der dort herrschenden politischen Lage besonders bedrohten CSDs in Ostdeutschland unterstützen.

MT: Auch die sporttreibenden Abteilungen des FC St. Pauli nehmen regelmäßig teil. Wie ist da die Zusammenarbeit und gibt es da noch Dinge, die Ihr gerne verbessern würdet?

Tanja: In den letzten Jahren hatten wir das Gefühl, dass die Beteiligung abnahm, was wir sehr bedauert haben. Umso mehr freuen wir uns, dass dieses Jahr viele Abteilungen ihre Teilnahme und Unterstützung zugesagt haben. Und wir wünschen uns für die Zukunft, dass wir uns auch innerhalb der Abteilungen noch mehr vernetzen und in den Austausch kommen können.

MT: Jetzt also ein eigener Truck. Wie kam es dazu und welche Vorteile bringt das für Euch mit sich, von der erhöhten Sichtbarkeit mal abgesehen?

Tanja: Eine Fußgruppe ist toll, ein Truck ist aber Champions League 😉 Ich denke, alle, die schon mal das Vergnügen hatten, auf einem Truck bei einer CSD-Demo dabei sein zu können, werden mir zustimmen! Wir waren mit einer kleinen Gruppe beim CSD in Köln auf dem Truck von Congstar dabei, die uns eingeladen hatten. Und ich schwebe und schwärme immer noch, weil es so gigantisch war. Durch den Truck kannst du deine Botschaft natürlich auch viel besser transportieren und zeigen, du hast viel mehr Präsenz und wirst buchstäblich mehr gesehen. Und natürlich trägt auch die Musik sehr dazu bei, die Menschen am Rand zu erreichen und für eine gute Stimmung zu sorgen. Wir sind ein politischer Truck, aber natürlich soll das Ganze auch Spaß machen!

MT: Die Plätze auf dem Truck sind wahrscheinlich heißbegehrt. In Eurem Aufruf steht lediglich, dass man in der Fußgruppe dabei sein kann. Gibt es noch eine Möglichkeit, einen Platz auf dem Truck zu ergattern?

Tanja: Wir haben sehr genau überlegt, wie wir die Plätze auf dem St. Pauli Truck vergeben werden. Uns war es wichtig, dass er die Vielfalt des Vereins widerspiegelt. Und so werden Mitglieder aus den sporttreibenden Abteilungen dabei sein und Vertreter:innen der St.Pauli-Gremien und -Geschäftsstelle. Einen festen Platz nehmen auch unsere Freund:innen von Congstar ein, die Sponsor des Trucks sind und uns so wunderbar unterstützen. Aber wie du schon gesagt hast: Auch in der Fußgruppe um den Truck lohnt es sich dabei zu sein und Flagge zu zeigen. Übrigens buchstäblich: Dank der Unterstützung verschiedener Fangruppen werden wir auch einige Flaggen dabeihaben.

Einbindung von Instagram und Spotify

MT: Ihr habt Euch für dieses Jahr aber auch noch andere Dinge einfallen lassen, beispielsweise habt Ihr auch viel Zeit in die Musikauswahl investiert. Magst Du das einmal erläutern und erklären, wie man diese einsehen kann?

Tanja: Uns war es wichtig, auch über die Musik ein Statement zu setzen. Wir möchten nicht nur Partymusik spielen, sondern Künstler:innen und Songs, die unsere Message, unsere Einstellung repräsentieren. Wir werden drei DJ:anes auf dem Truck haben, die wir gemeinsam ausgewählt haben. Neben Leon, der einigen aus der Weinbar bekannt sein dürfte, werden auch Pavel und Maria auflegen. Pavel, den viele aus dem Wahlausschuss kennen, hat ein grandioses Musikkonzept erstellt. Um die Vorfreude auf die CSD-Demo zu steigern, stellen wir bis zum Tag der Demo auf unserem Instagram Kanal @stpaulipride jeden Tag Künstler:innen mit je einem Song vor. Dazu gibt es Hintergrundinformationen zu dem „Song of the Day“, den Künstler:innen und deren Bedeutung in der queeren Szene. Parallel dazu füllen wir so nach und nach unsere Spotify-Playlist „St. Pauli Pride 2025“ auf, mit der man sich prima auf die Demo einstimmen kann. Auch hier wollen wir zeigen, dass wir alles, was wir an diesem Tag tun, sehr gut durchdacht haben und für uns die Botschaft und das politische Statement an allererster Stelle stehen. Unabhängig davon wird die Musik natürlich trotzdem gut tanzbar sein, zur Stimmung beitragen und alles abrunden.

MT: Ganz grundsätzlich, wie kann man St. Pauli Pride am besten erreichen und in welcher Form kann man bei Euch mitmachen oder Euch unterstützen?

Tanja: Wir freuen uns über alle, die Lust haben mitzumachen oder einfach erstmal zu einem unserer Treffen vorbeizukommen. Folgt uns auf Instagram oder schreibt eine Mail an stpaulipride@gmx.de. Und unterstützt uns am 2. August beim CSD in Hamburg! Es ist so wichtig, dass wir dort zusammen als FC St. Pauli auftreten und gemeinsam zeigen, dass bei uns gilt: „Love Diversity. Hate Fascism“!

MT: Letzte Frage: Der CSD in Hamburg findet nur an einem Tag im Jahr statt. Was macht ihr als Gruppe in der restlichen Zeit des Jahres?

Tanja: Wir haben so viel vor! Unsere Gruppe ist stetig gewachsen und hat sehr viele Ideen und Aktionen, die wir nach dem CSD realisieren wollen. Der CSD ist zwar der Höhepunkt des Jahres für unsere Community, aber uns ist ganz wichtig, dass wir uns innerhalb des Vereins noch mehr etablieren. Daher ist ein großes Ziel, eine eigene Sparte zu werden.

Aber wir wollen noch mehr: Wir setzen uns für Sichtbarkeit, Akzeptanz und Selbstverständlichkeit von LGBTQIA*+-Themen und Diversität im Sport und rund um den Sport ein. Wir wollen im FC St. Pauli Anlaufstelle für die Community sein, einen regelmäßigen Stammtisch anbieten und Netzwerke innerhalb und außerhalb des Vereins bilden. Es gab dazu aktuell zum Beispiel eine Anfrage aus Coventry, wo die Mannschaft ja zum Freundschaftsspiel antreten wird. Wir setzen uns dafür ein, dass die Werte, die durch die Regenbogenflagge auf dem Stadiondach symbolisiert werden, sichtbar sind und gelebt werden. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass im Sport für alle Genderidentitäten und sexuelle Orientierungen Platz sein muss. Das betrifft sowohl den Profi- als auch den Amateursport.

MT: Liebe Tanja, vielen Dank für das Gespräch und viel Spaß am 2. August!

Infos zum Christopher Street Day in Hamburg

Der Truck des FC St. Pauli hat die Nr. 27. Treffpunkt ist ab 11.00 Uhr in der Lübecker Straße, Höhe Hausnummer 15, direkt am Sleephostel.Das Motto lautet dieses Jahr “Love Diversity. Hate Fascism” und in Zusammenarbeit mit dem Fanshop Reeperbahn wird es am kommenden Mittwoch (30. Juli) von 17-19 Uhr einen Meet-, Talk- und Dance Point geben. Bei diesem wird auch das von tanja bereits angesprochene offizielle Soli-St. Pauli Pride Shirt 2025 vorgestellt, zugunsten des CSD Burgenlandkreis.

Weitere Infos findet Ihr immer auf dem Instagram-Kanal von St. Pauli Pride und ganz allgemein auf der Seite der Hamburger Pride Week.Forza St. Pauli!// Maik

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