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·11 de março de 2025

Bayer-Krise oder nicht: Leverkusen durchleidet Reifeprozess

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Auf den ersten Blick ist bei Bayer Leverkusen alles in Ordnung. Der Meister steht in der Bundesliga, wo 16 andere Klubs gerne stünden – nämlich auf Platz 2 in der Tabelle. Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso das Halbfinale Anfang April, was mit Blick auf Bayern München und Borussia Dortmund auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist – die zwei größten Rivalen sind schon raus. Und die Champions League, wo man heute Abend einen 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel wettmachen muss, liefert keinen Grund für Trübsal – die Qualifikation zum Achtelfinale lief ja souverän. Dass man dann gegen Bayern ausscheiden kann, versteht sich von selbst.

Trotzdem fiel zuletzt – nicht immer, aber immer öfter – das Wort “Krise” bei den Live-Übertragungen von Bayer-Spielen. Subjektiv ist die Begründung schnell hergeleitet: Der Mannschaft fehlt das Überraschungsmoment, das voriges Jahr dazu führte, praktisch jedes Spiel in letzter Minute umdrehen zu können. Am Samstag, als die Bayern ihr Heimspiel gegen den VfL Bochum vergeigten, hätten die Leverkusen Boden gutmachen können, aber verloren dann selbst gegen Werder Bremen. Objektiv weisen die Fakten auf die Formschwäche unmissverständlich hin. Man schaut auf die vergangenen fünf Bundesliga-Spiele und sieht: nur zwei Siege in fünf Begegnungen – das ist zu wenig.


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Und wir reden hier ausdrücklich nicht von der Europapokal-Pleite, die vorige Woche in München passierte. Es geht um die Bundesliga: In der Meistersaison hatten Alonso und Leverkusen nach 25 Spieltagen 67 Punkte auf dem Konto – diese Saison sind’s 53. Ein Verlust von 14 Punkten ist nicht unerheblich und stammt kurioserweise von zwei Heimniederlagen (RB Leipzig und SV Werder) sowie acht statt vier Unentschieden. Sogar der Halbfinaleinzug im DFB-Pokal offenbarte Schwächen: Dem Gegner 1. FC Köln, einem Zweitligisten, fehlte zur Sensation nur eine einzige Minute in der Nachspielzeit, und das, obwohl das Spiel in Leverkusen stattgefunden hat. Bayer ist nicht mehr unverwundbar.

Das spürt die Konkurrenz, das spürt der eigene Laden. Vor der Saison wollte Abwehrchef Jonathan Tah den Verein verlassen, jetzt im Winter Torjäger Victor Boniface. Beide Transfers scheiterten in letzter Sekunden nicht am eigenen Meinungswechsel, sondern am Verhandlungspartner: Der Interessent nahm Abstand von der Verpflichtung, und Bayer Leverkusen musste zusehen, wie man abwanderungswillige Spieler wieder zurück ins Glied bekommt. Da hat Trainer Alonso ganze Arbeit abgeliefert. Er kann jedem Profi jederzeit glaubwürdig erklären, wie man Teil des großen Ganzen wird und bleibt. Nur stößt auch er, der immer noch junge Cheftrainer, an Grenzen.

Es vergeht keine Woche, dass die Öffentlichkeit nicht über Rekordablösen für seinen Spielgestalter Florian Wirtz spekuliert. FC Bayern und FC Liverpool, Manchester City und FC Barcelona, dazu der permanente Vergleich mit Jamal Musiala: Das Gerede ist für einen Verein, der seinen Weg nach oben schnell gefunden hat, eine enorme Belastung. Sportdirektor Simon Rolfes spielt den Dauerbeschuss zwar gewohnt lässig herunter. Aber weiß er zu 100 Prozent, was im Kopf des betroffenen Spielers herumschwirrt? Plötzlich steht bei Sport-Bild, dass Bayern-Boss Uli Hoeneß sogar die Wirtz-Eltern daheim am Tegernsee empfängt und vermutlich nicht allein wegen der guten Aussicht. Und jetzt?

Man muss sich keine Sorgen um Bayer Leverkusen machen. Der Verein ist unter Klubchef Fernando Carro ganz sicher besser aufgestellt als der VfB Stuttgart und der VfL Wolfsburg bei ihren Formhochs 2007 bzw. 2009, als sie gleichfalls Bayern München ärgerten und hinterher ins Mittelmaß abtauchten. Dass eine Saison nicht perfekt läuft, der Trainer in den Krisenmodus schalten muss, die Spieler plötzlich Flausen im Kopf und Berater im Ohr haben, gehört zum Reifeprozess einer Mannschaft dazu. Die Frage ist: Wie gehen jetzt alle mit der Formdelle um? Im Moment steht jede Prognose auf wackligen Beinen. Das Bayern-Spiel heute Abend ist nur ein weiterer Indikator.

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