Miasanrot
·08 de janeiro de 2025
In partnership with
Yahoo sportsMiasanrot
·08 de janeiro de 2025
Die angestrebte Vertragsverlängerung von Jamal Musiala geht weiter schleppend voran. Angeblich soll sein Management nun sogar eine Ausstiegsklausel fordern. Eine rote Linie, die der FC Bayern auf keinen Fall überschreiten darf. Ein Kommentar.
Die in dem Text geäußerte Meinung stellt die persönliche Sicht des Autors dar.
Seit Wochen, nein, seit Monaten laufen bereits die Vertragsverhandlungen für zahlreiche Schlüsselspieler des FC Bayern. Besonders an einer Verlängerung mit Jamal Musiala, der das Gesicht des Klubs sein soll, wird laut Max Eberl hart gearbeitet.
Mitte Dezember gab es sogar kurz die Hoffnung auf ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk und eine große Verkündung in der ausverkauften Allianz Arena, wie sie es einst bei Bastian Schweinsteiger gab.
Auch wenn es im Fußball natürlich immer schnell gehen kann, scheint eine rasche Einigung erstmal noch nicht in Sicht. Wie Sky berichtet, soll das Management von Musiala nun sogar eine Ausstiegsklausel in der Höhe von 175 Millionen Euro in den Vertrag implementieren wollen. Verhandlungstaktik oder bitterer Ernst?
Der FCB soll diesem Wunsch aktuell jedenfalls noch nicht nachkommen wollen. Und das ist auch gut so! Sonst würde man einen Präzedenzfall schaffen, der die Zukunft des FC Bayern nachhaltig bedrohen würde.
Eine Ausstiegsklausel wäre nicht weniger als ein Tabubruch, den der Verein unbedingt verhindern muss. Für kleinere Klubs oder Durchgangsstationen (wie den BVB) ist sie zwar oft ein probates Mittel, um junge, aufstrebende Talente noch für ein weiteres Jahr halten zu können, ihnen anschließend aber die Möglichkeit für einen Vereinswechsel zu geben. Dieser Wechsel folgt dann meistens zu einem europäischen Schwergewicht.
Zu dieser Elite zählt sich, nach eigenem Anspruchsdenken, auch der FC Bayern, der sich solche AKs in der Vergangenheit oft genug selbst zunutze gemacht hat. Gleichzeitig war die Forderung nach einer solchen Klausel für die (früheren) Bosse um Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß stets ein Warnsignal. Denn bei einem Spielerverkauf sollte der Klub stets die Kontrolle behalten. Der Verein tut gut daran, sich an dieses Credo zu halten.
Die Musiala-Seite um die Berateragentur 11WINS hat natürlich jedes Recht, das Beste für seinen Klienten herauszuholen, auch wenn es natürlich ein wenig schmerzt, solche Forderungen zu lesen, die Berater ja nicht ohne Wissen ihres Klienten stellen. Ganz im Gegenteil: Musiala weiß um seinen Wert.
Mit zarten 21 Jahren gehört er nämlich schon jetzt zu den besten Spielern der Welt, den auch jeder Verein auf der Welt liebend gern in seinem Kader hätte. Der Nationalspieler soll ja nicht ohne Grund das Gesicht der Zukunft werden für den FC Bayern, wie Präsident Herbert Hainer auf der Jahreshauptversammlung im November klarstellte.
Nur wäre diese Zukunft bei der Implementierung einer Ausstiegsklausel wohl recht schnell vorbei. Möglicherweise bereits in ein, zwei Jahren, falls ein Sieg in der Königsklasse oder ein Triumpf beim Ballon D’or für den gebürtigen Baden-Württemberger weiterhin nicht in Sicht wäre. Real Madrid, Manchester City und Co. würden sich auf jeden Fall nicht zweimal bitten lassen, auch 175 Millionen Euro wären da sicherlich kein Hindernis.
Max Eberl und Co. müssen natürlich weiterhin alles versuchen, um Musiala zu halten. Aber nicht um jeden Preis. Ausstiegsklauseln sollten beim FC Bayern ein Tabu bleiben. Und das ohne Ausnahmen. Noch nie hat der Rekordmeister seinen Spielern eine solche Klausel eingeräumt. Der Verein muss hier seinen Prinzipien treu bleiben und darf diese rote Linie nicht überschreiten.
Ist sie nämlich einmal überschritten, dann gibt es kein Zurück mehr. Denn was hält andere Spieler davon ab, für ihre zukünftigen Verträge ebenfalls eine Ausstiegsklausel einzufordern? Diesen Präzedenzfall muss der Verein unbedingt vermeiden.
Das gilt jedoch ebenso für einen ablösefreien Abgang im Sommer 2026. Dann müsste der FC Bayern einen Kompromiss finden. Eine utopische Ausstiegsklausel beispielsweise, wie sie in Barcelona üblich ist. Oder eine Verlängerung lediglich um vier und statt um fünf Jahre.
Wenn der 21-Jährige wirklich bleiben will, was laut Sky ja immer noch die wahrscheinliche Option ist, dann wird eine solche Ausstiegsklausel sicher kein Hindernis darstellen. Sollte sie es unerwartet doch sein, dann sollte der Klub Musialas generelle Hingabe und Identifikation mit dem FC Bayern zumindest hinterfragen. Denn Ausstiegsklauseln sind nicht mit den Prinzipien des Rekordmeisters vereinbar. Und das wird (hoffentlich) auch so bleiben.