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·6 dicembre 2023
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·6 dicembre 2023
Mit Bryan Zaragoza verpflichtet der FC Bayern ein verheißungsvolles Talent aus LaLiga. Das Talent des FC Granada wird der achte Spanier in der Geschichte des Rekordmeisters. Eine Übersicht über seine Vorgänger.
Am Mittwoch hat der FC Bayern den Transfer von Bryan Zaragoza verkündet. Der 22-Jährige wird zur kommenden Saison vom FC Granada nach München wechseln und einen Vertrag bis 2029 unterschreiben. "Bryan Zaragoza ist ein antrittsstarker, sehr schneller und extrem wendiger Flügelspieler, der auf beiden Seiten einsetzbar ist. Er ist unberechenbar, torgefährlich und sehr gut in Eins-gegen-Eins-Situationen", sagte Sportdirektor Christoph Freund zur Verpflichtung.
Zaragoza ist ein polyvalenter Spieler. Das heißt: Er kann offensiv mehrere Positionen bekleiden. Das dürfte insbesondere Trainer Thomas Tuchel freuen. In bis dato 14 Ligaeinsätzen dieser Saison erzielte Zaragoza für Granada fünf Tore und bereitete zwei Treffer vor. Das mag verheißungsvoll wirken, aber noch nicht gleich bedeuten, dass er bei seinem neuen Arbeitgeber reüssieren wird. Manche Spanier erkämpften sich dort einen Legendenstatus, andere hatten ihre Probleme.
Zumindest ist der FC Bayern von Zaragoza überzeugt, dass er dazu imstande ist, ein ganz Großer zu werden. Wobei man sich das auch gedacht haben wird, als man 2020 Marc Roca von Espanyol Barcelona verpflichtete. Das Mittelfeldtalent hatte damals eine vielversprechende Saison für Espanyol gespielt, obwohl der Klub danach den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. In München vermochte Roca der Durchbruch danach nicht zu gelingen. In zwei Jahren beim FC Bayern spielte der Spanier bloß 24 Mal. 2022 wurde er für zwölf Millionen Euro an Leeds United verkauft, aktuell spielt er leihweise für Betis Sevilla.
Auf noch weniger Einsätze im Bayern-Dress kam Alvaro Odriozola. Der Rechtsverteidiger wechselte im Januar 2020 überraschend auf Leihbasis von Real Madrid an die Säbener Straße. In seinem halben Jahr bei den Münchnern bestritt er gerade mal fünf Einsätze. Nachher ging es zurück in die spanische Hauptstadt, mittlerweile steht er wieder bei seinem Jugendklub Real Sociedad unter Vertrag.
Dabei kann Odriozola von Glück sprechen, dass sein Abgang aus München geräuschlos verlief. Juan Bernat kann dies nicht von sich behaupten. Nachdem Bernat den FC Bayern 2018 nach vier Jahren gen Paris Saint-Germain verlassen hatte, wütete der damalige Präsident Uli Hoeneß auf einer Pressekonferenz, Bernat hätte in der vorigen Saison im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Sevilla "einen Scheißdreck" gespielt. Der Spanier sei dort "fast alleine dafür verantwortlich" gewesen, dass der FC Bayern beinahe ausgeschieden wäre. "Da wurde entschieden, dass er verkauft wird", so Hoeneß. Doch ein Flop war Bernat beim Rekordmeister keineswegs. Wohlgemerkt lief er 113 Mal für die Münchner auf, wurde unter anderem viermal Deutscher Meister und einmal DFB-Pokal-Sieger.
Deutlich unauffälliger war dagegen Pepe Reinas Wirken. Der Spanier war in der Saison 2014/15 Ersatz im Tor hinter Manuel Neuer. In dieser Zeit sammelte Reina nur drei Einsätze - aber immerhin die Meisterschale. Heute ist der erfahrene Keeper bereits 41 Jahre alt und trägt seine Torwarthandschuhe noch immer regelmäßig. Bis Saisonende steht er beim FC Villarreal unter Vertrag. Beim "Gelben U-Boot" wird er in den Pokalwettbewerben eingesetzt.
Während Reina mittlerweile keinen Einfluss mehr auf den FC Bayern nimmt, ist der von Xabi Alonso noch immer spürbar. Oder anders gesagt: wieder spürbar. Das aus Sicht des Rekordmeisters gegenwärtig aber nicht auf positive Weise. Denn Alonso ist seit Herbst 2022 Trainer von Bundesliga-Konkurrent Bayer Leverkusen und führt dort derzeit die Tabelle an - vor seinem Ex-Klub FC Bayern. In München ist man dennoch gut auf den Spanier zu sprechen. 2014 von Real Madrid zum FC Bayern gewechselt, prägte Alonso in den anschließenden drei Jahren bis zu seinem Karriereende das Münchner Mittelfeld. Sein Bilanz: 117 Pflichtspiele, neun Tore, zwölf Vorlagen. Dabei wurde er dreimal Deutscher Meister und einmal DFB-Pokal-Sieger.
Alonso ist sicherlich einer der namhaftesten Spieler, die je im Mittelfeld des FC Bayern mitgewirkt haben. Dazu zählt zweifellos auch Thiago Alcantara. Trainer Pep Guardiola nahm Thiago 2013 vom FC Barcelona mit zum FC Bayern ("Thiago, sonst nix!"). Der Spanier avancierte beim Rekordmeister im Anschluss zum Publikumsliebling und zur Legende. 235 Mal zauberte er für den FC Bayern auf dem Rasen, dabei erzielte er 31 Tore und lieferte 37 Assists. Mit den Münchnern wurde Thiago nicht nur siebenmal Deutscher Meister und viermal DFB-Pokal-Sieger, sondern gewann 2020 auch die Champions League. Nach dem Henkelpott-Triumph verabschiedete er sich Richtung FC Liverpool.
Wenn Thiago als Legende des FC Bayern in Erinnerung bleibt, dann Javi Martinez ebenfalls. Coach Jupp Heynckes hatte den Spanier 2012 bei seinem Ex-Klub Athletic Bilbao erspäht und plädierte bei den Bayern-Bossen für eine Verpflichtung des Mittelfeldspielers. Diese erwies sich als schwieriges Unterfangen: Martinez stellte mit einer Ablöse von 40 Millionen seinerzeit den Rekordtransfer der Münchner dar. Doch die Investition sollte sich lohnen: In neun Jahren beim FC Bayern kam er auf 268 Spiele, in denen er 14 Tore erzielte und elf vorbereitete. Und er holte gleich neunmal die Bundesliga, fünfmal den DFB-Pokal und zweimal die Champions League. Seit 2021 spielt er für den Qatar SC.
Bryan Zaragoza wird sich also sicherlich an Martinez, Thiago und Alonso orientieren, wenn es darum geht, ein ganz Großer beim FC Bayern zu werden.
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