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·26 gennaio 2025
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·26 gennaio 2025
An der Spitze der Frauen-Bundesliga ist es so eng wie selten. Die amtierenden Meisterinnen vom FC Bayern München, DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg, Tabellenführer Eintracht Frankfurt und Underdog Bayer Leverkusen haben alle noch gute Karten. Aber was spricht für die Topteams? Drei Vorhersagen aus der 90min-Redaktion.
Am Main soll endlich wieder eine Meisterschaft gefeiert werden - ein Traum, der die Fans von Eintracht Frankfurt seit Jahren begleitet. Ganz oben stand der Verein schon lange nicht mehr, doch in dieser Saison scheint der Wunsch nach dem Titel greifbarer denn je. Ein Sieg der Adlerträgerinnen wäre ein starkes Signal und würde gleichzeitig die langjährige Dominanz des VfL Wolfsburg und des FC Bayern München beenden.
Die Hinrunde hat bereits gezeigt, welches Potenzial in dieser Mannschaft steckt. Mit der richtigen Mischung aus spielerischer Eleganz und taktischer Disziplin konnte Eintracht Frankfurt sowohl offensiv als auch defensiv überzeugen. Besonders beeindruckend war, wie souverän die Mannschaft auch in schwierigen Spielen agierte, was in den letzten Jahren oft nicht der Fall war. Trainer Niko Arnautis ist es gelungen, eine starke Mannschaft zu formen, die nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch zu den absoluten Spitzenteams der Liga gehört.
Obwohl die Rückrunde noch bevorsteht, könnte die Eintracht einen entscheidenden Vorteil haben: Während sowohl der FC Bayern als auch der VfL Wolfsburg noch in der Champions League vertreten sind und damit ein straffes Programm haben, kann sich Frankfurt mehr auf die Liga konzentrieren. Diese zusätzliche Belastung für die Konkurrenz könnte in den entscheidenden Wochen den Ausschlag geben.
Eintracht Frankfurt zeichnet sich neben der spielerischen Qualität vor allem durch ihren unermüdlichen Kampfgeist aus. Die Spielerinnen verkörpern die Mentalität, niemals aufzugeben, und genau das könnte in dieser Saison den Unterschied ausmachen. Die Leidenschaft und der Wille, nach vielen Jahren wieder einen Titel in die Mainmetropole zu holen, sind in jedem Spiel spürbar. Auch auf ihre Fans können sich die Frankfurterinnen verlassen.
Natürlich darf die Konkurrenz nicht unterschätzt werden. Der FC Bayern und der VfL Wolfsburg verfügen über eingespielte Kader mit hoher individueller Klasse und jahrelanger Erfahrung im Titelkampf. Aber gerade in dieser Saison ist die Liga so ausgeglichen wie selten zuvor.
Jeder Punkt zählt und am Ende könnten Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Ich bin überzeugt, dass es bis zum Schluss ein enges Rennen um die Meisterschaft bleiben wird, doch die SGE am Ende die Meisterschale in den Händen halten wird und mit ihren Fans “Im Herzen von Europa“ singen wird.
Theresa Alexander
Den einen offensichtlichen Meisterkandidat gibt es in dieser Saison nicht, da sich der Titelkampf mit vier Mannschaften im Rennen so spannend wie schon lange nicht mehr gestaltet. Doch blickt man auf die letzten beiden Spielzeiten, erhebt natürlich der FC Bayern München den lautesten Anspruch auf den dritten Titel in Folge. Und es gibt auch nicht viele Aspekte, die dagegensprechen würden, dass die Münchnerinnen auch in diesem Sommer die Meisterschale in die Höhe stemmen werden.
Denn auch wenn Eintracht Frankfurt aktuell die Tabelle anführt, haben die aktuell punktgleich liegenden Bayern schon in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass sie über einen langen Zeitraum konstant starke Leistungen abliefern können – wie etwa bei der Serie aus 40 ungeschlagenen Spielen in Folge – und in den richtigen Momenten abliefern können.
Allerdings offenbarte die Hinrunde auch einige Schwächen in der Straus-Elf wie etwa das Zulassen von zu einfachen Gegentoren und dem Versäumen, ein Spiel schon früh für sich zu entscheiden. Hinzu kommt der Aspekte, dass ein Dreifach-Belastung aus Liga, Pokal und Champions League vor ihnen liegt.
Doch in München ist man darauf eingestellt und hat den in der Breite wohl am besten besetzten Kader in der Frauen-Bundesliga. In der Winterpause haben zudem noch Bremen-Leihe Michelle Ulbrich und Rückkehrerin Momoko Tanikawa das Aufgebot ergänzt. Hinzu kommt, dass nach Verletzung Youngster Franziska Kett zurück im Aufgebot ist und natürlich darf auch nicht vergessen werden, dass auch das Comeback von Lena Oberdorf noch aussteht, dass für Ende März bzw. Anfang April angekündigt wurde.
Lena Oberdorf: Wird sie nach ihrem Comeback zum X-Faktor von Bayern? / Sebastian Widmann/GettyImages
Ich bin der Meinung, dass es dem FC Bayern auch in dieser Saison gelingen wird, den Ligatitel zu holen – allerdings vielleicht mit erneuten Einbußen im Pokalwettbewerb und/oder der Champions League. Die Mannschaft ist in der Frauen-Bundesliga so abgezockt und bringt die nötige Erfahrung auf den Platz, um das nächste Erfolgserlebnis zu feiern.
Darüber hinaus spielen Wolfsburg und Frankfurt auch noch in drei bzw. zwei Wettbewerben gleichzeitig. Der Münchner Kader ist als einziger wirklich für diese Herausforderung ausgelegt und vorbereitet. Aus diesen Gründen wird auch in diesem Jahr zum Saisonende der Meister FC Bayern München heißen.
Adriana Wehrens
Ein Spiel fehlte dem VfL Wolfsburg noch zum Hinrunden-Abschluss, als sie am Nikolaustag bei Bayer Leverkusen antraten. Bei einem Sieg wären die Wölfinnen Herbstmeister geworden. Und würden jetzt deutlich höher gehandelt, als es so der Fall ist. Dann würde der souveräne Heimsieg gegen Bayern mehr diskutiert, und vor allem die smarten Transfers der Niedersächsinnen vor der Saison.
Janina Minge, Sarai Linder und Lineth Beerensteyn haben sich allesamt so gut eingefügt, dass man meint, sie spielten schon seit Jahren im grünen Trikot. Wolfsburg konnte die Verluste von drei enorm wichtigen Spielerinnen – Dominique Janssen, Lena Oberdorf und Ewa Pajor – gut kompensieren, obwohl sie auf jedem Teil des Platzes nun eine große Lücke zu füllen hatten. Dafür bekommen die Wolfsburger Verantwortlichen aktuell nicht genug Lob.
Zur Wahrheit zählt natürlich auch dazu, dass die Niederlage gegen Leverkusen, die dann die Herbstmeisterschaft vereitelte, verdient war. Das 0:1 zeigte einige der Wolfsburger Probleme dieser Saison, die Elf von Tommy Stroot agierte zu pomadig und konteranfällig.
Und doch werden die Chancen der Grün-Weißen auf die Meisterschaft unterschätzt. Ein Punkt Abstand kann sehr schnell wieder aufgeholt werden, und in der Champions League, im DFB-Pokal sowie in Topspielen zeigt Wolfsburg regelmäßig, dass sie unter Druck liefern können.
Mit der Niederländerin Ella Peddemors und ihrer Landsfrau Caitlin Dijkstra, die nach langer Verletzung wieder zurück ist, geht der VfL zudem doppelt gestärkt in die Rückrunde. Falls die beiden sich als ebenso passende Verpflichtungen erweisen wie Minge und Co., hätte Wolfsburg auch in der Breite viel gewonnen.
Und noch ein schlagendes Argument gibt es für die achte Meisterschaft: Die Zahlen sprechen für sie. Wolfsburg hat in der bisherigen Saison laut fbref.com den höchsten Expected-Goals-Wert, nämlich 31,7. Die Wölfinnen spielten die meiste Torgefahr von allen Bundesliga-Teams heraus, und beispielsweise fast doppelt so viel wie Leverkusen.
Gleichzeitig ist Wolfsburg auch das einzige Team in den Top 4, das weniger Tore schoss als statistisch erwartet. Die Chancenverwertung war also nicht immer top, wobei auch dazu hereinspielt, dass Wolfsburg oft eher viele kleine Chancen hatte als wenige Hundertprozentige. Trotzdem zeigt die Zahl, dass die Niedersächsinnen durchaus gute Chancen kreierten.
Tabellenführer Eintracht Frankfurt schoss deutlich mehr Tore, als es die Chancen hergaben – oft lässt sich solch ein Trend nicht über die ganze Saison halten. Mit ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit und doppelter Verstärkung hat Wolfsburg also durchaus gute Karten auf den Titel.
Helene Altgelt
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