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·13 giugno 2025
Was macht eigentlich Ex-Werder-Juwel und U21-Nationalspieler Jean Manuel Mbom?

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·13 giugno 2025
In Göttingen geboren, kam Jean Manuel Mbom (25) mit 13 Jahren an die Weser. Am Osterdeich durchlief Mbom die Werder-Jugend, ehe am 26. September 2020 ein Kindheitstraum wahr wurde: Mbom debütierte für die Grünweißen in der Bundesliga. Beim 3:1-Sieg über Schalke 04 stand er sogar in der Startelf und bis kurz vor Schluss auf dem Platz.
Der gelernte zentrale Mittelfeldspieler war damals Teil der Werder-typischen Mittelfeldraute. Seine Nebenleute beim Profidebüt: Maxi Eggestein, Davy Klaasen und Leonardo Bittencourt. In der Saison davor durfte Mbom erstmals Profiluft schnuppern. Werder lieh ihn zum damaligen Drittligisten KFC Uerdingen aus. In Krefeld machte er 28 Liga-Partien, 24 davon von Beginn an. Und empfahl sich so für höhere Aufgaben.
Die Saison 2020/21 war dann Mboms Durchbruchsjahr auf größerer Bühne. 21 Bundesliga-Spiele absolvierte er damals, 15 Mal stand er dabei in der Startelf. Das Debüt in der deutschen U21-Nationalmannschaft ließ nicht lange auf sich warten - auch wenn er es am Ende nicht in den EM-Endrundenkader schaffte, als die DFB-Junioren Anfang Juni 2021 den vierten U21-EM-Titel feiern durften.
Mboms Spielzeit 20/21 war individuell aber deutlich erfolgreicher als die seines Klubs. Am Ende stand Rang 17 und der bittere Abstieg ins Unterhaus. Dort übernahm zunächst Markus Anfang als Trainer, später wurde er nach dem Impfpass-Skandal von Ole Werner abgelöst. Beide setzten nicht mehr auf die Mittelfeldraute, spätestens bei Werner war die Dreierkette in Bremen etabliert. Damit einher ging auch ein Positionswechsel für Mbom: Statt auf seiner Lieblingsposition im Zentrum kam er immer häufiger auf der rechten Schiene zum Einsatz.Nach dem Trainerwechsel von Anfang zu Werner stand er ohnehin immer weniger auf dem Platz. Bis am 30. April 2022 der große Schock folgte: Mbom riss sich die Achillessehne und fiel bis Ende des Jahres aus. Ohne ihn packte Werder an den letzten beiden Spieltagen die direkte Bundesliga-Rückkehr. In der Oberhaus-Saison 22/23 reichte es dann gerade mal für zwei Joker-Einsätze an den Spieltagen 30 und 32 über insgesamt fünf Minuten. Eine hartnäckige Wadenverletzung hatte Mbom kurz nach dem Comeback erneut länger zurückgeworfen.
Und so kam es, wie es fast schon kommen musste. Mbom fehlte zu Saisonbeginn 23/24 in der ersten Pokalrunde und am ersten Bundesliga-Spieltag wegen muskulärer Probleme, kurz vor Transferschluss ließ ihn Werder ziehen - ablösefrei, trotz gültigem Vertrag.
Seither versucht Mbom sein Glück in Dänemark. Bei Viborg FF begann er - ähnlich wie bei den Werder-Profis - zunächst im zentralen Mittelfeld. In der abgelaufenen Saison verschob sich sein Platz auf die rechte Seite. Beim Tabellenachten der Superliga aber immerhin als unumstrittener Stammspieler. Der ursprüngliche Plan war der erneute Positionswechsel aber nicht, wie Mbom vor gut einem Jahr im Gespräch mit dem Weserkurier verriet. "Viborgs Verantwortliche haben mir klar gesagt, dass sie mich im Mittelfeld einsetzen wollen, was mein Wunsch war, weil ich über die Jahre bei Werder auf die Rechtsverteidigerposition abgedriftet bin. Dort bleiben wollte ich nicht. Jetzt spiele ich meistens den klassischen Sechser", so Mbom damals.
61 Pflichtspiele hat Mbom für Viborg mittlerweile absolviert. Ein Tor und zwei Vorlagen gelangen ihm bislang. 25/26 geht er in Dänemark ins letzte Vertragsjahr. Sein Marktwert wird auf eine Million Euro geschätzt. 20/21 lag dieser noch bei drei Millionen Euro.
Für die deutsche U21 kam Mbom insgesamt fünfmal zum Einsatz. Schon in früheren Altersklassen absolvierte er ab der U16 bis zur U20 22 Junioren-Länderspiele. In die Nähe einer Berufung für die A-Nationalmannschaft kam er aber nie. Stattdessen stand ein Verbandswechsel nach Kamerun im Raum. Im September 2021 kam Mbom - trotz Nominierung - deshalb auch nicht für die deutsche U21 zum Einsatz. Wäre er damals aufgelaufen, hätte er gemäß der FIFA-Statuten nicht mehr wechseln dürfen. Doch auf für Kameruns A-Nationalelf kam Mbom später nie infrage.
"Mein großer Traum ist es, eines Tages mal in England zu spielen."- Mbom (Weserkurier vom 9.4.24)
Dass sich das noch ändert, darf stark bezweifelt werden. Die ganz große Karriere bleib Mbom verwehrt. Nicht ausgeschlossen, dass er früher oder später wieder in Deutschland landet. Dann wäre er aber wohl eher ein Thema für die 2. Liga. "Am Ende geht es immer darum, was das Richtige für meine Karriere ist. Offen bin ich natürlich auch für eine Rückkehr nach Deutschland. Ausgeschlossen ist nichts. Aber auch andere Ligen reizen mich sehr", meinte Mbom vor gut einem Jahr.