
liga3-online.de
·11 agosto 2025
"Völliger Wahnsinn": Verls Chancenwucher zum Haareraufen

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Wie schon im ersten Spiel holte der SC Verl auch in der zweiten Partie der Saison ein 2:2-Unentschieden. Dieses Mal verspielte die Mannschaft von Tobias Strobl jedoch keine Führung, sondern holte einen doppelten Rückstand auf. Und dem Spielverlauf zufolge wäre gegen Wehen Wiesbaden womöglich noch mehr drin gewesen, fanden die Beteiligten nach Spielschluss.
Nach 18 Minuten lag der Sportclub aus Verl mit 0:2 hinten. Dass SCV-Angreifer Yari Otto nach Spielende mit dem verpassten Sieg haderte, war angesichts des weiteren Spielverlauf aber gar nicht verwunderlich. Die Ostwestfalen hatten eine starke Partie gezeigt. "Ich weiß nicht, wie viele Spiele wir von diesen Partien spielen ohne zu gewinnen", suchte Otto bei "MagentaSport" nach den passenden Worten. "Dass es Unentschieden ausgeht, ist völliger Wahnsinn. Wir haben ein bärenstarkes Spiel gemacht, aber davon kannst du dir auch nicht wirklich was kaufen."
Noch in der ersten Halbzeit brachte Otto seine Mannschaft durch den Anschlusstreffer wieder heran, ehe Berkan Taz in der Schlussviertelstunde den Ausgleich erzielte. Der Torschütze des ersten Treffers sprach davon, es sei schlussendlich für ihn "absolut deprimierend". Zu groß war der Chancenwucher. "Dafür gibt es auch keine Erklärung. Es gibt Tage, da fällt es einfach schwer, die Dinger reinzuhauen. Das ist ein Thema, was wir haben, was wir angehen müssen. Dass wir aus den Chancen, die wir regelmäßig haben, mehr machen", fand Otto. Die Qualität dazu sei im Verler Kader vorhanden.
Dass die Ostwestfalen angesichts des großen Umbruchs noch in der Findungsphase stecken, ist für Cheftrainer Tobias Strobl nicht verwunderlich. "Wir haben uns leider am Ende nicht belohnt, aber wir haben gesagt, es geht um den Weg. Den wollen wir fortsetzen", erklärte der 35-Jährige nach seiner Premiere im eigenen Stadion. "Ich glaube, man hat heute auch gesehen, dass wir das gut tun." Gerade die Tatsache, dass seine Mannschaft nach dem 0:2-Rückstand nicht frühzeitig resigniert hatte, sei für Strobl das beste Zeichen an das Vertrauen in die eigenen Stärken gewesen. "Die Jungs glauben an das, was sie können", fand der Cheftrainer.
Und das trotz aller Umstände. Denn zwischen dem Anschlusstreffer und dem späten Ausgleich lag auch noch ein verschossener Elfmeter. Verl hielt mental dagegen. "Das war die Charaktereigenschaft in der Kabine und das haben wir dann auch in die zweite Halbzeit transportiert. Da fand ich uns richtig gut", so Strobl. Dass die beiden Gegentore schlussendlich "zu billig" waren, war auch dem 35-Järigen bewusst. Stellt der SCV die einfachen Fehler in der Abwehr ab und justiert die Kaltschnäuzigkeit neu, dann war sich aber auch Otto sicher: "Dann kann es wieder eine super Saison werden." In der Landespokalpartie bei beim TuS Lipperreihe soll am Mittwochabend nun der erste Sieg her, ehe es in zwei Wochen beim VfB Stuttgart II weitergeht.