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·4 agosto 2025
Thoma: „Ismaik braucht einen Sündenbock“

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·4 agosto 2025
Als der TSV 1860 am Freitagabend das 1:1 in Essen holte, war Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik via Zürich bereits auf dem Weg zurück nach Abu Dhabi.
Hinter den Kulissen geht es dagegen weiter um die Schuldfrage: Warum ist Ismaiks geplanter Anteilsverkauf gescheitert? Der Geschäftsmann polterte am Freitag in Richtung Matthias „Matt“ Thoma: „Zeigen Sie sich! Wer sind Sie? Ein Schauspieler? Wurden Sie angeheuert? Und wenn ja, von wem? Das alles kommt mir wie ein sehr fieses Spiel vor.“
Für die Fabelsumme von 53 Millionen Euro wollte Ismaik seine 60 Prozent an den Löwen verkaufen – doch die vereinbarte Summe wurde zum Stichtag nicht überwiesen. Der Deal platzte. Schon in den Tagen zuvor hatte db24 Hinweise von diversen Unternehmern, dass die Abwicklung des Vertrages scheitern könnte und sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Gegenüber dem „Kicker“ attackiert Thoma jetzt Ismaik:“Es stellt sich die Frage, ob es mit seinem Publicity Stunt auf Instagram um mehr ging als nur den Zahlungstermin. Vielleicht hat er eine Art Heilerkomplex oder im Zuge der Verhandlungen hat seine Seite sehr detailliert gelernt, wie wir das Ganze verwandelt hätten, nämlich in eine profitable Gesellschaft. Und er will es nun doch selbst machen, braucht aber einen Sündenbock, um seine Rolle zu rechtfertigen.“
Dass Ismaik von einem Münchner Kryptomillionär sprach, verwundert Thoma: „Von unserer Seite wurde nie eine Referenz zu Krypto gemacht. Es wurde auch nie behauptet, dass jemand aus München der Käufer wäre. Die Verhandlungen mit Herrn Ismaiks Anwälten liefen seit Anfang Mai. Es scheint sehr verwunderlich, dass er erst eine Woche vor der Beurkundung bei seinen Anwälten nachgefragt haben will, wie es mit dem Verkauf läuft und mit wem verhandelt wird. Hat er denn so wenig Interesse an seinem ‚geliebten‘ Verein?“
Thoma selbst wiederholt das, was er bereits gegenüber db24 zugegeben hat: Er sei nicht der Käufer, sondern nur ein Vermittler. Nach db24-Informationen wurde auf der jüngsten Mitgliederversammlung hinter vorgehaltener Hand von Involvierten immer wieder der Schweizer Unternehmer Emil Frey genannt.
Streitpunkt ist weiterhin auch die Veröffentlichung der Presseerklärung. Während in der „Sport-Bild“ mit Gesprächsnachweisen belegt werden sollte, dass Thoma der Pressemitteilung zugestimmt habe, erklärte der Wahl-Schweizer nun: „Hier fehlt leider, dass es zuvor ein Telefonat mit Dr. Koch (Ismaiks Anwalt, Anm. d. Red.) gab, in dem wir klar sagten, es solle nichts mitgeteilt werden, solange der Deal nicht final ist. Uns wurde dann gesagt, wir könnten noch gegenlesen, aber diese Mitteilung nicht verhindern. In diesem Kontext ist meine vermeintliche Freigabe zu sehen.“
Dass Ismaik nun eine Schadensersatzforderung ins Spiel bringt, darüber kann Thoma nur lächeln: „Er hat keinen finanziellen Schaden erlitten. Momentan hat er in seinen Büchern einen Kredit an den TSV von rund 55 Mio. plus Zinsen stehen und seine Anteile. Hätte er verkauft, hätte er einen Verlust abschreiben müssen. Der Nichtverkauf hat ihn vor der Realisierung dieser Verluste bewahrt.“