Miasanrot
·15 dicembre 2024
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Der FC Bayern überwintert dank eines 2:0-Heimsieges auf Platz zwei in der Frauen-Bundesliga. Gegen Tabellenschlusslicht Potsdam überzeugte der amtierende Meister zwar nicht, konnte sich aber auf zwei Distanzkracher von Linksverteidigerin Caro Simon verlassen. Miasanrot war für euch vor Ort.
Die Vorzeichen für eine erfolgreiche letzte Heimpartie in 2024 standen gut: Seit 14 Bundesliga-Duellen sind die Bayern gegen Turbine Potsdam ungeschlagen. Die letzte Niederlage war ein 1:2 in München vor gut acht Jahren.
Im Hinspiel bei Turbine Potsdam holten die Münchnerinnen einen 2:0-Sieg zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison. Innenverteidigerin Linda Sembrant trug sich am 1. Spieltag gleich doppelt in die Torschützinnenliste ein und sorgte so für den ersten Sieg der neuen Spielzeit.
Der 1. FFC Turbine Potsdam hat in der vergangenen Saison den direkten Wiederaufstieg in die Google Pixel-Frauen-Bundesliga geschafft. Nach elf Spielen stehen die Brandenburgerinnen aktuell allerdings auf dem letzten Tabellenplatz – mit einem Punkt und einem geschossenen Tor.
Den einzigen Punkt holten die Aufsteigerinnen Anfang November beim 0:0 gegen Jena, das Tor erzielten sie zwei Wochen später per kuriosem Distanzschuss bei der 1:3-Niederlage beim VfL Wolfsburg. Zuletzt verloren die Potsdamerinnen unglücklich mit 0:1 gegen den 1. FC Köln. Vor der Länderspielpause verkaufte sich die Turbine im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen teuer, musste sich am Ende dann aber auch mit 0:1 geschlagen geben.
Im Vergleich zum 4:0-Sieg über Juventus Turin am vergangenen Donnerstagabend wechselte Cheftariner Alexander Straus gleich auf sechs Positionen. Linda Sembrant kam für Magdalena Eriksson im Abwehrzentrum zum Zuge und Tuva Hansen rotierte auf die Rechtsverteidiger-Position für Giulia Gwinn. Julia Zigiotti durfte anstelle von Sarah Zadrazil starten, zudem bildeten Sydney Lohmann und Alara Sehitler die Flügelzange und Lea Schüller spielte für Jovana Damnjanovic im Sturmzentrum.
Wenig überraschend waren die Bayern von Anfang an feldüberlegen und hatten viel Ballbesitz. Turbine Potsdam hielt aber in den Zweikämpfen gut dagegen und verteidigte sehr diszipliniert. In der 14. Minute näherten sich die Bayern-Frauen zum ersten Mal dem Tor an. Caro Simon brachte sich vor dem Strafraum in Position und ihr Schuss aufs Tor wurde jedoch zunächst noch geblockt und landete vor den Füßen von Sehitler. Die Nationalspielerin zog volley ab, setzte den Ball aber links vorbei.
Der amtierende Meister tat sich weiterhin schwer gegen das Tabellenschlusslicht. Bis zur Mittellinie ließen die Potsdamerinnen die Gastgeberinnen kommen, dann standen die Brandenburgerinnen aber durchaus kompakt. Wenn aus dem Spiel heraus nichts geht, kann ein Standard bekanntlich auch mal helfen: So versuchte es Caro Simon aus knapp 25 Metern Torentfernung mit roher Gewalt. Der Ball passierte die nicht optimal positionierte Turbine-Mauer – und auch Gäste-Keeperin Fischer sah nicht gut aus. Die Torhüterin war am harten, aber nicht besonders platzierten Schuss eigentlich dran, bekam ihn aber nicht richtig abgewehrt – so stand es 1:0 für die Bayern-Frauen.
Die Münchnerinnen waren weiterhin am Drücker, doch bis auf eine große Chance für Pernille Harder in der Nachspielzeit der ersten Hälfte blieb die Partie relativ highlightarm und man ging mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause.
Das Team von Alex Straus, bei dem Klara Bühl für Alara Sehitler eingewechselt wurde, kam gut aus der Pause. In der 51. Minute trudelte der Ball an der Strafraumgrenze zu Carolin Simon – und die bewies erneut ihren extrem harten Schuss. Mit ordentlich Karacho schweißte sie den Ball unter die Latte und ließ diesmal auch Turbine-Keeperin Fischer keine Chance.
Die Gastgeberinnen blieben am Drücker. Nach einem schönen Chip-Ball von Lohmann war Lea Schüller durch, legte den Ball in der 59. Minute aber knapp am Tor vorbei. Von da an zeichnete sich das immer gleiche Bild: Der FC Bayern dominierte das Spiel in allen Belangen und drückte Potsdam tief in die eigene Hälfte. Die Turbine stand größtenteils mit allen elf Spielerinnen rund um den eigenen Strafraum und versuchte zu verteidigen.
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Der sichtlich frustrierte Turbine-Trainer Kurt Russ mahnte mehrfach von der Bank zu Ruhe, um das für Turbine Potsdam recht passable Ergebnis über die Zeit zu bringen. Die Bayern-Frauen taten dem Tabellenschlusslicht den Gefallen und ließen es an der letzten Zielstrebigkeit vermissen.
Gegen Ende des Spiels wurde es noch einmal richtig brenzlig im Strafraum der Gäste. Nach einer Freistoßflanke blieb der Ball im Fünfmeterraum liegen. In einem völligen Tohuwabohu brachte Jovana Damnjanovic den Ball aber nicht an einer Mauer aus Verteidigerinnen inklusive Torhüterin Fischer vorbei. So blieb es beim 2:0-Sieg aus Sicht der Münchnerinnen und man hält mit den Konkurrentinnen aus Frankfurt punktemäßig Schritt.
Der FC Bayern ließ es am heutigen Tag an der letzten Zielstrebigkeit und dem unbedingten Willen nach weiteren Toren vermissen. Turbine Potsdam machte es dem FCB insgesamt schwer, vors eigene Tor zu kommen. „They made it difficult for us“, bestätigte auch Trainer Alex Straus nach dem Spiel. Sie standen kompakt und ließen den Spielerinnen des FCB wenig Platz zum Kombinieren.“Wir hätten im eigenen Ballbesitz besser sein können und auch mehr Chancen kreieren können“, zeigte sich Trainer Straus nach der Partie selbstkritisch.
26 zu 0 Torschüsse für Bayern und 82% Ballbesitz sprechen dennoch eine klare Sprache. Die Frauen nahmen den Charakter dieses Spiels an und zeigten sich sowohl in der Luft als auch am Boden zweikampfstark und lieferten insgesamt ein sehr seriöses Spiel ab, ohne der Gefahr zu unterliegen, das Tabellenschlusslicht zu unterschätzen. Und so sollte man diese Leistung der Bayern auch in das Gesamtgeschehen einordnen. „Das Wichtigste heute war, gut durch diese Partie zu kommen und drei Punkte mitnehmen zu können“, so Straus. Nach mehreren harten englischen Wochen und vielen Rotationen am heutigen Tag zählte am Ende vor allem das Ergebnis.
Am kommenden Mittwochabend steht für den FC Bayern aber noch ein wahres Highlightspiel in der UEFA Women’s Champions League beim FC Arsenal an. Dort geht es für die Mannschaft von Alexander Straus um den Gruppensieg. Den Münchnerinnen reicht bereits ein Unentschieden, um diesen einzufahren, da man einen Punkt vor den Nord-Londonerinnen steht. Das Hinspiel gewannen die Bayern mit 5:2. Anstoß in London ist um 21 Uhr.
Am Rande dieses Bundesliga-Spiels bescherte die DFB-Pokal-Auslosung, die parallel stattfand, dem FC Bayern einen echten Knaller im Viertelfinale! Die Bayern Frauen empfangen zuhause mit Tabellenführer Eintracht Frankfurt ein echtes Schwergewicht. Dies ergab die Auslosung am Nachmittag, die von DFB-Vizepräsident Peter Frymuth und Handball-Nationalspieler Julian Köster durchgeführt wurde. Die Partie wird zwischen dem 11. und 13. Februar 2025 ausgetragen.
Die formstarken Frankfurterinnen sind im Pokal bislang ohne Gegentor. Dem 10:0-Kantersieg in der zweiten Runde beim Regionalligisten 1. FFV Erfurt folgte ein 2:0-Erfolg beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin. Tanja Pawollek (83. Minute) und Barbara Dunst (90.+1) sorgten mit zwei späten Treffern für den Einzug ins Viertelfinale.
„Wenn man Pokalsieger werden will, dann muss man jeden Gegner schlagen. Ich freue mich darauf, ich möchte wieder ins Finale und endlich den Titel gewinnen. Deswegen nehmen wir jeden Gegner, den wir bekommen. Ich bin mir sicher, dass wir wieder eine sehr gute Leistung zeigen werden, so Doppeltorschützin Caro Simon nach dem Spiel zum ausgelosten Pokalkracher.
Cheftrainer Alex Straus zum Pokalspiel im Februar: „Wenn du den Pokal gewinnen willst, musst du alle Teams: Leverkusen, Wolfsburg, Frankfurt… schlagen. Wichtig für uns ist, dass wir das Heimspiel bekommen haben. Das wird Frankfurt etwas Sorgen. Aber ja, es wird ein großartiges Spiel“