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·20 marzo 2025
Schalke atmet auf: Punktabzug abgewendet

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·20 marzo 2025
Im Aufstiegsrennen spielte der FC Schalke 04 in der Zweitliga-Saison 2024/25 ohnehin nie eine Rolle, durch zwei glückliche Siege gegen Preußen Münster (1:0) und Hertha BSC (2:1) konnte man sich zuletzt aber immerhin aus dem Abstiegskampf befreien und acht Spieltage vor Schluss relativ zuversichtlich für eine weitere Spielzeit im deutschen Unterhaus planen. Kein unwichtiger Fakt, soll 2025/26 mit einem größeren Kaderumbruch doch endlich die Bundesliga-Rückkehr wieder ins Auge gefasst werden. Noch viel wichtiger aber: Die neue Spielzeit beginnt ohne Punktabzug.
Am Donnerstag präsentierte Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers nämlich den Konzernzwischenbericht für die Hinrunde der Saison 2024/25. Die klare Vorgabe von der DFL: Das negative Eigenkapital bis zum Ende des Kalenderjahres 2024 um fünf Prozent zu verringern - und das gelang. Die Schalker konnten laut Rühl-Hamers das negative Eigenkapital auf 98,1 Millionen Euro verringern und damit die Forderungen der Deutschen Fußball Liga erfüllen. Hätte das nicht geklappt, hätte ein Punktabzug zu Beginn der Saison 2025/26 gedroht. Dazu wird es nun aber nicht kommen.
"Es ist eine Punktlandung", berichtet Rühl-Hamers und verrät: "Das war für Schalke 04 ein echter Kraftakt. Wir haben es aber geschafft - unter anderem durch ein außergewöhnliches Konzertjahr in der Veltins-Arena sowie für die 2. Bundesliga beachtliche Transfereinnahmen."
Speziell der Verkauf von Nachwuchstalent Assan Ouedraogo an RB Leipzig hatte Schalke 04 im vergangenen Sommer eine saftige Ablösumme eingebracht, zehn Millionen Euro um genau zu sein. Aber auch die Verkäufe von Keke Topp (2 Mio. Euro) und Marius Müller (1,5 Mio. Euro) erwiesen sich als Goldwert. Kombiniert mit Einnahmen durch Veranstaltungen in der Veltins Arena - die Europameisterschaft, Champions-League-Spiele von Shakhtar Donzek oder Konzerte von Taylor Swift und Rammstein konnte so ein Umsatz von 95 Millionen Euro erwirtschaftet werden, der nach Abzüge der Ausgaben den notwendigen Gewinn von 6,6 Millionen Euro hervorbrachte.
Erstmal gute Nachrichten also für Schalke 04 - und doch ist nicht alles Gold, was glänzt. Denn die Eigenkapitalauflage der DFL gilt auch für das Kalenderjahr 2025 wieder. Königsblau muss also auch in diesem Jahr das negative Eigenkapital wieder um fünf Prozent verringern. Und da durch die schlechte Tabellenplatzierung in der 2. Bundesliga eine deutliche Reduzierung der TV-Gelder droht, wird der nötige wohl hauptsächlich aus Spielerverkäufen erzielt werden müssen.
Das Gute: Mit Topstürmer Moussa Sylla und Nachwuchstalent Taylan Bulut hat Schalke 04 zwei Spieler in den eigenen Reihen, die gut und gerne eine kombinierte Ablösesumme zwischen 15 und 20 Millionen Euro einbringen könnte. Muss man einen großen Teil der Einnahmen aber einbehalten, wird es natürlich schwierig, die Mannschaft im Sommer qualitativ mit Neuzugängen zu verstärken und die Bundesliga-Rückkehr tatsächlich in Angriff zu nehmen.
"Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Wir befinden uns in einem Marathon – und der dauert eben seine Zeit. Wir können das negative Eigenkapital im eingetragenen Verein nur durch positive Ergebnisse verbessern. Das ist uns in den vergangenen Jahren gelungen", sagt Rühl-Hamers und warnt: " Unsere Top-Priorität ist es, wie in jedem Jahr ein schlagkräftiges Budget für den Sport bereitzustellen, um die Wahrscheinlichkeit für den nachhaltigen Aufstieg in die Bundesliga zu erhöhen. Gleichzeitig müssen wir die vertraglich geregelten Schulden bedienen und das Eigenkapital verbessern. Dieser Dreiklang muss zu jeder Zeit funktionieren."
Um den Traum von der Bundesliga im nächsten Jahr realisieren zu können, wäre es für Schalke 04 also umso wichtiger, die letzten Spiele 2024/25 nicht abzuschenken und noch möglichst viele Siege zu holen, um in der Tabelle noch möglichst weit nach oben zu klettern und höhere TV-Gelder einstreichen zu können. Besonders die nächsten drei Spiele gegen Fürth, Ulm und Regensburg dürften dabei wichtig werden, denn zum Saisonabschluss warten dann noch fünf Mannschaften, die aktuell noch um den Aufstieg kämpfen und entsprechend schwer zu schlagen sein dürften: Hamburg, Lautern, Paderborn, Düsseldorf und Elversberg.
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