FCBinside.de
·15 agosto 2025
„Pay-for-Performance“: So bekommt Bayern sein Gehaltsproblem in den Griff

In partnership with
Yahoo sportsFCBinside.de
·15 agosto 2025
Beim FC Bayern gehören langwierige Gehaltsverhandlungen fast schon zum Alltag. Immer wieder ziehen sich Gespräche mit Spielern über Monate hin – nicht selten, weil es um Millionenbeträge geht. Ein Experte fordert nun einen grundlegenden Wandel in der Vertragspolitik des Rekordmeisters.
Professor Julian Molina, systemischer Business-Coach und Verhandlungsexperte, sieht besonders bei den Spitzenklubs der Bundesliga eine gefährliche Entwicklung: zu lange Vertragslaufzeiten kombiniert mit zu hohen Grundgehältern. Im Gespräch mit Absolut Fussball macht er deutlich, dass diese Praxis für Vereine wie den FC Bayern langfristig ein finanzielles Risiko darstellt.
„Der Kernpunkt lautet, dass der Verein zu einer leistungsgerechten und flexiblen Vertragsgestaltung zurückkehrt“, betont Molina. Statt auf einen „blinden Vertrauensvorschuss“ zu setzen, solle das Gehalt stärker an die tatsächlichen Leistungen gekoppelt werden – ähnlich wie es in der freien Wirtschaft bei Top-Managern längst üblich sei.
Molina plädiert dafür, das Prinzip „Pay-for-Performance“ im Profifußball stärker zu verankern. Demnach würden Spieler ein niedrigeres Grundgehalt erhalten, dafür aber höhere Prämien bei sportlichen Erfolgen wie Meisterschaften, Pokalsiegen oder Champions-League-Erfolgen.
„Ein Verein muss es eigentlich verhindern, mit einem Spieler eine auf Jahre hohe Lohnbindung einzugehen, ohne dass er dafür eine entsprechende Leistung zugesichert bekommt“, erklärt der Coach. Dass Fußballer Formschwankungen haben, sei normal – genau deshalb müssten Verträge wieder flexibler werden.
Der Experte sieht in einem solchen Modell nicht nur einen finanziellen Vorteil, sondern auch sportliches Potenzial: „Es könnte sogar den Teamgeist stärken, weil sich finanzielle Anreize noch stärker an Erfolge koppeln – und alle Spieler noch mehr investieren, um gemeinsam das Beste für alle herauszuholen.“
Der FC Bayern hat diese Vertragsstrategie bereits bei Leroy Sané ausprobiert – ohne Erfolg. Der DFB-Star hat mit Galatasaray Istanbul einen Verein gefunden, der bereit war, ihm ein deutlich höheres (Fix)Gehalt zu zahlen. Zudem ist es fraglich, ob die Bayern mit solch einem Gehaltsmodell im europäischen Vergleich mit Topklubs aus Spanien, England und Italien mithalten können.