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·23 aprile 2025
Kommentar: Der Volland-Hype bei 1860 ist riesig – oder riskant?

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·23 aprile 2025
"The hype is real"! In den endlosen Weiten des Internets ist das ein Slogan für Besonderes, das jeden mitreißt. Dubai-Schokolade, KI-Actionfiguren oder – jetzt auch mal mit Fußballbezug – der Wechsel von Kevin Volland zum TSV 1860 München. Mit dem wichtigen Unterschied, dass wohl kaum ein Fan von diesem Transfer genervt sein wird. Weil die Chancen größer sind als die Risiken. Ein Kommentar.
Es ist doch so: Wo ein Hype ist, da sind oft auch "Hater". Vereinfacht heißt das, dass nicht jeder jeden Trend mag. Es gibt genügend Leute, die mit Dubai-Schokolade nichts anfangen können. Und die KI-generierten Bilder auf allerlei Social Media-Kanälen wollen sie auch nicht mehr sehen. Der eine findet dies toll, der andere jenes. Deswegen muss man auch nicht alles gutheißen, was im Profifußball passiert. Zum Beispiel, wenn ein Spieler den Verein wechselt. Das sorgt bei den aufnehmenden Fans oft genug für gemischte Gefühle – die einen bemängeln die Verpflichtung eines Altstars, die anderen feiern einen spektakulären Namen.
Im Falle von Kevin Volland ist aber irgendwie alles anders, denn kein Sechzger verliert auch nur ein schlechtes Wort über die "Rückkehr aus Liebe", die der TSV 1860 München am Ostermontag bekanntgab. Was die Löwen ja auch geschickt eingefädelt haben, schließlich ging es beim Transfer des Ex-Nationalspielers nie um Finanzielles. Schonmal ein großes Sympathie-Plus. Zudem heißt es, er wäre für die Löwen sogar in die Regionalliga gegangen. Auch nicht verkehrt als Ansage. Und dann war Volland bei seiner Vorstellung auch noch selbst so charmant. Ist der Hype um seine Rückkehr aufgrund all dieser Faktoren wirklich gerechtfertigt? Die einfache Antwort: Ja! Besonders dann, wenn viel Wahrheit in der 1860-Show um Volland steckt. Und davon ist auszugehen.
In Spitzenzeiten schoss Volland reihenweise Tore in den höchsten Spielklassen von Deutschland und Frankreich. Die letzte Saison wird der 32-Jährige zwar schnell vergessen wollen, aber da bremste ihn auch eine Knie-OP erheblich aus. Trotzdem wird Volland nicht verlernt haben, wie man geradeaus läuft. So ein Torriecher verstopft vielleicht mal, aber grundsätzlich vergeht er nicht. Deswegen kann Volland – dessen Marktwert immernoch auf 1,8 Millionen Euro geschätzt wird – sportlich durchaus eine Bereicherung für die Sechzger sein. Zumal er Signalwirkung für weitere Transfers hat. Unlängst wurde Florian Niederlechner (Hertha BSC) mit den Münchner Löwen in Verbindung gebracht, was vor wenigen Wochen wohl noch utopisch erschienen wäre. Jetzt sieht die ganze Sache schon wieder anders aus. Weil 1860 kurz mal gezeigt hat, was möglich sein kann.
Die frühe Veröffentlichung des Transfers ist daher klug gesetzt, was Sportchef Christian Werner auch gar nicht abstritt. Denn seien wir mal ehrlich: Natürlich hat 1860 durchwachsene Jahre hinter sich, was auch Volland bei seiner Vorstellung anmerkte. Aber das Gründungsmitglied der Bundesliga will schon irgendwann zurück auf größere Bühnen. Dass das nicht so leicht umsetzbar ist, ist auch allen klar. Aber die Verpflichtung von Volland ist eine offene und ehrliche Herangehensweise, wie man die Ambitionen steigern will. In der Signalwirkung, in der Kommunikation – und aus der Perspektive der Löwen hoffentlich auch aus sportlicher Sicht. Selbst wenn das schief geht, war der Hype echt.
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