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·26 novembre 2024
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Nach knapp einem Jahr im Amt wurde Karel Geraerts Ende September von seinen Aufgaben als Trainer des FC Schalke entbunden. Die Königsblauen steckten damals tief im Tabellenkeller der 2. Bundesliga und galten als Schießbude, weshalb sich die Verantwortlichen um Ben Manga dazu gezwungen sahen, Geraerts zu entlassen. Mit ihm musste auch Sportdirektor Marc Wilmots gehen.
Nun hat Geraerts sich erstmals zu seinem Aus geäußert und dabei scharfe Kritik geübt. "Innerhalb von Schalke gibt es viele Lager. Jeder hat seine eigene Agenda und macht sein eigenes Ding. Ich habe in einem Jahr bei Schalke mehr erlebt als in meiner gesamten Karriere", erzählte er im Interview mit Het Laatste Nieuws.
Vor allem hat den Belgier überrascht, wie viele Interna auf Schalke an die Presse gelangen: "Einmal hatte ich ein Gespräch mit jemandem aus dem Management. Das Gespräch war beendet, wir gingen auseinander, und keine Viertelstunde später stand alles online."Geraerts sah sich auf Schalke zudem häufig mit Kritik konfrontiert, dass er die vielen jungen Neuzugänge zu wenig einbinde. Doch nicht alles, was in den Medien zu lesen war, habe der Wahrheit entsprochen: "Diese Geschichten über die Spieler in der B-Mannschaft waren oft erfunden, aber jede Woche kamen zwei oder drei Dinge auf mich zu. Von manchen Sachen wusste ich gar nichts, andere Dinge waren verdreht. Und manchmal stimmte es, wobei man sich fragte, wie sie es überhaupt herausgefunden hatten."
Besonders brisant war in dieser Hinsicht das Interview von Ben Manga, der Geraerts öffentlich dafür kritisiert hatte, dass er seine beiden Sommer-Neuzugänge Felipe Sanchez und Martin Wasinski zu wenig einsetze. Für Geraerts ein No-Go: "Es gab dieses große Interview nach dem Transferfenster, in dem er mich offen kritisierte. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Das war eine Bombe in Deutschland, jeder hat darüber gesprochen. Nach diesem Interview stand alles in Flammen, und ich wusste von nichts."
Auch die Art und Weise seiner Entlassung ließ Geraerts enttäuscht zurück: Nach der Heimpleite gegen Darmstadt sei ein Training angesetzt gewesen, so der Belgier. "Gegen sieben Uhr, halb acht komme ich am Klub an. Es war niemand da. Ich habe dann Marc [Wilmots] angerufen: 'Ich glaube, wir haben ein Problem.' Er sagte: 'Warum? Ist niemand da? Ich bin in fünf Minuten da.' Ich erzähle das jetzt mit einem Schmunzeln, aber es war ziemlich unschön von Schalke, das so zu handhaben."
Alles in allem empfand Geraerts seine Entlassung beim S04 zu diesem Zeitpunkt als ungerecht, denn trotz der ausbleibenden Ergebnisse habe man sich auf einem guten Weg gefunden: "Trotz fehlender Mittel waren alle Werkzeuge dafür vorhanden. Das Team wuchs zusammen, aber nicht jeder im Verein zog am selben Strang. Für einen Trainer und einen Verein ist es dann unmöglich, erfolgreich zu sein."
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