Kann Breitenreiter Favorit? Spannung vor Rückkehr ins Niedersachsenstadion | OneFootball

Der 19. Spieltag steht vor der Tür, am Sonntag empfängt Hannover 96 im Niedersachsenstadion den Aufsteiger aus Münster. Bei der Pressekonferenz warnte Breitenreiter zwar davor, den Gegner zu unterschätzen (keine Laufkundschaft), verkörperte jedoch die Favoritenrolle der Roten. Eine offensivere Gangart, die in der Hinrunde in einer solchen Deutlichkeit vermisst wurde.

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Der Blick auf das Blatt Papier verrät jedoch, dass Breitenreiter dazu alle Berechtigung hat. Dank des Auswärtssieges in Regensburg rangierte 96 mit 30 Punkten bis gestern auf Rang vier – lediglich einen Zähler hinter Tabellenführer Hamburg. Durch den Sieg von Kaiserslautern und das Unentschieden von Magdeburg sind wir auf Platz fünf abgerutscht, ergo steht Hannover 96 unter Zugzwang.

Breitenreiter nimmt Favoritenrolle dankend an

Bevor wir auf das Spiel blicken, ein rückblickendes Wort zur Partie in Regensburg: Von etlichen Internet-Trainern wird der 1:0-Auswärtssieg in Grund und Boden geredet. An dieser Stelle ein fettes WARUM? André Breitenreiter hatte bis zum Rückrundenauftakt nur wenige Wochen mit der Mannschaft, dass sein taktisches Konzept noch nicht vollends aufgeht, ist logisch. Relevant ist aber eine ganz andere Tatsache. Hannover 96 ist mit breiter Brust aufgetreten und hat, meiner Meinung nach, den Vorsprung mental souveräner verteidigt, als unter Leitl. Hannover 96 hat das Kampfspiel angenommen und das sollte als Quintessenz in den Köpfen hängen bleiben.

Gegen Münster ist Hannover 96 klarer Favorit und Breitenreiter nimmt diese Rolle dankend an. Dass man sich vor diesem Image nicht versteckt, bestätigt die neue Breite-DNA. Auf dem Papier trifft der Fünfte auf den Fünfzehnten, beide Teams trennen elf Punkte. Die Münsteraner sind derweil aber alles andere als einfach zu knacken, mit nur 24 Gegentreffern (1,33 Gegentreffer/Spiel) stellt man die viertbeste Defensive der Liga. In den letzten zehn Spielen  musste Keeper Schenk sogar nur achtmal hinter sich greifen und hielt dreimal die Null.

Schwerwiegender Ausfall bei Münster

Mit Lukas Frenkert fehlt gegen das Team von André Breitenreiter jedoch der Lenker in der Innenverteidigung. Beim 2:1-Sieg gegen Fürth kassierte er seine fünfte gelbe Karte. In der obligatorischen Dreierkette von Trainer Hildmann ein Verlust, der nicht adäquat ersetzt werden kann. Die sich höchstwahrscheinlich ergebenden Lücken sind der Hoffnungsschimmer für unsere Abteilung Attacke. Nicolò Tresoldi wäre, meiner Meinung nach, aufgrund seiner Agilität prädestiniert für einen Startelfeinsatz neben Ngankam.

Die Außenverteidigung lässt sich ebenfalls gut mit Schnelligkeit aushebeln, Monju Momuluh scheint mir daher die beste Lösung. Ein zuletzt selbstbewussterer Rochelt könnte zudem ein guter Joker sein. An Lee, sollte er fit sein, führt derzeit kein Weg vorbei.

In der Rückwärtsbewegung könnte uns Neuzugang Tomiak zusätzliche Stabilität verleihen. Auf der Pressekonferenz hat Breitenreiter bereits angedeutet, dass er ein absoluter Kandidat für die erste Elf ist. Höchstwahrscheinlich dürfte er Christiansen ersetzen. Ein Gewinn für das Spiel von Hannover 96, wenn wir uns die Quoten beider Spieler anschauen:

Auch seine Körperlichkeit und entsprechende Robustheit kann gegen das zaghafte offensive Mittelfeld von Münster ein Matchwinner sein. Mit 20 Toren stellen die Münsteraner ohnehin den viertschlechtesten Angriff der zweiten Bundesliga, alles andere als ein souveräner Heimsieg wäre daher enttäuschend.