Joselu im Interview: „Mbappé und Vinícius verstehen sich prächtig“ | OneFootball

Mit seinem Doppelpack gegen Bayern hat sich Joselu in die Herzen aller Real-Fans geschossen – Foto: David Ramos/Getty Images

„Werde Real Madrid immer vermissen“

Den 8. Mai 2024 wird kein Madridista jemals vergessen, und erst recht nicht so ein großer Madridista wie José Luis Mato Sanmartín. An jenem Maiabend im Estadio Santiago Bernabéu erlebte der unter dem Kurznamen Joselu bekannte Stürmer den größten Moment seiner Karriere, als er die Königlichen mit seinen zwei Last-Minute-Toren gegen den FC Bayern ins Finale der Champions League schoss. Mit seinem Herzensverein gewann der galicische Stürmer nicht nur die Königsklasse, sondern auch LaLiga, und gekrönt wurde die Traumsaison mit der EM-Titel Spaniens – Joselu war auch in Deutschland mit dabei. Nach nur einer Saison in der spanischen Hauptstadt verschlug es den 34-Jährigen im vergangenen Sommer nach Katar. Eine schwierige Entscheidung, wie er nun im Podcast „El Larguero“ beim spanischen Radiosender Cadena SER verriet. „Ich werde Real Madrid immer vermissen, aber der Fußball hat seine Phasen und Momente. Ich habe es genossen, das Trikot von Real Madrid zusammen miz den Besten tragen zu dürfen, es ist das Beste, was mir in meiner sportlichen Karriere passiert ist. Ich hatte das Glück, mit dem besten Verein der Welt Titel zu gewinnen, in der ersten Mannschaft zu spielen, doch am Ende des Tages wird man älter und muss Entscheidungen treffen. Es war eine sehr schwere Entscheidung, Real Madrid zu verlassen, aber es stimmt, dass man älter wird und an die Zukunft seiner Familie denkt. Es ist nicht so, dass ich es bereue, denn ich bin ein Mensch, der immer mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe, vorwärts gegangen ist, aber es ist wahr, dass ich Madrid immer vermissen werde, denn was ich dort erlebt habe, ist unerklärlich und bei keinem anderen Verein zu finden“, so Joselu, der noch oft an die magische Nacht des 8. Mai denkt. „Da bekomme ich immer Gänsehaut“, gibt der Stürmer zu. Für Joselu war es die größte Nacht seiner Karriere , für die er in den sozialen Netzwerken immer wieder Nachrichten von den Fans erhält. „Nächte wie diese sind Erinnerungen, die ich nie vergessen werde, meine Kinder erinnern mich daran… Noch heute sprechen mich viele Leute in den sozialen Netzwerken auf dieses Spiel gegen Bayern München an“, gesteht er. Mehr noch, Joselu behauptet, dass einige sogar Videos von dieser epischen Nacht als Motivation für das Madrider Derby benutzt haben.

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Kein Karriereende in Spanien

Im Gegensatz zu Álvaro Morata, kürzlich erst nach nur einem halben Jahr bei AC Milan zu Galatasaray gewechselt, der vor wenigen Tagen ebenfalls bei Cadena SER davon sprach, seine Karriere beim FC Getafe beenden zu wollen, hegt Joselu solche Wünsche nicht. „Wir alle kennen Álvaro und seine Bewegungen und Umzüge. Nun, wenn er das so sagt… Ich habe nicht den Drang, meine Karriere in Spanien zu beenden. Ich habe mir meinen Traum erfüllt, für den besten Klub der Welt zu spielen“, so der gebürtige Stuttgarter, der glaubt, dass die ganze Liebe der Madrider Fans, die ihm zu Teil wird, einer Eigenschaft zu verdanken ist, die dem spanischen Hauptstadtklub eigen ist: „Sehen Sie sich den Einfluss an, den das Spielen für einen Verein wie Real Madrid hat. Das kann man nur bei einem Verein wie diesem erleben, und außerdem hatte ich das Glück, ein großartiges Jahr zu erleben.“ Nach eigenem Bekunden fühlen sich Joselu und seine Familie in Katar pudelwohl und sind dort sehr glücklich – abgesehen von der ständigen Hitze.

Keine Probleme zwischen Viní und Mbappé

Unter anderem verriet der CL-Held auch, wie er Kylian Mbappés Anpassung an Real Madrid und dessen Beziehung zu Vinícius Júnior sieht. „Anfänge sind immer kompliziert. Ich verstehe, dass sich zwei Spieler wie Mbappé und Vinicius auf dem Platz anpassen müssen und das braucht Zeit, aber wir haben vom ersten Tag an gesehen, dass sie sehr gut miteinander auskommen“, so der galicische Stürmer. Er hält die Kritik an Mbappé, die teilweise immer noch aufkommt, für maßlos übertrieben, da der Franzose „nur noch ein Tor davon entfernt ist, die erste Saison von Cristiano Ronaldo bei Real Madrid zu übertreffen“. Keinen Zweifel hegt Joselu, wenn es darum geht, wie die Saison der Königlichen ausgehen wird. „Jede Saison ist völlig anders, auch wenn man sehr ähnliche Spieler hat. Letztes Jahr haben wir am Ende nur zwei Spiele verloren. Doch Real Madrid kämpft weiterhin um alle Trophäen, und man kriegt diese Mannschaft nicht tot“, vor allem wegen des unbedingten Siegeswillen und -hungers, was er weiterhin für die Haupttugend dieser Mannschaft hält. „Real Madrid weiß, wie man Saisons sehr gut beendet“, so der ehemalige Canterano.

Joselus bei Real Madrid 2023/24

Elfmeter von Álvarez – klare Sache

Natürlich hat Joselu auch das Champions-League-Viertelfinal-Drama seines Heimatvereins gegen Stadtrivale Atlético verfolgt und hat zum zurückgenommenen Elfmeter von Julián Álvarez eine klare Meinung: „Es ist auf den ersten Blick zwar schwer zu beurteilen, aber nachdem wir uns die Bilder angesehen haben, denke ich, dass wir sehr wohl alle gesehen haben, dass der Ball ihn zweimal berührt hat. Ich denke, dass der VAR bei dieser Art von Aktionen sehr hilfreich sein kann  Wir haben alle Aufnahmen gesehen, auf denen man die beiden Berührungen deutlich erkennen kann. Ob es nun eine Kleinigkeit ist oder nicht – Regel ist Regel, sie wird vielen nützen und anderen schaden, aber sie ist, wie sie ist.“ Eine weitere Spitze in Richtung seines ehemaligen Kollegen aus Reals Jugendakademie konnte sich Joselu dann doch nicht verkneifen: „Hat Morata nur eine Berührung gesehen? Sehen Sie, die Fans von Atlético und Barça werden niemals zwei Berührungen sehen. Selbst wenn man deutlich sehen kann, dass er den Ball mit beiden Füßen berührt.“  Der Fanliebling, der Real Madrid täglich aus der Ferne verfolgt, ist stolz auf die Farben, die er für den Rest seines Lebens verteidigen wird.

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