„Hier hängt mein Herz dran“: Becker erklärt Schalke-Rückkehr | OneFootball

Der FC Schalke 04 hat mit Timo Becker einen Rückkehrer verpflichtet, der mehr als nur Fußballverständnis mitbringt. Der 28-Jährige will auf und neben dem Platz Verantwortung übernehmen.

Mit Timo Becker kehrt ein Spieler zum FC Schalke 04 zurück, der nicht nur sportlich, sondern auch emotional tief mit dem Verein verbunden ist. Nach drei Jahren bei Holstein Kiel trägt der gebürtige Hertener wieder das königsblaue Trikot – und hat dabei vor allem eines im Sinn: Verantwortung übernehmen.

Beim Trainingsauftakt am Berger Feld feierten ihn rund 3000 Fans lautstark. Der 28-Jährige genießt die Nähe zu den Anhängern sichtlich: „Es ist ein schönes Gefühl, wieder hier zu sein. Man sieht die alten Leute wieder, wird herzlich empfangen.“ Dass die Fans ihn nicht vergessen haben, schmeichelt ihm: „Die Leute mögen mich noch – ich habe hier also scheinbar nicht so viel falsch gemacht.“

Becker spielte bereits zwischen 2019 und 2022 für Schalke, war damals auch Teil der Abstiegsmannschaft. Nun kehrt er mit deutlich mehr Erfahrung zurück – in Kiel entwickelte er sich zum Führungsspieler, erzielte in der Aufstiegssaison 2023/24 sieben Tore und drei Assists als Verteidiger, führte sein Team sogar gelegentlich als Kapitän aufs Feld.

Timo Becker will auf Schalke Führungsspieler werden

Eine Rolle, die er auch bei Schalke anstrebt – wenn auch ohne Kapitänsbinde. „Auf dem Feld werde ich vorangehen“, kündigt er an. „Vor ein paar Jahren bin ich als kleiner Timo gegangen, jetzt bin ich als großer Timo zurück.“

Seine Rückkehr ist nicht für jeden nachvollziehbar. Becker war zuletzt Stammspieler in der Bundesliga, ein Wechsel zu einem Zweitligisten in der Krise wirkt rational fragwürdig. Doch für ihn war es eine Herzensentscheidung: „Viele Leute sagen, ich bin verrückt, weil ich hierherkomme. Aber hier hängt mein Herz dran.“

Becker bringt nicht nur Qualität und Erfahrung mit, sondern auch ein tiefes Verständnis für Verein und Fans. Auch während seiner Zeit in Kiel reiste er regelmäßig zu Spielen der Schalker – nicht als Profi, sondern als Anhänger. Diese Nähe zur Kurve ist für ihn ein Vorteil: „Ich denke, es bringt viel, dass ich hier bin. Ich kann die ganzen Jungs und das Umfeld mitnehmen.“

Mit dem neuen Trainer Miron Muslic und Führungsspielern wie Timo Becker soll Schalke wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangen. Der Rückkehrer will seinen Teil dazu beitragen – sportlich, emotional und menschlich.