
Miasanrot
·13 giugno 2025
FC Bayern bei der Klub-WM: 8 Gründe zur Vorfreude

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·13 giugno 2025
Die Kritik an Kommerz, Belastung, Finanzierung und Terminierung der Klub-WM ist berechtigt. Aber ein positiver, optimistischer Blick auf die Klub-WM lohnt genauso wie der kritische. Die Klub-WM kann für den FC Bayern und den Fußball ein Highlight werden.
Die FIFA Klub-WM 2025 wirft ihre Schatten voraus – und wie immer, wenn ein neues Turnierformat ansteht, schlägt in Deutschland vor allem eines zu: der Reflex der Ablehnung.
Zu viel (Männer-)Fußball, zu viel Kommerz. Die Debatten ähneln sich, ob es um die Nations League, die Conference League oder eine vergrößerte EM oder WM geht. Auch bei der Klub-WM heißt es vielerorts: Das braucht doch kein Mensch. Denen geht es nur ums Geld.
Doch selbst wenn die Motivation für die Klub-WM von FIFA und Top-Clubs in erster Linie eine monetäre ist, macht es das automatisch zu einem schlechten Turnier?
Vielleicht lohnt es sich, auch anders auf dieses Turnier zu blicken. Nicht nur kritisch, sondern auch optimistisch. Nicht nur durch die europäische Brille, sondern auch im globalen Kontext. Und gerade aus Sicht des FC Bayern kann dieses Turnier mehr sein als eine lästige Pflicht.
Ein Plädoyer für mehr Neugier, weniger Zynismus und Lust auf Fußball.
Die Vorstellung, wie Fans von Boca Juniors, Palmeiras, Tunis, Monterrey oder dem BVB gemeinsam in den Straßen von Miami bis New York feiern – das hat etwas Magisches. Das erinnert an weltoffene Fan-Feste bei der WM 2006 oder zuletzt schottische Fans bei der Europameisterschaft in Köln.
Vielleicht werden bei dieser ersten Klub-WM wegen der kurzfristigen Planung und der allgemeinen Reiseunlust auf die USA nicht alle Stadien und Innenstädte voll mit internationalen Fans sein. Das Potenzial für globale Fanfeste dieser Turnierform ist offensichtlich.
Der FCB als Teil eines solchen globalen Fußballfestes: Das verspricht neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Emotionen.
Deutschland ist eine Fußball-Veränderungs-Verweigerer-Nation geworden. Neue Entwicklungen und Formate? Werden erstmal mit Skepsis betrachtet.
Die Skepsis äußert sich oft in Form pauschaler Ablehnung. Dabei haben viele neue Wettbewerbe – von der Nations League bis zur Conference League – im Nachhinein gezeigt, dass sie durchaus sinnvolle Ergänzungen im Sportkalender waren.
Die Conference League brachte den ersten Europapokalsieg ins fußballverrückte Griechenland. Die Nations League schafft relevante Wettbewerbsspiele für kleine Fußballnationen und wertet bisher belanglose Freundschaftsspiele der Top-Nationen auf.
Warum sollte nicht auch die Klub-WM ein Erfolg werden?
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Europa ist das Zentrum des Profifußballs – aber Europa ist nicht die Welt. Die Bewertung neuer Formate zunächst durch die europäische, deutsche und bayerische Brille ist naheliegend. Aber sie sollte nicht die einzige Bewertung bleiben.
Fußball hat Fans auf allen Kontinenten. Die neue Klub-WM bringt Sichtbarkeit, Highlights und Teilhabe für nicht-europäische Fußballländer in einer Form, wie es die alte Klub-WM nicht konnte.
Der FC Bayern, der sich als globaler Klub versteht, kann hier nicht nur sportlich, sondern auch kulturell Flagge zeigen und für seine Internationalisierungsziele profitieren. Bis zu sieben Pflichtspiele im ersten wirklich globalen internationalen Turnier bringen den Münchnern neue Reichweite.
Die enorm hohe Belastung für Top-Spieler ist real. Und trotzdem schauen Spieler wie Joshua Kimmich mit Vorfreude aufs Turnier. Für Spieler kleinerer Teams außerhalb von Europa kann die Teilnahme für viele andere das Turnier ihres Lebens sein.
Bei den insgesamt rund 800 Spielern, die am Turnier teilnehmen, gibt es vermutlich einige, die den Sommer lieber am Strand verbringen würden. Aber für die Mehrheit dürfte es ein Highlight werden.
Die Fußball-Übersättigung bleibt eine theoretische. Menschen schalten ein, wenn Fußball läuft, sie schauen die Relegation, die Nations League und wahrscheinlich auch die Klub-WM.
Bisher sind die Sommermonate in den Jahren der Männer-Europameisterschaften und -Weltmeisterschaften große TV-Highlights. Den Jahren ohne diese Turniere fehlt etwas. Die Klub-WM füllt diese Lücke. Sie überschneidet sich teilweise mit der Frauen-Europameisterschaft, aber eine Koexistenz der beiden Turniere sollte möglich sein.
Fußball folgt ganz grundsätzlich einer pyramidalen Ligenstruktur, in Deutschland von der Kreisklasse bis zur Bundesliga, von regionalem Zuschnitt hin zum nationalen Wettbewerb. Die besten Teams steigen auf und spielen fortan höher, schlechte Teams steigen ab.
Der Europapokal setzt die Pyramide in Europa fort. Die besten Teams der europäischen Länder spielen das beste europäische Team aus.
Die Klub-WM ist die logische Fortsetzung der Ligen- und Turnierstruktur. Das war sie auch bisher schon. Aber das kleine jährliche Turnier wurde dem Titel nie gerecht. Der Weltpokalsieg war eine nette Zugabe auf den Briefköpfen der Top-Clubs – oder in besonderen Fällen, jender die diese Top-Clubs besiegten –, mehr konnte er nie sein.
Meister in einer Ligaform zu werden ist der ehrlichste Titel. Über 34 Spiele in der Bundesliga setzt sich in aller Regel das beste Team durch und wird “verdient” Meister. Turnierformen mit K.O.-Runden haben eine höhere Varianz, vor allem wenn es keine Rückspiele gibt.
Das ermöglicht die schönen Geschichten des Sports, wie den Einzug von Arminia Bielefeld ins DFB-Pokalfinale. Die kurz- und schmerzlosen K.O.-Runden machen Welt- und Europameisterschaften ab dem Achtelfinale so packend. Ein schlechter Tag und das Turnier ist vorbei. Ein kurzer Lauf und große Erfolge winken. Die Klub-WM bringt das auch in den internationalen Vereinswettbewerb.
Der FCB hat im Champions-League-Finalturnier von Lissabon 2020 gezeigt, dass er schon einmal bereit für den Modus war.
Vielleicht floppt diese erste Klub-WM. Aber vielleicht ist die Klub-WM in 50 Jahren das bedeutendste Fußballturnier der Welt. Nicht mehr Nation gegen Nation, sondern Verein gegen Verein – unabhängig von Pässen und Grenzen. Fußball als globales, verbindendes Element. Bayern als Teil dieser Vision? Wäre das so schrecklich?