Engpass in BVB-Defensive: Mane „kriegt vollstes Vertrauen“ von Kovac | OneFootball

Für Borussia Dortmund startet am Montagabend die Pflichtspielsaison 2025/26. Im DFB-Pokalspiel gegen Drittligist Rot-Weiß Essen müssen die Westfalen verletzungsbedingt auf einige Abwehrspieler verzichten – was einem Youngster in die Karten spielen könnte.

Verletzungssorgen? „Werden wir hinkriegen“

Nico Schlotterbeck fehlt dem BVB seit Anfang April wegen eines Meniskusrisses. Kapitän Emre Can musste die Klub-WM verletzungsbedingt aussitzen und laboriert weiterhin an Adduktorenproblemen. Bei der Saisoneröffnung gegen Juventus Turin am vergangenen Sonntag (1:2) verletzte sich auch noch Niklas Süle und fällt rund zwei Monate aus. BVB-Trainer Niko Kovac bleibt mit Waldemar Anton vorerst nur ein erfahrener und nomineller Innenverteidiger übrig.

Der Kroate steht daher vor dem Spiel am kommenden Montag gegen Essen vor der kniffligen Aufgabe, eine Lösung für seine Abwehrreihe zu finden. Obwohl ihm viele Optionen fehlen, zeigte er sich auf der Pressekonferenz am Freitagnachmittag zuversichtlich. „Wir werden sicherlich am Montag im Pokalspiel drei Innenverteidiger aufbieten, das werden wir hinkriegen“, ist sich Kovac sicher.

Mane gegen Essen in der Startelf?

Auf der linken Seite der Dreierkette dürfte neben Waldemar Anton Ramy Bensebaini, der außen wie innen spielen kann, gesetzt sein. Daneben dürfte es ein Duell zwischen einem Talent und einem gelernten Rechtsverteidiger geben. „Man kann dort Filippo Mane spielen lassen, der es in der Vorbereitung gut gemacht hat. Man kann dort Julian Ryerson spielen lassen“, legte Kovac seine Optionen offen.

Wenig später folgte die Auflösung, wem er auf der rechten Innenverteidigerposition das Vertrauen schenken wird. Der Trainer habe „vollstes Vertrauen“ in den 20-jährigen Filippo Mane, der als einer der Gewinner der Vorbereitung gilt. Zwar seien „Chancen und Risiken sind immer nah beieinander“, doch „der BVB ist ein Klub, der auch auf junge Spieler setzt. Wenn wir ihm jetzt nicht die Möglichkeit geben in einem Erstrundenspiel im Pokal gegen einen Drittligisten … Ich denke, er kann das. Sollte im Training nichts mehr Unerwartetes passieren, kriegt er das Vertrauen ausgesprochen und wir sind guter Dinge“, lobte Kovac den jungen Italiener mit senegalesischen Wurzeln.

Mane hat bislang noch kein Pflichtspiel für den BVB bestritten. Ein Startelfdebüt gegen Rot-Weiss Essen wäre sein erster „richtiger“ Auftritt für die Profis. In der abgelaufenen Saison – inklusive der Klub-WM – stand er 17 Mal im Kader, saß aber stets auf der Bank. Das soll sich künftig ändern: Die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben sind von seinem Potenzial überzeugt.

Auf wen setzt Kovac in der Offensive?

Kovac machte es sich mit der Konstellation seiner drei Innenverteidiger für das erste Pflichtspiel der anstehenden Saison doch relativ leicht. In der Offensive tue er sich schwerer, verriet der 53-Jährige. Anders als im Defensivverbund kann er fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Julien Duranville (Schultereckgelenkssprengung) fällt aus. „Die Jungs machen es mir sehr schwer, ich freue mich auch darüber, dass ich jetzt ein wenig Kopfschmerzen habe. Schlimm wäre es, wenn es umgekehrt und zu einfach wäre. Es wird harte Entscheidungen geben, das ist ja ganz klar“, so Kovac.

Unabhängig davon, wer gegen Rot-Weiss Essen auflaufen wird, erwartet Borussia Dortmund zum Start in den DFB-Pokal keine leichte Aufgabe. RWE startete ungeschlagen in die Drittliga-Saison und zählte in der vergangenen Rückrunde zu den besten Mannschaften. Das Duell an der Hafenstraße wird den BVB fordern, der in der Vorbereitung selten voll überzeugen konnte und vor allem gegen Juventus Turin einige Schwächen aufblitzen ließ.

Deshalb nimmt Kovac das erste Pflichtspiel seiner ersten vollen Saison als BVB-Coach ernst. Anders als Essen, das bereits zwei Ligaspiele absolviert hat und damit einen „Vorteil“ hätte, wisse man beim BVB „noch nicht wirklich“, wo die Mannschaft steht. „Wir werden uns dort anstrengen müssen, einfach wird es nicht. Wir haben klare Ansprüche, wollen weiterkommen. Der kürzeste Weg zu einem Titel ist der DFB-Pokal“, sagte Kovac. Um dieses Ziel zu erreichen, erwartet er am Montag vollen Einsatz: „Wir müssen unser Spiel durchdrücken. Wir müssen unsere Leistung bringen, die darf nicht 95 Prozent sein, die muss 100 Prozent sein.“

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