Einer für Nagelsmann? Hattrick-Süchtiger lässt Zlatan alt aussehen | OneFootball

Zlatan Ibrahimovic wusste, wo das Tor steht. Als der selbsternannte König 2012 zu PSG wechselte, ließ er das auch die Konkurrenz in der Ligue 1 direkt wissen. An diesem Wochenende wagte einer allerdings die Majestätsbeleidigung und brach den Start-Rekord des Schweden. Sehen wir ihn bald im DFB-Trikot?

"Es ist beeindruckend, was er heute Abend mal wieder gemacht hat", staunte Ex-Buli-Coach Adi Hütter nach dem Spiel der AS Monaco am Freitagabend. Soeben hatten seine Monegassen Stade Reims mit 3:0 abgefertigt.

Alle drei Treffer gingen auf das Konto eines jungen Mannes, der erst seit Mitte Januar im Fürstentum unter Vertrag steht: Mika Biereth. Falls du den Namen noch nie gehört hast: Keine Schande! Wem der 22-Jährige schon länger ein Begriff ist, sollte dringend mal wieder das Fenster auf Kipp stellen.

Umso wichtiger ist es allerdings, diesen Angreifer in Zukunft auf dem Zettel zu haben. Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann könnte sich zumindest mit Bleistift eine Notiz machen. Warum? Weil Biereth momentan die Ligue 1 nach Belieben dominiert.

Sieben Spiele hat der gebürtige Londoner bisher im französischen Oberhaus absolviert. Zehn eigene Tore konnte er in der kurzen Zeit schon bejubeln. Gleichzeitig war es gegen Reims bereits sein dritter Hattrick. Zlatan netzte in seinen ersten sieben Partien für PSG "nur" neun Mal.

13 Millionen hatte Monaco zu Jahresbeginn für den 1,87-Meter-Mann an Sturm Graz überwiesen. Der klassische Strafraumstürmer ist laut Mercato-Journalist Josué Cassé "immer gut platziert" und trotz seiner nur 69 Kilo Kampfgewicht "kraftvoll und körperlich".

Ein Profil, das auch für die deutsche Nationalmannschaft interessant sein könnte. Die Nominierung von Biereth für den DFB wäre möglich, denn sein Vater hat sowohl deutsche als auch dänische Wurzeln - und der Shootingstar hält sich die Option selber offen. Auch für das Geburtsland seiner Mutter, Bosnien und Herzegowina, sowie sein eigenes Geburtsland, England, wäre er spielberechtigt.

"Ich dachte nicht, dass diese Fragen so schnell gestellt werden würden - aber es scheint so zu sein. Wenn man im Klub überzeugt, kommt das Thema Nationalmannschaft von selbst auf. Ich werde weiter hart im Verein arbeiten, ich bin in einer einzigartigen Situation. Nicht viele können für vier unterschiedliche Länder auflaufen", lässt sich der dänische U21-Nationalspieler (noch) nicht in die Karten gucken.

Sein Blitzstart in Frankreich hat Biereth direkt auf den sechsten Platz der Torjägerliste katapultiert. Umso überraschender, dass er vom französischen Verband nicht zum Spieler des Monats Februar nominiert wurde. Das verstehen wohl nur die Verantwortlichen selbst.

Vielleicht klappt es ja im nächsten Monat mit der Nominierung. Wobei ihm das egal sein dürfte, viel wichtiger ist ohnehin die Nationalmannschaft. Und wenn der Shootingstar so weitermacht, kann er sich die auch selbst aussuchen. Sofern Ibrahimovic ihm nicht vorher auflauert.

📸 VALERY HACHE - AFP or licensors