VfL Osnabrück
·19 gennaio 2025
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·19 gennaio 2025
Am gestrigen Samstagnachmittag besiegte der VfL Osnabrück beim Rückrundenauftakt den SV Sandhausen mit 3:2. Die Lila-Weißen bleiben damit unter Chefcoach Marco Antwerpen unbesiegt. Die überzeugende Leistung spiegelt sich auch in den Spielstatistiken wider, welche sowohl die gesamte Mannschaft als auch einzelne Spieler herausragen lassen. Der Heimsieg gegen Sandhausen in Zahlen.
Nach dem frühen Gegentreffer durch SVS-Stürmer Baumann in der achten Spielminute ließ sich der VfL nicht hängen und feuerte in den folgenden 80 Minuten zeitweise ein echtes Offensivfeuerwerk gegen die Sandhäuser Defensive ab. Insgesamt 25 Torschüsse und vier Großchancen spielte man sich heraus. Kein anderes Team konnte in den bisherigen sieben Partien des Drittligaspieltags für so viele Offensivaktionen sorgen. Überzeugend war die Mannschaft von Marco Antwerpen aber nicht nur im Angriff. Auch in der Defensive ragte die Leistung des VfL heraus. 59 Prozent der Zweikämpfe konnten die Lila-Weißen für sich entscheiden und damit ebenfalls einen Bestwert des bisherigen Spieltags liefern.
Die meisten Zweikämpfe bestritt dabei aber kein Verteidiger, sondern Mittelstürmer Marcus Müller. 24-mal ging er ins Duell mit seinem Gegenspieler. Sein zwischenzeitlicher Kopfballtreffer in der 72. Minute wurde aufgrund einer Abseitsposition abgepfiffen und dennoch wurde der 22-Jährige während und nach dem Spiel eben auch aufgrund seines Zweikampfverhaltens und Einsatzwillens von den über 14.000 VfL-Fans mit Sprechchören gefeiert. Ein weiterer Spieler, der bei seiner Auswechslung mit Standing Ovation gefeiert wurde, war Doppeltorschütze Lars Kehl. Dieser stand gegen den SVS neben und um Marcus Müller herum als zweiter (und teilweise hängender) Stürmer auf dem Feld und bewies seine Torjägerqualitäten gleich zweimal am gestrigen Nachmittag. Insgesamt fünf Torschüsse lieferte der 22-Jährige ab. Zwei von diesen schlugen ins Tor von SVS-Keeper Nikolai Rehnen ein. Dabei stand Kehl beide mal völlig frei im Rückraum des Strafraums und bewies damit auch sein Können im offensiven Positionsspiel. So feierte er seine Saisontreffer zwei und drei und den ersten Doppelpack im Dress des VfL. Auch beim dritten lila-weißen Treffer war Kehl entscheidend beteiligt. Nach einem Eckball kam dieser im Strafraum frei zum Schuss und verpasste seinen dritten Treffer des Tages nur hauchzart, als der Ball den Innenpfosten traf.
Von diesem sprang das Spielgerät jedoch vor die Füße von Robert Tesche, der mit einer Grätsche für den dritten und entscheidenden Treffer im Spiel sorgte. Der 37-Jährige erzielte damit nicht nur sein erstes Saisontor, sondern trug sich zeitgleich auch in die Geschichtsbücher des VfL ein. Nur Matthias Billen war bei einem lila-weißen Torerfolg im Mai 1948 älter (38 Jahre und 2 Monate) als Robert Tesche am gestrigen Nachmittag (37 Jahre, 7 Monate und 22 Tage). In der Historie der 3.Liga reiht sich Tesche nun auf Platz sieben der ältesten Torschützen aller Zeiten ein. Aber nicht nur durch sein Tor fiel der Routinier beim Rückrundenauftakt auf. Der defensive Mittelfeldspieler überzeugte auch mit einer Passquote von 92,7% und sorgte mit seinem Zweikampfverhalten immer wieder für wichtige Ballgewinne im Aufbauspiel.
Ebenfalls einen Platz im Spielberichtsbogen sicherte sich Rechtsverteidiger Niklas Niehoff. Der 20-Jährige brachte den Ball von der rechten Seite immer wieder in die Gefahrenzone. Insgesamt acht Flanken lieferte die Leihgabe von Holstein Kiel aus dem laufenden Spiel heraus, ein Topwert des Tages. Von seinen fünf Torschussvorlagen wurden zwei von Lars Kehl im Tor untergebracht. Das Duo lieferte fast zwei identische Abläufe bei den beiden VfL-Treffern in der ersten Halbzeit. Nachdem Niehoff die rechte Außenbahn bis zur Grundlinie entlang sprintete, fand er im Rückraum den freistehenden Kehl, der letztendlich beide Male eiskalt vollendete. Somit konnte Niehoff seine Torvorlagen Nummer fünf und sechs in der aktuellen Saison feiern und ist nun Toptorvorlagengeber im Kader des VfL.
Für Offensivgefahr über die linke Außenbahn sorgte indessen Winterneuzugang Niklas Kölle, der nicht nur zusammen mit Kapitän Dave Gnaase die Standards übernahm, sondern ebenfalls viele Male die linke Außenbahn hoch sprintete. 72 Ballaktionen konnte die Leihgabe vom SSV Ulm vorweisen und lieferte damit einen Spielbestwert ab. Sein Debüttreffer blieb ihm trotz seiner drei Torschüsse jedoch verwehrt. Ein gelungenes Debüt gelang auch Jannik Müller, der sich an seinem 31. Geburtstag mit dem Heimsieg quasi selbst beschenken konnte. Dabei sorgte er in der Defensive für Stabilität und Ruhe im Aufbauspiel. Insgesamt 85,7% seiner Zweikämpfe konnte der Bundesliga- und Zweitliga-erfahrende Innenverteidiger für sich entscheiden.
Am Ende feierte der VfL im ersten Pflichtspiel des Jahres den vierten Heimsieg der Saison. Durch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen konnte man den Abstand auf das rettende Ufer auf drei Punkte verkürzen. Cheftrainer Marco Antwerpen war nach dem Spiel mit der Leistung seiner Mannschaft grundsätzlich zufrieden, ärgerte sich aber auch über die zwei Gegentore. So sagte der 53-Jährige in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Nach dem Spielverlauf dürfen wir heute definitiv keine zwei Gegentore bekommen. Das muss uns eine Lehre sein, da müssen wir zukünftig wesentlich besser und konzentrierter verteidigen.“
Auf dem Trainingsplan zur Vorbereitung für das nächste Ligaspiel gegen den FC Erzgebirge Aue am kommenden Samstag (Anpfiff: 14:00 Uhr) könnten also für die kommende Woche die noch konsequentere Abwehrarbeit stehen.
Text: Jendrik Greiwe Fotos: osnapix