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·14 luglio 2025

DFB-Frauen: Wücks Spiel mit dem Feuer – geht es auf?

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Im regnerischen Zürich kehrten die angeschlagenen deutschen Fußballerinen ihrem Teamhotel für einige Stunden den Rücken. Sightseeing in der Stadt, Zeit mit der Familie und den Freunden oder ein Restaurantbesuch standen am freien Montag auf dem Plan. Die Spielerinnen, betonte Christian Wück, dürften „den Kopf komplett ausschalten, das ist sehr wichtig aus meiner Sicht“. Der Bundestrainer dagegen dürfte währenddessen über die vielen Baustellen gegrübelt haben. Denn die Zeit drängt.

Vor dem Viertelfinal-Kracher am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) gegen Frankreich stellt sich dem 52-Jährigen vor allem eine grundsätzliche Frage, die ihn seit seinem Amtsantritt immer wieder einholt. Ist seine Spielidee zu riskant? Wück antwortete nach der historischen EM-Abreibung gegen Schweden (1:4) zwar mit klarer Ablehnung, die Diskussion darüber wird ihn aber bis zum ersten K.o.-Duell der Titelmission in Basel begleiten.


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Es sei „falsch, wenn wir sagen, wir wollen jetzt nur reagieren und nur zerstören“, sagte Wück. Es liege nicht in diesem Team, „dass wir uns hinten reinstellen“, für einen defensiveren Ansatz habe er schlicht „die falschen Spielerinnen“. Und obwohl die deutsche Auswahl von Schweden teils überrannt wurde, obwohl sich die Abwehr folgenschwere Stellungsfehler erlaubte, steht eine Anpassung noch nicht zur Debatte.

Wück und DFB-Team haben einiges zu tun

„Wir haben immer gesagt, dass es eigentlich kein riskantes Spiel ist, sondern natürlich eine sehr aktive Art, das Spiel zu gestalten“, betonte auch Sportdirektorin Nia Künzer in der ARD. Dem schloss sich zumindest Vize-Kapitänin Sjoeke Nüsken an, in anderen Spielen hätten es die EM-Zweiten von 2022 schließlich „besser gemacht“. Etwa bei den spektakulären Siegen vor der EURO in England (4:3) oder gegen die Niederlande (4:0).

Von außen erscheint Wücks Herangehensweise aber nicht selten wie ein Spiel mit dem Feuer. Das mag zum einen an einem nicht abgeschlossenen Reifeprozess liegen, zum anderen jedoch auch an der fehlenden Qualität in der Abwehrreihe, die der Bundestrainer nach der Verletzung von Giulia Gwinn und der Rotsperre von Carlotta Wamser erneut umbauen muss.

Gegen Frankreich werde das DFB-Team „über die Kompaktheit kommen müssen, das gilt für alle Mannschaftsteile“, betonte Künzer: „Da werden sich alle auf allerhöchstem Niveau bewegen müssen, am Limit spielen, damit wir diese Französinnen nicht ins Spiel kommen lassen, sie selbst stressen und unangenehm für sie sind.“

Gegen Schweden war die routinierte Kathrin Hendrich in einer neu formierten Dreierkette eingesprungen. Diese sei auch im Viertelfinale eine Option, betonte Wück. Möglich ist aber auch, dass Hendrich in der favorisierten Viererkette auf die rechte Seite rückt. Erfahrung wird der verjüngten DFB-Auswahl, die durch kleine Rückschläge zuletzt immer wieder ins Wanken geraten war, jedenfalls nicht schaden.

Anders als bisher wird auch Ann-Katrin Berger endlich ihr Topniveau erreichen müssen. Nachdem der Bundestrainer die Torhüterin im Anschluss an die Dänemark-Partie (2:1) öffentlich gerügt und damit eine Debatte über das riskante Spiel der Olympiaheldin losgetreten hatte, wirkte die 34-Jährige gegen Schweden verunsichert. „Wir schätzen Anne sehr. Bei uns intern gibt es keine Torwartdiskussion“, versicherte Künzer.

Die DFB-Verantwortlichen sind vor dem Duell mit den bisher so offensivstarken Französinnen, die Wück am Sonntagabend gegen die Niederlande (5:2) auf der Tribüne beobachtete, jedenfalls an mehreren Fronten gefordert. „Wir bleiben ganz bei uns, wollen Ruhe bewahren und ich glaube, das ist das Wichtigste in der Spielvorbereitung Richtung Samstag, Richtung Viertelfinale“, sagte Künzer: „Ruhe bewahren und zusammenstehen.“

Und möglichst viele Baustellen schließen.

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