SV Werder Bremen
·7 maggio 2025
„Das ist schon was Cooles, so lange für einen Verein zu spielen“

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·7 maggio 2025
Reena Wichmann ist die dienstälteste Spielerin bei den Werderanerinnen (Foto: WERDER.DE).
Reena Wichmann absolvierte als U17-Spielerin in der Saison 2013/2014 ihr erstes Spiel für den SV Werder Bremen. Die 27-Jährige trug seitdem bis auf ein Jahr, als sie zum Studieren in den USA war, das grün-weiße Trikot. Und Wichmanns Reise beim SVW ist noch lange nicht vorbei. Werders Nummer 6 erzählt im WERDER.DE-Interview, warum sie bleibt, wie es war, in einer Jungsmannschaft zu spielen und wie es sich anfühlt, mittlerweile ein Vorbild für junge Mädels zu sein.
WERDER.DE: Liebe Reena, erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Vertragsverlängerung! Wir freuen uns sehr, dass du den grün-weißen Weg weitergehst. Erzähl gerne mal, was sind deine Hauptgründe für die Verlängerung gewesen?
Reena Wichmann: Ich fühle mich hier sehr wohl, ich habe hier in Bremen Familie und Freunde, ich kenne den Verein und freue mich, den Weg mit dem Verein weiterzugehen.
WERDER.DE: Du bist mit einer kurzen Unterbrechung seit 2013 bei Werder und mittlerweile die dienstälteste Spielerin im Kader. Wie fühlt sich das für dich an? Ist es ein Stück weit auch eine Ehre schon so lange für den Verein spielen zu dürfen?
Reena Wichmann: Ich glaube schon, ja. Mit Mitch und Nina sind ja zuletzt auch noch zwei Spielerinnen gegangen, die lange mit mir zusammen hier waren und in diesem Verein groß geworden sind. Das ist schon was Cooles, so lange für einen Verein spielen zu dürfen.
WERDER.DE: Kommen wir mal zu deinem Ursprung. Du hast deine ersten Schritte im Fußball bei der SG Findorff hier in Bremen gemacht. Welche Bedeutung hat dieser Verein immer noch für dich?
Reena Wichmann: Das ist schon was Besonderes. Ich habe erst bei Findorff gespielt, dann beim VfL 07 bevor ich zu Werder gewechselt bin. Da spielen auch immer noch Freunde von mir, mit denen ich früher zusammengespielt habe.
Wichmann hat bei der SG Findorff mit dem Fußball spielen begonnen (Foto: WERDER.DE).
WERDER.DE: Wie verrückt ist es für dich, wenn du dir vorstellst, dass in Findorff alles angefangen hat und du jetzt erst vor kurzem im Pokalfinale vor ausverkauftem Haus in Köln und zuvor in Hamburg gespielt hast, dazu regelmäßig im Weserstadion. Hättest du damals gedacht, dass du jemals vor ausverkauften Stadien spielen wirst?
Reena Wichmann: Ich glaube nicht, weil es damals noch gar nicht so auszudenken war. Ich glaube, als wir als kleines Kind mit dem Fußball spielen angefangen haben, war es einfach deshalb, weil wir Spaß dran hatten. Das gab es halt früher nur für die Männer. Es ist aber schön, dass es mittlerweile auch für uns möglich ist, vor so großen Kulissen aufzutreten. Vielleicht ist es aber auch ganz gut, dass es nicht klar war, dass wir das so erreichen können. So konnte man einfach frei aufspielen, weil man noch gar nicht wusste, dass das überhaupt möglich ist.
WERDER.DE: Bevor du zu Werder gekommen bist, hast du auch noch für den VfL 07 Bremen gespielt, da hast du in einer reinen Jungsmannschaft gespielt. Wie war der Übergang für dich, als du dann damals zum SVW gekommen bist?
Reena Wichmann: Am Anfang sollte ich zu den Jungs, um mich weiterzuentwickeln. Das war erstmal ein komisches Gefühl, weil davor habe ich nur mit Mädchen zusammengespielt. So eine reine Jungsmannschaft war dann erstmal schon was anderes. Ich muss aber sagen, so mit den Jahren habe ich wirklich richtig gerne mit den Jungs zusammengespielt und wollte dann eigentlich gar nicht wieder zurück zu reinen Frauenmannschaften. Ich musste dann aber, weil ich auch einfach zu alt war. Danach war es dann was anderes, weil es keine Gleichaltrigen mehr in der Mannschaft waren, sondern ein Team mit zum Teil zehn Jahren Altersunterschied. Da muss man sich dann erstmal wieder einfinden.
WERDER.DE: Hast du zu früheren Mitstreitern, auch von den Jungs noch Kontakt?
Reena Wichmann: Ja, ich habe noch mit einigen Jungs Kontakt von damals. Es waren jetzt auch ein paar mit dabei im Pokalfinale. Also das ist wirklich schön, dass wir das noch aufrechterhalten haben.
Es ist schön, jungen Mädels zu zeigen, dass man das alles schaffen kann.
Reena Wichmann
WERDER.DE: Mittlerweile gibt es viele Kinder, die auch Spielerinnen als Vorbilder haben, also nicht mehr nur männliche Vorbilder. Dazu gehörst sicherlich auch du, wie fühlt sich das an und wie wichtig ist das?
Reena Wichmann: Es ist schön, jungen Mädels zu zeigen, dass man das alles schaffen kann. Und wenn man dann auch selbst Mädchen sieht, die ein Trikot anhaben oder sogar den eigenen Namen draufhaben, das ist schon was Cooles.
WERDER.DE: Werders Frauenfußball hat in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung genommen, ist mittlerweile eine feste Größe in der Bundesliga. Was würdest du sagen, ist die schönste Erinnerung und vielleicht auch die wichtigste in deiner Entwicklung?
Reena Wichmann: Die prägendste Zeit war meine Kreuzbandverletzung und es dann zu schaffen, wiederzukommen. Ansonsten auf jeden Fall zu erleben, dass der gesamte Verein das alles mitgeht und sich weiterentwickelt, was den Frauenfußball angeht. Wir werden besser, gehen die nächsten Schritte und das sieht man auch von Jahr zu Jahr.
WERDER.DE: Wenn du in die Zukunft blickst, was hast du dir persönlich und mit Werder für die kommende Zeit vorgenommen?
Reena Wichmann: Ich hoffe, dass wir noch besser werden und durch die neue Trainerin nochmal neuen Input bekommen. Ich hoffe einfach, dass wir als Team noch ein bisschen mehr zusammenwachsen, um den größtmöglichen Erfolg zu erreichen.
WERDER.DE: Vielen Dank für das Gespräch und wir freuen uns schon jetzt auf die neue Saison mit dir, Reena!