TSV 1860 München
·1 marzo 2025
Charaktertest bestanden: Löwen gewinnen 3:1 bei Hannover II.
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·1 marzo 2025
Die Löwen haben den „Charaktertest“ bestanden und einen wichtigen 3:1-Erfolg bei Hannover 96 II gefeiert. Der Ex-Sechzger Valmir Sulejmani hatte die Niedersachsen in Führung gebracht (26.). Zwei Traumtore von Tunay Deniz (66.) und Julian Guttau drehten die Partie (70.). Den Schlusspunkt setzte Patrick Hobsch (76.).
Personal: Trainer Patrick Glöckner musste bei der U23 von Hannover 96 auf die verletzten oder erkrankten Thore Jacobsen, Morris Schröter, Raphael Schifferl, Leroy Kwadwo und Moritz Bangerter verzichten. Nicht im 20er-Kader standen der dritte Torhüter Erion Avdija und Florian Bähr.
Spielverlauf: Spektakulär die erste Löwen-Chance. Tunay Deniz hatte eine Kopfballabwehr der Niedersachsen nach weitem Einwurf von Maximilian Wolfram mit dem Rücken zum Tor per Fallrückzieher genommen, zielte aber aus 15 Metern knapp über die Querlatte (4.). In der 10. Minute musste Soichiro Kozuki nach einem Konter der 96er gegen Sean Busch am eigenen Fünfmeterraum per Grätsche klären, kam gerade noch mit der Fußspitze an die Kugel. Nach einem Ballgewinn fackelte auf der anderen Seite Dickson Abiama nicht lange, zog an der Strafraumkante direkt ab, sein Schuss kam aber zu zentral, trotzdem konnte Leon-Oumar Wechsel den Ball nur wegfausten (17.). Zwei Minuten später flankte Anderson Lucoqui aus dem linken Halbfeld punktgenau auf David Philipp, der den Ball am vorderen Fünfmetereck mit links direkt nahm, aber nur das Außennetz des kurzen Ecks traf (19.). In der 26. Minute gingen die Niedersachsen ausgerechnet durch den Ex-Löwen Valmir Sulejmani in Führung. Busch hatte rechts in die Tiefe auf den gestarteten Fynn Arkenberg gepasst, Wolfram konnte seine Hereingabe nicht verhindern, der eingelaufene Sulejmani kam am langen Eck an den Ball, musste ihn nur noch zum 1:0 über die Linie drücken. Nach einem Eckball von Robin Kalem kam Felix Göttlicher zum Kopfball, doch Marco Hiller griff sicher zu (34.). Die Löwen versuchten weiter Druck aufs 96er-Tor zu erzeugen, fanden aber die Lücke nicht. Auf der anderen Seite setzten die Gastgeber immer wieder Nadelstiche. So auch in der 39. Minute. Busch hatte von links im Strafraum zu Ben Luca Westermeier am zweiten Pfosten geflankt, doch der war schon zu weit eingelaufen, brachte dadurch das Zuspiel nicht aufs 1860-Tor (39.). Ein Distanzschuss aus 22 Meter von Lucoqui wurde sichere Beute von Wechsel im Tor der Hannoveraner (43.). Noch besser die Chance eine Minute später. Nach einer Hereingabe von rechts durch Kozuki konnte Wolfram den Ball am Fünfmeterraum mit dem Rücken zum Tor behaupten, legte ihn zurück auf Philipp Maier, der an der Strafraumkante zum Abschluss kam, sein Flachschuss aufs linke Eck lenkte Wechsel um den Pfosten (44.). Somit nahmen die Löwen den Rückstand mit in die Kabine.
Zur 2. Halbzeit kam bei den Löwen Patrick Hobsch für Kozuki, um mehr Präsenz in den gegnerischen Strafraum zu bringen. In der 50. Minute lag der Ball im Tor der Gastgeber. Eine Eckenflanke von links durch Deniz konnte Wechsel nicht festhalten, Jesper Verlaat nickte den Ball aufs leere Tor, traf Maier am Rücken, der aber schon hinter der Torlinie stand und nicht ins Spiel eingriff. Deswegen eigentlich kein Abseits, doch zum Schrecken der Löwen gab Schiedsrichter Felix Weller den Treffer nicht. Auf der anderen Seite klärte Wolfram einen Schuss von Arkenberg aus 13 Metern für den geschlagenen Hiller auf der eigenen Torlinie (54.). Einen Eckball von Deniz verlängerte Abiama spektakulär am ersten Pfosten mit der Hacke, traf aber nur das Außennetz (58.). Im Anschluss an einen Konter in Überzahl war es Kalem, der halblinks im Strafraum zum Abschluss kam, doch Hiller parierte den Schuss aufs lange Eck (62.). Kurz danach musste sich Hiller bei einem 13-Meter-Schuss von Kalem erneut strecken, den Nachschuss von Eric Ullmann von der Strafraumkante klärte Tim Danhof kurz vor der Linie (63.). Drei Minuten später gab es Freistoß für die Löwen halblinks 28 Meter vor dem 96er-Tor. Alle rechneten mit einer Flanke, doch Deniz packte die Trickkiste aus, schlenzte frech den Ball zum 1:1 ins kurze Eck (66.). Die Gastgeber waren konsterniert. In der 68. Minute leistete sich Uhlmann ein klares Handspiel im Strafraum, als er sich selbst anschoss, aber Schiedsrichter Weller ließ sehr zum Unmut der Sechzger weiterspielen. Das nächste Traumtor erzielte der eingewechselte Julian Guttau. Eine Ecke von links durch Deniz köpfte ein Hannoveraner weg, Guttau nahm den Ball halbrechts an der Strafraumkante volley aus der Luft, traf zum 2:1 ins kurze Eck (70.). Für die endgültige Entscheidung sorgte Patrick Hobsch. Einen Freistoß von Deniz aus dem rechten Halbfeld wuchtete er per Kopf zum 3:1 ins 96-Tor. Zwar versuchte Hannover in der Schlussphase nochmals heranzukommen, doch die Sechzger standen sicher in der Defensive, hätten sogar bei einigen Umschaltsituationen das Ergebnis noch höherschrauben können. Doch Abiama war in einigen Szenen etwas zu eigensinnig, wollte unbedingt seinen ersten Treffer im 1860-Dress erzielen. Am Ende blieb es beim wichtigen und hart erkämpften 3:1-Erfolg, womit die Löwen sich von den Abstiegsplätzen absetzen konnten.
TRAINERSTIMMEN
„Wir haben heute ein Spiel mit zwei genialen Momenten gesehen“, zeigte sich Löwen-Trainer Patrick Glöckner von den ersten beiden Treffern seines Teams begeistert. „Diese Kreativität macht jedem Zuschauer Spaß.“ Dafür, wie sein Team nach dem Rückstand zurückgekommen sei, lobte er es ausdrücklich. „Generell haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber Hannover war extrem kaltschnäuzig in seinen Aktionen, Da hatten wir ein bisschen Nachholbedarf. Zum Glück haben wir es in der 2. Halbzeit besser gemacht.“ Dabei seien viele Dinge gegen seine Mannschaft gelaufen. „Wir waren heute über 90 Minuten extrem fokussiert und willig. Selbst in der Pause hat man gemerkt, dass die Jungs raus wollten um allen zu beweisen, dass sie es können und dass sie es drauf haben. Das haben sie dann auch getan!“ Ihn freute besonders, dass die Joker stachen. „Sie waren direkt da und haben hervorragend gegen den Ball gearbeitet. Die oberste Prämisse ist erstmal, dass wir zwei Kämpfe gewinnen und beißen.“ Die Jungs müssten jetzt in jedem Spiel dieses Gesicht zeigen, fordert der 48-Jährige. „Wir müssen auf dieser Leistung aufbauen, gallig und willig bleiben und weiter an uns glauben. Nur als Gemeinschaft können wir funktionieren!“ Hannovers Coach Timo Struckmeier, der seinen gesperrten Cheftrainer Daniel Stendel vertrat, sprach trotz langer Führung von einer verdienten Niederlage. „Wir haben uns ein bisschen schwergetan, ins Spiel reinzukommen. Erst nach einer Viertelstunde wurde es besser. Nicht unverdient sind wir dann in Führung gegangen. In der 2. Halbzeit war Sechzig dann klar überlegen, wir haben zu viele Standards zugelassen und kriegen daraus drei Gegentore. Schon vorm 1:1 hatten wir Glück, hatten aber selbst die große Chance auf das 2:0. Ich glaube, wenn wir die machen, geht‘s anders aus.“ Doch mit dem Ausgleich hätte sein Team dem Druck nicht mehr standhalten können. „Man muss sagen, dass Sechzig eine wahnsinnige Qualität hat. Das haben sie in der 2. Halbzeit gezeigt.“
STENOGRAMM, 26. Spieltag, 01.03.2025, 14 Uhr
Hannover 96 II – TSV 1860 München 3:1 (1:0)
H96 II: 30 Wechsel (Tor) – 18 Arkenberg, 4 Göttlicher, 44 Wallner 3 Matsuda – 42 Westermeier, 10 Uhlmann – 7 Abdullatif, 23 Sulejmani, 24 Kalem – 9 Busch. Ersatz: 12 Quindt (Tor) – 5 Dominke, 6 Engelbreth, 14 Frauendorf, 15 Babitsch, 17 Dammeier, 19 Videira, 26 Ndikom, 29 Niklaus.
1860: 1 Hiller (Tor) – 2 Danhof, 4 Verlaat, 25 Dulic, 3 Lucoqui – 26 Maier, 36 Deniz – 14 Kozuki, 8 Philipp, 30 Wolfram – 9 Abiama. Ersatz: 11 Vollath, (Tor) – 7 Guttau, 10 Schubert, 16 Reinthaler, 18 Kloss, 20 Reich, 27 Ott, 34 Hobsch, 37 Frey.
Wechsel: Frauendorf für Sulejmani (58.), Videira für Busch (70.), Ndikom für Kalem (70.), Engelbreth für Westermeier (82.) – Hobsch für Kozuki (46.), Guttau für Philipp (60.), Kloss für Deniz (87.), Reich für Abiama (87.), Schubert für Wolfram (90.+1).
Tore: 1:0 Sulejmani (27.), 1:1 Deniz (66.), 1:2 Guttau (70.), 1:3 Hobsch (76.).Gelbe Karten: Westermeier, Wallner, Uhlmann, Videira – Maier, Kozuki, Philipp, Vollath. Zuschauer: 2.925 im Eilenriedestadion. Schiedsrichter: Felix Weller (Grund); Assistenten: Stefan Zielsdorf (Hülsen-Westerloh), Henry Schröder (Hiddesen); Vierter Offizieller: Florian Pötter (Ohe).