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·10 dicembre 2024
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Anders stehen zum Jahreswechsel die Achtelfinalteilnehmer der Champions League noch nicht fest. Am drittletzten Spieltag der Ligaphase erwarten die deutschen Vertreter knifflige Aufgaben.
Die Ausgangslage könnte für die Bundesligisten vor dem 6. Spieltag der UEFA Champions League kaum unterschiedlicher sein. Während Borussia Dortmund ganz vorne mitmischt und gegen den FC Barcelona ein echtes Spitzenspiel ansteht, muss RB Leipzig Aston Villa bezwingen, um nicht komplett chancenlos ins neue Jahr zu starten. Der FC Bayern tritt auf Schalke gegen Shakhtar Donezk an und will den Top-8 auf den Fersen bleiben. Stuttgart ist gegen die Young Boys um Wiedergutmachung bemüht, Bayer 04 Leverkusen bekommt es mit Titelaspirant Inter zu tun.
Wenn Borussia Dortmund am Mittwoch den FC Barcelona im Signal-Iduna-Park empfängt, stehen sich der Tabellenvierte und -dritte der Champions League gegenüber. Beide Teams haben nach fünf Spielen zwölf Zähler auf dem Konto und sind auf bestem Wege, sich direkt für das Achtelfinale zu qualifizieren. Mit den Blaugrana trifft der BVB jedoch auf eine der besten Mannschaften der Saison.
Dass die Mannschaft von Trainer Hansi Flick nach ihrem fulminanten Start in der Liga zuletzt etwas ins Straucheln geriet, ändert nichts an der Tatsache, dass sich die Katalanen unter dem ehemaligen Nationaltrainer wieder zu einem spektakulären Spitzenteam entwickelt haben. Flick lässt einen hochaufwendigen, hochriskanten Fußball spielen, der, gut umgesetzt, jeden Gegner vor große Probleme stellt.
Das musste der FC Bayern in der Champions League bereits schmerzlich erfahren. Beim 1:4 ließen sich die Münchner mehrmals auskontern, wussten die schnellen, vertikalen Pässe der Spanier nach hohen Ballgewinnen nicht zu verteidigen. Der BVB sollte also gewarnt sein. Fehler im Aufbauspiel und Räume hinter der Abwehrkette weiß die Flick-Elf diese zu nutzen wie kein Zweiter und verfügt mit dem formstarken Ersatzkapitän Raphinha und Jahrhunderttalent Lamine Yamal über zwei der besten offensiven Außen des Planeten.
In der BayArena treffen am letzten Champions-League-Spieltag 2024 zwei Mannschaften aufeinander, die dieses Fußball-Jahr geprägt haben. Bayer 04 Leverkusen wurde ungeschlagen deutscher Meister, Inter gilt nach dem Gewinn des Scudetto zu den Mitfavoriten auf den Henkelpott.
Bei den Nerazurri gibt mit Hakan Calhanoglu ein ehemaliger Bayer-Akteur im Mittelfeld den Takt vor. Die Qualitäten des Türken dürften bei der Werkself noch bestens bekannt sein, auch wenn sich die Wege bereits vor mittlerweile sieben Jahren trennten. Bei Inter spielt der 30-Jährige etwas defensiver als zu Beginn seiner Laufbahn. Beim passstarken 30-Jährigen laufen alle Fäden zusammen im Spiel des Teams von Simone Inzaghi, zudem übernimmt er gerne Verantwortung wie zuletzt beim Elfmeter zum 1:0 gegen Arsenal.
Wollen Florian Wirtz und co. gegen die Italiener bestehen, müssen sie den Strategen bestmöglich aus dem Spiel nehmen, ihn dauerhaft unter Druck setzen, ihm so die Freude am Spiel nehmen. Eine Aufgabe wie gemacht für Robert Andrich.
Duell der Meister: Bayer 04 Leverkusen bekommt es mit Inter zu tun. (Photo by Lars Baron/Getty Images)
In der Bundesliga grüßt der FC Bayern von Platz eins, in der Champions League sind die Münchner weiter in der Verfolgerrolle. Mit einem Sieg gegen Shakhtar Donezk ist der Sprung unter die ersten Acht – und damit auf einen Rang, der ohne Zwischenrunde ins Achtelfinale führt – möglich.
Die Ukrainer, die in der Gelsenkirchener Veltins-Arena ihre Heimspiele austragen, gehen als klarer Außenseiter ins Rennen und dürften den deutschen Rekordmeister mit einem kompakten Abwehrriegel erwarten. Beim FCB ist daher Geduld gefordert, zudem müssen die individuellen Fehler minimiert werden.
Zuletzt sorgte Manuel Neuers rotgestrafter Aussetzer gegen Jeremie Frimpong für das enttäuschende Aus im DFB-Pokal, gegen Heidenheim durfte sich Dayot Upamecano beim famosen Jamal Musiala bedanken, dass sein Schnitzer vor dem zwischenzeitlichen 1:1 nicht ins Gewicht fiel. Auch Donezk wird auf diese Patzer lauern und verfügt mit geradlinigen und zielstrebig agierenden Vorderleuten wie Oleksandr Zubkov über starke Konterspieler. Mit Arsenal tat sich bereits ein europäischer Fußball-Riese extrem schwer gegen die widerstandsfähige Mannschaft vom kroatischen Trainer Marino Pusic und mühte sich zu einem 1:0.
Von Champions-League-Nächten durften die Fans des VfB Stuttgart viele Jahre nur träumen, die letzte wurde jedoch zum Albtraum. Mit 1:5 gingen die Schwaben bei Roter Stern baden und fielen aus den Rängen, die für die K.O.-Phase berechtigen. Noch ist alles drin für den Bundesliga-Vizemeister, ein weiterer Ausrutscher wäre also fatal.
Vor dem Duell mit den Young Boys aus Bern ist Trainer Sebastian Hoeneß in Sachen Aufbauarbeit gefragt. Das Debakel von Belgrad muss aus den Köpfen der Spieler verschwinden, nur so kann der VfB mit dem Selbstvertrauen auflaufen, das für sein dominantes Ballbesitzspiel so wichtig ist. Hoeneß‘ Ansätze scheinen zu fruchten, seit dem 1:5 ist Stuttgart ungeschlagen und trotzte beim 3:2 über Union Berlin sogar einem 0:2-Rückstand.
Bedröppelte Gesichter: Nach dem 1:5 in Belgrad muss der VfB Wiedergutmachung betreiben. (Photo by Srdjan Stevanovic/Getty Images)
Wenn RB Leipzig an den letzten beiden Spieltagen der Ligaphase nicht nur um die goldene Ananas spielen möchte, müssen die Sachsen gegen Aston Villa unbedingt gewinnen. Mit dem überzeugenden 3:0 über Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal und dem 2:0-Pflichtsieg gegen Aufsteiger Holstein Kiel, zeigt die Formkurve wieder nach oben.
Auch Villa steckte zuletzt in der Krise, gewann jedoch zuletzt in der Premier League zweimal in Folge. Anders als in der abgelaufenen Saison, als das Team von Unai Emery das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte, wissen die Gegner um die Stärke der Villains und verlegen sich aufs Kontern.
Gerade die Spiele gegen Liverpool und Tottenham haben gezeigt, wie anfällig der derzeitige Tabellenneunte der Champions League bei schnellen Gegenangriffen ist. Bei Umschaltsituationen verliert die Defensive schnell ihre Ordnung, es ergeben sich viele Räume, die die schnellen Stürmer der Spurs und Reds auszunutzen wussten. Das dürfte RB durchaus entgegenkommen, liegt das schnelle direkte Offensivspiel doch in der DNA des Vereins. Mit Lois Openda und Benjamin Sesko verfügen die Sachsen über Waffen, die wie die Faust aufs Auge zum kommenden Gegner passen – und den letzten Strohhalm greifbar machen.
Dienstag, 10. Dezember
RB Leipzig – Aston Villa (21 Uhr, DAZN)
Bayer 04 Leverkusen – Inter (21 Uhr, DAZN)
Shakhtar Donezk – FC Bayern (21 Uhr, Prime Video)
Mittwoch, 11. Dezember
Borussia Dortmund – FC Barcelona (21 Uhr, DAZN)
VfB Stuttgart – Young Boys (21 Uhr, DAZN)
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)