Brisantes Interview: Rummenigge mahnt Nagelsmann zur Demut | OneFootball

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kritisiert das Auftreten von Bundestrainer Julian Nagelsmann – und mahnt vor zu viel Euphorie bei der DFB-Elf mit Blick auf die WM 2026.

Karl-Heinz Rummenigge hat sich im Interview mit der WELT AM SONNTAG ausführlich zur Lage der Nationalmannschaft – und vor allem zur Rolle von Bundestrainer Julian Nagelsmann geäußert. Dabei findet der FCB-Aufsichtsrat durchaus kritische Worte.

In einem bemerkenswert offenen Interview spricht Karl-Heinz Rummenigge über zahlreiche aktuelle Baustellen im deutschen Fußball – von überhitzten Gehältern bei Bayern bis zur Euphorie rund um die DFB-Elf. Besonders auffällig: seine deutlichen Worte in Richtung Julian Nagelsmann.

Zu viel Euphorie beim Bundestrainer?

Rummenigge lobt zwar Nagelsmanns Leidenschaft und Energie, mahnt aber zugleich zur Vorsicht. „Julian Nagelsmann bringt viel Energie und Überzeugung in seine Rolle – das ist grundsätzlich positiv. Manchmal aber wirkt sein Auftreten fast schon ein wenig zu fordernd und extrovertiert.“

Insbesondere der selbstbewusste Ton des Bundestrainers, der bereits offen vom WM-Titel gesprochen hatte, stößt beim langjährigen Bayern-Boss auf Skepsis. Rummenigge: „Ich finde, es kann hilfreich sein, etwas mehr Zurückhaltung zu üben. Deutschland war immer dann besonders erfolgreich, wenn man sich nicht zwangsläufig selbst zum Favoriten erkoren hat, sondern mit einem Schuss Demut ins Turnier gegangen ist.“

Erinnerung an erfolgreiche Turnier-Phasen

Für Rummenigge ist die richtige Einstellung der Schlüssel zum Erfolg. Seine Botschaft: Nicht laut vom Titel reden, sondern auf dem Platz liefern. Der 69-Jährige erinnert daran, dass Deutschlands größte Turnier-Erfolge stets mit einer gewissen Demut und innerer Stärke einhergingen – nicht mit großen Ansagen im Vorfeld.

Ob Nagelsmann diesen Kurs noch anpasst, bleibt abzuwarten. Die Mahnung aus München ist jedenfalls angekommen.