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·1 dicembre 2024
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Mbappé traf in LaLiga zum zweiten Mal in Folge – Foto: Florencia Tan Jun/Getty Images
MADRID. Wenn so ein FC Getafe im Estadio Santiago Bernabéu gastiert, sollte das im Normalfall beim besten Willen kein Spiel sein, an dem ein derart herausragender Profi gemessen wird. Aber normal waren sie ja auch nicht, die ersten Monate von Kylian Mbappé im ehrwürdigen Trikot von Real Madrid.
Der 25-Jährige hatte im Juni mit seiner Unterschrift in Spaniens Hauptstadt höchste Erwartungen entfacht, konnte ihnen bis dato trotz einer ordentlich wirkenden Zwischenbilanz von neun Toren und zwei Vorlagen in 18 Einsätzen allerdings spielerisch nicht gerecht werden. Aus Sicht der Königlichen mag sich so mancher denken: Ein Glück, dass sie ihn ablösefrei von Paris Saint-Germain bekamen, nicht noch eine Summe jenseits der 100 Millionen Euro berappen mussten.
Mbappés negativer Höhepunkt als Blanco: die 0:2-Niederlage in der Champions League beim FC Liverpool, bei der ihm etliche Aktionen misslangen, er zudem einen Foulelfmeter zum möglichen 1:1 vergab. Als Folge prasselte von allen Seiten Kritik auf den Stürmer-Star ein. Dann, vier Tage später, gelang es ihm, zumindest fürs Erste aufzuatmen, etwas Druck aus dem Kessel zu nehmen.
Einen Anteil daran werden sicherlich auch die Fans im Bernabéu haben. Als das kleine Derby gegen Getafe in der 26. Minute wegen eines Zusammenstoßes zwischen Jude Bellingham und Torwart David Soria gerade kurz unterbrochen war, stimmten die für Stimmung sorgenden Madridistas im Unterrang der Südtribüne Gesänge an. Erst „Mbappé, Mbappé“-Rufe, die das restliche Stadion mit Applaus garnierten, kurz darauf ein anderer Sprechchor: „Kylian Mbappééé, Kylian Mbappééé, Kylian Mbappé, Kylian Mbappé, Kylian Mbappééé.“ Und so weiter.
Sie feuerten ihren seelisch angeschlagenen Neuling an, signalisierten ihm ihre Unterstützung. Keine Viertelstunde später dankte er es ihnen in gewisser Weise, indem er Real das 2:0 – zugleich der Endstand – bescherte (38.). Mbappé wurde von Bellingham mit einem Pass aus dem Mittelfeld bedient, holte vor dem Strafraum aus halblinker Position schnörkellos zum Abschluss aus. Der Fußballgott half offenbar etwas mit, ließ den Ball nämlich an den rechten Innenpfosten gehen und von dort aus hinter die Linie wandern. In der Folge trat Mbappé befreiter wirkend mit mehr Leichtigkeit auf, nach dem Seitenwechsel boten ihm sich noch zwei riesengroße Gelegenheiten. Dass er sie nicht verwandelte, nimmt ihm vermutlich keiner krumm. Unter dem Strich steht nämlich: Es war ein Schritt in die richtige Richtung – ja, wenn auch nur gegen Getafe.
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Wohl auch aus diesem Grund und schlicht wegen des letztlich bloß einen Erfolgserlebnisses sahen Pressechef Carlos Carbajosa und Pressesprecher Juan Camilo nach Abpfiff offenbar davon ab, sich den Franzosen zu schnappen und ihn auch noch zu einem Protagonisten bei den anschließenden Interviews zu machen. Man schirmt die Galionsfigur ab, hält sie fern von potentiellen Fragen hinsichtlich der Masse an Kritik nach dem Liverpool-Missgeschick.
Wer dafür sowohl dem vereinseigenen Fernsehsender Realmadrid TV als auch den Journalisten in der Mixed Zone des Bernabéu zur Verfügung stand: Thibaut Courtois – mal wieder. Der Belgier hatte einst nach seiner Ankunft bei dem weißen Ballett ebenso zu kämpfen, daher fühlt er sich durch Mbappé zurückerinnert. „Es ist ähnlich zu dem, was mir passierte. Mit dem Anspruch des Bernabéu und von Real Madrid ist nicht einfach. Du weißt, wo du hinkommst und was dich erwartet, aber es ist nicht immer leicht. Je mehr du es versuchst, desto weniger klappt. Er muss ruhig bleiben, das Einfache gut umsetzen und sich danach auf das Schwierige konzentrieren. Sobald das funktioniert, bin ich mir sicher, dass die Tore kommen werden“, rät der Torwart dem Angreifer.
„An fehlender Professionalität oder Lust liegt es nicht. Es ist das gleiche, was mir zu Beginn widerfuhr und geht nicht darum, weniger zu wollen oder sich nicht anzustrengen. Es gibt einfach Momente, in denen die Dinge nicht klappen. Du brauchst ein Spiel, das den Wendepunkt markiert und ich bin mir sicher, dass das bei ihm passiert“, so Courtois, der in der Vergangenheit immer wieder berichtete, bei ihm sei dieses eine Spiel der Auftritt in der Champions-League-Gruppenphase 2019/20 auswärts gegen Galatasaray (1:0) gewesen. Zuvor hatte der Weltklasse-Keeper, seit August 2018 ein Merengue, im Bernabéu teilweise sogar Pfiffe des eigenen Anhangs über sich ergehen lassen müssen. Mit seinen Paraden in Istanbul wendete sich das Blatt dann plötzlich.
Wird Getafe für Mbappé letzten Endes Ende die erhoffte Wende gewesen sein? Wetten würden darauf derzeit wohl nur die wenigsten, immerhin hatte er ja schon ähnlich ordentliche Auftritte. Was auch Courtois aufgefallen ist und zuversichtlich stimmt: „Sein Tor entstand bei seiner schwierigsten Chance. Ich hoffe, dass ihm das hilft, um Selbstvertrauen zu gewinnen. Hoffentlich macht er gegen Athletic drei Tore.“ Mittwoch ab 21 Uhr.
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