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·15 marzo 2025

Abwehrbollwerk FC Bayern? So bleibt es ein Wunschtraum!

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Die Bayern-Defensive zeigt sich verbessert, doch reicht das für den ganz großen Wurf? Während Upamecano und Co. Stabilität ausstrahlen, bleibt die Frage: Braucht es nicht doch noch Verstärkung, um an die glorreichen Zeiten anzuknüpfen?

Zweimal gegen Bayer Leverkusen gespielt, zweimal dominiert – 5:0 Tore, kaum etwas zugelassen. Die Defensive des FC Bayern hat sich unter Vincent Kompany spürbar verbessert. Doch wirklich sattelfest ist sie immer noch nicht. Gegen Celtic Glasgow wackelte die Hintermannschaft in beiden Spielen, und selbst Bundesligakellerkinder wie Kiel und Bochum kamen in der Allianz Arena zu drei Toren.


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Dennoch scheinen die Verantwortlichen zufrieden. Vor allem Dayot Upamecano steht im Fokus. „Er befindet sich auf einem guten Weg und ist eine absolute Führungspersönlichkeit geworden. Er spielt konstant auf einem richtig hohen Level, seine Wichtigkeit wird immer größer“, lobte Sportdirektor Christoph Freund den Franzosen nach dem Bundesliga-Spiel in Leverkusen und stellte eine vorzeitige Vertragsverlängerung in Aussicht: „Wir hoffen, dass er lange beim FC Bayern eine prägende Rolle spielt.“

Auch die Verpflichtung eines neuen Abwehrchefs scheint aktuell kein Thema zu sein. Ein ablösefreier Transfer von Jonathan Tah? Vom Tisch. „Man sieht, dass es unsere Verteidigung aktuell gut macht, sie haben sich richtig gefestigt. Wir bekommen wenige Gegentore. Daher sind wir aktuell sehr, sehr happy“, betonte Freund bereits im Februar. Doch ist diese Einschätzung zu optimistisch? Machen Freund und Max Eberl einen Fehler, wenn sie im Sommer auf die aktuelle Abwehrformation setzen?

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FC Bayern: Ein Upa bringt noch keinen Henkelpott

Tatsächlich ist es nicht nur die Wahrnehmung der Bayern-Oberen, auch die Zahlen sehen die Bayern-Defensive besser als die letzten Jahre. 23 Gegentore nach 25 Spieltagen sind der beste Wert in der Bundesliga seit der Saison 2017/18, im Schnitt sind das 0,86 Gegentore pro 90 Minuten. Um das zu unterbieten, muss man auch auf die Saison des letzten Comebacks von Jupp Heynckes zurückblicken.

Nicht nur Upamecano hat sich deutlich verbessert. Alphonso Davies ist nach zwei Jahren der Stagnation plötzlich wieder die Version seiner selbst, in die sich die ganze Bundesliga verliebt hat. Mit der Vertragsverlängerung des Kanadiers scheint die Position des Linksverteidigers auf Jahre hinaus abgesichert. Kim Min-jae ist endlich in München angekommen und lässt zumindest erahnen, warum er in Italien als “Monster” bekannt ist.

Die Abwehrprobleme sind aber noch nicht endgültig gelöst. 0,92 Gegentore im Schnitt sind zwar deutlich besser als die 1,32 aus der Vorsaison, zeigen aber nur, wie groß das Problem zuvor war. Vier Spielzeiten in Folge kassierten die Bayern mehr als ein Gegentor pro Partie. In den dominanten Zeiten unter Pep Guardiola und Jupp Heynckes waren es nie mehr als 0,7, der Wert sank zum Teil bis auf 0,5.

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Wer einwendet, dass 2020 auch mit einer wackligen Defensive alle Titel geholt wurden, hat nur bedingt recht. Die Triple-Sieger konnten sich auf eine überragende Offensive verlassen, aber auch ihre Abwehr stand unter Hansi Flick solide. 16 der 32 Gegentore fielen damals in den ersten zehn Spieltagen unter Niko Kovač – nach dem Trainerwechsel lag die Quote bei nur noch 0,67.

Der Rückgang der defensiven Stabilität lässt sich auch am Personal festmachen. Im Vergleich zur statistisch besten Viererkette der letzten Jahre fehlt es dem aktuellen Kader an Weltklasse.

2017/18 bildeten Joshua Kimmich, Jérôme Boateng, Mats Hummels und David Alaba die Bayern-Abwehr – eine Formation, die fast wie eine Weltauswahl wirkt. Damals konnten auch kleinere Verletzungen durch starke Backups wie Niklas Süle und Rafinha kompensiert werden.

Heute fehlt eine solche Qualität in der Spitze. Zwar sind mit Raphaël Guerreiro, Eric Dier, Hiroki Itō sowie Sacha Boey oder Josip Stanišić solide Alternativen vorhanden, doch die große Klasse fehlt. Besonders die Rechtsverteidigerposition bleibt eine ewige Baustelle. Seit dem Abgang von Benjamin Pavard gibt es dort keine wirklich überzeugende Lösung. Konrad Laimer macht seine Sache ordentlich, doch als gelernter Mittelfeldspieler fehlen ihm die Explosivität und das Aufbauspiel eines klassischen Außenverteidigers.

Kim Min-jae zeigt Schwankungen: Gegen schwächere Gegner dominiert er mit seiner physischen Präsenz, gegen Topteams bringt ihn seine aggressive Spielweise oft in Schwierigkeiten. Upamecano hat seine berüchtigten Blackouts zwar reduziert, muss aber weiterhin viele brenzlige Situationen alleine lösen. Fehlt Davies, lastet der Spielaufbau zu sehr auf ihm. Nur Davies und Upamecano als herausragende Verteidiger werden auf Dauer nicht ausreichen, um an die Dominanz und die Erfolge der 2010er Jahre anzuknüpfen.

Abwehrboss: Wer wird Kompanys van Dijk?

Die grundlegende Qualität ist da in Kompanys Hintermannschaft, es fehlt nur der ganz große Ausschlag nach oben, der große Anführer. Jürgen Klopp beantwortet eine ähnliche Fragestellung im Januar 2018 mit dem ganz großen Wurf für ganz großes Geld.

Das derzeitige RB-Gesicht verfügte bei Liverpool über eine verlässliche Viererkette, die zu großen Teilen (Robertson, Alexander-Arnold, Matip) schon aus den prägenden Gesichtern der folgenden Jahre bestand. Um in den Kampf um die Meisterschaft einzugreifen, reichte es jedoch nicht. Die Reds kassierten mehr als ein Gegentor pro Ligaspiel und auch in der Vorrunde 2017/18 wurde es nicht besser.

Das brachte Klopp zum Umdenken. Zuvor war er nicht müde geworden zu betonen, dass Liverpool nicht in dem Maße investiere wie andere englische Topklubs. Im Winter 2018 zahlte der mittlerweile 19-malige englische Meister dann fast 85 Millionen Euro für Virgil van Dijk. So viel hatte noch nie ein von Klopp trainiertes Team für einen Spieler bezahlt. (Rekordtransfer zuvor: Mohamed Salah für 42 Millionen Euro).

Die große Investition zahlte sich sofort aus. In den Spielen mit van Dijk sank die Gegentorquote deutlich unter 1,0 auf 0,71 und das Team von der Merseyside erreichte das Finale der Champions League. Dort patzte Lorius Karius fatal und wurde im folgenden Sommer durch einen weiteren großen Transfer ersetzt. Für bis zu 75 Millionen Euro wechselte Alisson Becker, der damals teuerste Torhüter aller Zeiten, und komplettierte Klopps Bollwerk.

Es folgten ein Champions-League-Sieg, die Meisterschaft und mehrere Spielzeiten mit deutlich weniger als einem Gegentor pro Spiel. Nur in der Saison 2020/21 gab es einen Ausreißer nach oben. Diese Saison verpasste van Dijk wegen eines Kreuzbandrisses fast komplett.

Einen Transfer von Tah, den man im Sommer noch anstrebte, scheinen für Freund und Eberl abgehakt zu haben. Die Suche nach einem Abwehrchef sollten sie aber noch nicht aufgegeben. Ebenso wenig wie wie rechts ein Gegenstück zu Davies zu finden. Denn seit dem Karriereende von Philipp Lahm im Jahr 2017 überzeugten als Rechtsverteidiger nur die positionsfremden Aushilfen Pavard und Kimmich.

Bayern-Innenverteidigung: Jung oder alt? Hauptsache links!

Das Anforderungsprofil für die Innenverteidigerposition ist klar definiert: Kompanys hoch verteidigender, aggressiver Stil verlangt nach einem äußerst athletischen Spieler. Ein Upgrade zu Min-jae in der Spieleröffnung wäre wünschenswert, zudem bevorzugt Kompany auf der linken Innenverteidigerposition eigentlich einen Linksfuß.

Die Frage, ob ein erfahrener Spieler die Lücke sofort schließen oder ein Talent in die Rolle hineinwachsen soll, bleibt eine Geschmacksfrage. Linksfüßer, die direkt übernehmen könnten, sind rar oder nicht verfügbar. Der Name David Alaba wird immer wieder ins Spiel gebracht – eine Rückkehr, die viele Fans begeistern würde. Doch nach seiner schweren Verletzung ist unklar, auf welchem Niveau der 32-Jährige zurückkehrt und welche Pläne Real Madrid mit ihm hat.

Mit Joško Gvardiol und Micky van de Ven sind zuletzt zwei potenziell passende Spieler aus der Bundesliga nach England gewechselt – beide entweder kaum erreichbar oder verletzungsgeplagt. Auch ein Vorstoß bei Levi Colwill soll bereits gescheitert sein. Die hoch gehandelten Talente Murillo (Nottingham Forest) und Dean Huijsen (AFC Bournemouth) stehen noch am Anfang ihrer Karrieren. In der Bundesliga könnten Piero Hincapié oder Castello Lukeba infrage kommen, doch Leverkusen und Leipzig werden kaum bereit sein, erneut Topspieler an den FC Bayern abzugeben.

Sollte auch ein Rechtsfuß eine Option sein, wäre Virgil van Dijk der erste Name auf der Liste. Der Niederländer ist im Sommer ablösefrei, allerdings dann bereits 34 Jahre alt und daher keine langfristige Lösung. William Saliba und der immer wieder gehandelte Ronald Araújo, der kürzlich in Barcelona bis 2031 verlängerte, sind nicht realistisch. Bleiben Talente wie Ousmane Diomandé (Sporting CP), Ilya Zabarnyi (AFC Bournemouth) und Cristhian Mosquera (Valencia CF).

Eine besonders interessante Option könnte Jules Koundé sein. Der Franzose bringt mit seiner Schnelligkeit, Zweikampfstärke, Ruhe im Aufbau und präzisem Passspiel genau die Qualitäten mit, die Kompanys System verlangt. Beim FC Barcelona wird er trotz seiner Ausbildung als Innenverteidiger meist als Rechtsverteidiger eingesetzt. Die Aussicht, in München als Abwehrchef eine zentrale Rolle zu übernehmen, könnte ihn reizen – zumal er dort auf einige Nationalmannschaftskollegen treffen würde. Barcelona könnte angesichts finanzieller Engpässe gesprächsbereit sein, doch der Transfer wäre zweifellos kostspielig.

Rechtsverteidiger: Die ewige Bayern-Baustelle

Ebenso unrealistisch ist es, ohne erhebliche finanzielle Mittel einen Rechtsverteidiger zu finden, der das Niveau von Davies erreicht. Der Markt für diese Position ist traditionell begrenzt, und Versuche, auf entwicklungsfähige Talente zu setzen, führten bislang nicht zum erhofften Erfolg. Zwar spielt mit Magnus Dalpiaz aktuell ein vielversprechender U19-Spieler auffällig auf der rechten Verteidigerposition, doch seine eigentliche Stärke liegt im zentralen Bereich.

Anstelle der internen Nachwuchslösung könnte der Blick erneut nach England gehen. Im Sommer läuft der Vertrag von Trent Alexander-Arnold aus, und der Liverpooler zögert mit einer Vertragsverlängerung. Real Madrid soll bereits großes Interesse an dem Engländer zeigen. Alexander-Arnold bringt ein klares Profil mit: herausragende Fähigkeiten in der Offensive, jedoch ist seine defensive Stabilität verbesserungswürdig. Es scheint, als würde seine Entscheidung zwischen Real und Liverpool fallen – warum also nicht einen späten Versuch starten?

Realistischer erscheint ein Blick nach London. In Chelseas überladenem Kader konkurrieren Reece James und Malo Gusto um den Rechtsverteidiger-Posten. Derjenige, der hier zurückbleibt, könnte sich nach mehr Spielzeit umsehen. Pedro Porro hingegen hat diese Spielzeit bei Tottenham kaum genutzt, und aufgrund der schwachen Saison wird er wohl nicht zu halten sein.

Porro ist offensiv stark und zeigt ähnliche defensiv-technische Schwächen wie Alexander-Arnold. Ein Vorteil könnte jedoch sein, dass die letzten Verhandlungen mit Tottenham für den FC Bayern erfolgreich verliefen. Auch Real Madrid und Manchester City sollen die Situation aufmerksam verfolgen. Mit dem sechsmaligen Nationalspieler wäre zumindest auf der Problemposition eine klare Lösung gefunden.

Die entscheidende Frage bleibt, ob sich Freund und Eberl überhaupt auf die Suche nach einem neuen Rechtsverteidiger machen werden. Dies wird wohl stark davon abhängen, wie der FC Bayern in der Champions League abschneidet und ob Stanišić seine Chance auf der rechten Abwehrseite nutzt. Eine davon unabhängige Einschätzung wäre dennoch wünschenswert – schließlich erfordert eine Rückkehr zu großen Erfolgen auch den Mut zu einem großen Transfer/Wurf.

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