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·23 marzo 2025

3:3! Licht und Schatten – Die DFB-Elf gegen Italien in der Einzelkritik!

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In einem Spektakulären Spiel, in der die Gastgeber zur Pause mit 3:0 führten, trennten sich Deutschland und Italien am Ende mit 3:3. Für die DFB-Auswahl, die das Hinspiel im Mailand mit 2:1 gewinnen konnte, bedeutete dies die Qualifikation fürs Final Four der Nations League, das im Sommer in Deutschland ausgetragen wird. Bei einer überragenden ersten Halbzeit, kam man in der zweiten Hälfte mächtig ins Schwimmen, weshalb die individuellen Leistungen der deutschen Spieler auch sehr unterschiedlich ausfielen. Wie gut sich die deutsche Auswahl letztendlich geschlagen hat, erfahrt ihr in unserer Einzelkritik.

Oliver Baumann: Beim 2:1 in Italien am Donnerstag war der Hoffenheimer noch einer der besten Spieler auf dem Platz gewesen, der mit mehreren tollen Paraden den Sieg für Deutschland festhielt. An diesem Abend jedoch hatte Baumann nur wenig Chancen, sich auszuzeichnen, sondern musste gleich dreimal den Ball aus dem Netz holen. Auch wenn er an keinem Gegentreffer direkt Schuld trug, wirkte der 34-Jährige nicht so souverän wie sonst und hatte auch bei der Strafraumbeherrschung den einen oder anderen Wackler drin. Auch wollte man meinen, dass er an einem guten Tag zumindest einen der drei Torschüsse, die am Ende im Netz landeten, hätte halten können. (Note: 4,5)


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Joshua Kimmich: Der deutsche Kapitän schloss nahtlos an die überragende Leistung aus dem Hinspiel an und spielte die vielleicht beste Halbzeit seiner Karriere in der deutschen Nationalmannschaft und war an allen drei deutschen Toren direkt beteiligt. Beim 1:0 verwandelte er sicher vom Punkt. Beim 2:0 bewies er seine Schlitzohrigkeit, indem er eine Ecke schnell ausführte und auf den alleinstehenden Jamal Musiala spielte, der ins leere Tor einschob. Und beim 3:0 spielte der 30-Jährige einen überlegten Chip-Ball auf Tim Kleindienst. Beim 1:3 wurde Kimmich von Leroy Sané zwar unnötig unter Druck gebracht, sodass er nicht mehr klären konnte, wenn man ihm da aber eine Teilschuld geben wollte, machte er diese durch wichtige gewonnene Zweikämpfe und Klärungsaktionen wieder gut. (Note: 1)

Antonio Rüdiger: Wieder als freies Radikal unterwegs, war der eigentliche Innenverteidiger von Real Madrid praktisch überall auf dem Platz zu finden und schaltete sich oft ins deutsche Offensivspiel ein. Defensiv ging Rüdiger als "Aggressive Leader" voran und warf sich in jeden Ball. Beim immer größer werdenden Druck der Italiener in der zweiten Halbzeit merkte man jedoch, dass der 31-Jährige gerade mit dem Tempo von Moise Kean seine Probleme hatte. Nach 77 Minuten wurde Rüdiger dann für den Debütanten Yann Bisseck ausgewechselt. (Note: 2,5)

Jonathan Tah: Schon im Hinspiel nicht immer souverän, bestätigte sich das auch im Rückspiel. Zwar machte Tah keine eklatanten Fehler und konnte seine Physis nutzen, um seine Gegner vom Ball fernzuhalten, jedoch schaltete er in der einen oder anderen Situation zu langsam, oder ließ sich aus der Ruhe bringen, was den in der zweiten Halbzeit sehr starken Italienern in die Karten spielte. (Note: 3,5)

Nico Schlotterbeck: Zwischen Linksverteidigung, Innenverteidigung und defensivem Mittelfeld mäandernd, war der Dortmunder im eigenen Stadion der beste deutsche Abwehrspieler. Nicht nur gewann Schlotterbeck hinten viele Zweikämpfe, sondern er schaltete sich auch immer wieder nach vorne ein und presste früh, wodurch er den Gegner in dessen Hälfte stören und selbst Bälle gewinnen konnte, so auch vor dem zwischenzeitlichen 3:0. In der zweiten Halbzeit wirkte der 25-Jährige in der einen oder anderen Situation leicht überfordert, verlor aber nicht den Kopf. (Note: 2)

Angelo Stiller: Als tiefstehender Spielmacher machte der Stuttgarter seine Sache in der ersten Halbzeit richtig gut. Ganz unaufgeregt verteilte er die Bälle und bestimmte so das Tempo im deutschen Spiel. Gegen den Ball jedoch kam Stiller nicht immer in die Zweikämpfe und wirkte gerade in der starken Anfangsphase der Italiener in der zweiten Halbzeit etwas überfordert, weshalb der 23-Jährige, der in der ersten Halbzeit zudem eine Verwarnung erhalten hatte, in der 63. Spielminute durch Pascal Groß ersetzt wurde. (Note: 2,5)

Leon Goretzka: Einer der Gewinner aus dem Hinspiel und auch bei der starken ersten Halbzeit der deutschen Mannschaft im Rückspiel war Goretzka einer der wichtigsten Akteure auf dem Platz. Als Box-to-Box-Spieler schaltete sich Goretzka immer wieder vorne ein und sorgte so für mehrere Überzahlsituationen im gegnerischen Strafraum. Auch durch sein geschicktes Passspiel, wie vor dem 3:0 fiel der 30-Jährige auf. Im Verlaufe des Spiels ging dem Münchner etwas die Puste aus, weshalb er nach 62 Minuten für Nadiem Amiri vom Platz ging. (Note: 2)

Leroy Sané: Man würde dem Flügelstürmer eigentlich ein Erfolgserlebnis im DFB-Dress wünschen, da er trotz der guten Leistungen seiner Mitspieler zuletzt häufiger eine etwas unglückliche Figur machte. Auch in diesem Spiel konnte Sané sein großes Potenzial nur selten zeigen und blieb häufig am Gegner hängen. Vorm 1:3 spielte der 29-Jährige zudem einen ungenauen Pass auf Joshua Kimmich, der letztlich zum Gegentor führte. In der 63. Spielminute wurde Sané, der bis dahin zwar viel versuchte, dem aber einfach mal wieder nicht viel gelingen wollte, für Karim Adeyemi ausgewechselt. (Note: 4)

Jamal Musiala: In der ersten Halbzeit war der 22-Jährige richtig stark. Durch seine Dribblings, seine Pässe und vor allem auch seine Galligkeit trieb Musiala die deutsche Offensive an und hatte damit einen großen Anteil an der zwischenzeitlichen Drei-Tore-Führung, wobei er der Edeltechniker bei seinem Tor zum 2:0 seine Schlitzohrigkeit bewies, als er merkte, dass die Italiener noch diskutierten und nicht auf den freigegebenen Eckball achteten, sodass er von Joshua Kimmich den Ball forderte und die Kugel ins leere Tor schieben konnte. In der zweiten Halbzeit versuchte Musiala zwar noch, wieder ein geordnetes deutsches Offensivspiel aufzuziehen, jedoch wollte ihm das nicht so recht gelingen. In der 77. Spielminute wurde er dann für den defensiveren Robert Andrich ausgewechselt. (Note: 2)

Maximilian Mittelstädt: Irgendwo zwischen Schienenspieler und linkem Flügel unterwegs war Maxi Mittelstädt ein steter Unruheherd auf seiner linken Seite und machte mächtig Dampf. Zwar konnte der Stuttgarter offensiv nicht so viel Konstruktives Produzieren, wie ein Joshua Kimmich oder ein Jamal Musiala, dennoch blieb er immer anspielbar und hielt den Druck aufrecht. In der zweiten Halbzeit war Mittelstädt einer der Deutschen, der sich am meisten gegen das Momentum der Italiener stemmte und sich in jeden Ball warf, woran sich der eine oder andere gerne eine Scheibe abschneiden durfte. Einen unglücklichen Höhepunkt hatte der 28-Jährige in der Nachspielzeit, als er bei einem Eckball der Italiener die Kugel an die Hand bekam, weshalb der Schiedsrichter nach VAR-Überprüfung auf Elfmeter entschied, der zum 3:3 führte. (Note: 2,5)

Tim Kleindienst: Bereits in Mailand als Torschütze erfolgreich, konnte sich Kleindienst auch im Rückspiel für eine richtig starke Leistung belohnen, indem er natürlich per Kopf das zwischenzeitliche 3:0 erzielte. Auch abseits des Treffers machte der Gladbacher Werbung für sich, da er als Zielspieler viele Bälle vorne festmachen konnte, den gegnerischen Torhüter ständig unter Druck setzte und sich die eine oder andere Chance erarbeitete. Am Ende merkte man aber deutlich, dass dem Mittelstürmer, der sich in jeden Zweikampf warf, die Luft ausging und er sich, nach einem harten Kampf, nur noch über den Platz schleppte, weshalb er nicht mehr alle Pässe an den Mann bringen oder jeden Konter erfolgreich ausspielen konnte. (Note: 1,5)

Pascal Groß (ab Spielminute 63): Für den Gelb-vorbelasteten Angelo Stiller in die Partie gekommen, sollte der Dortmunder vor seinem heimischen Publikum für Sicherheit im deutschen Spiel sorgen, jedoch bekam er dafür nur selten die Möglichkeit, da die Deutschen in der zweiten Hälfte meist nur dem Ball hinterherlief und sich mit dem stärker werdenden Druck der Italiener schwer taten. Dennoch bewies Groß eine gewisse Zweikampfhärte und konnte mehrere gegnerische Angriffe so abfangen, auch wenn ihm offenkundig das nötige Tempo fehlte, um das defensive Mittelfeld komplett zu belaufen. (Note: 3)

Nadiem Amiri (ab Spielminute 63): Eingewechselt für den starken Leon Goretzka war der Mainzer, der sich diese Nationalmannschaftsnominierung durch wiederholt tolle Leistungen mehr als verdient hatte, auf dem Platz letztlich kaum zu sehen und hatte fast keinen guten Moment. Weder konnte Amiri durch sein Passspiel für Ruhe sorgen, noch konnte er durch Dribblings oder gefährliche Torschüsse den Gegner unter Druck setzen. (Note: 5)

Karim Adeyemi (ab Spielminute 63): Hochmotiviert fiel der Dortmunder vor allem durch seinen läuferischen Einsatz auf, jedoch übertrieb er es in den Zweikämpfen auch etwas, weshalb er früh verwarnt wurde, weshalb er sich im Zuge dessen in den Zweikämpfen zurückhalten musste. Dennoch hatte man immer wieder die Angst, dass der offensichtlich sehr geladene Adeyemi sich durch ein Foul oder Meckerei den zweiten Gelben Karton abholen würde, was aber nicht passierte. Am Ende als zweite Spitze agierend, lief der 23-Jährige den Gegner früh an und lauerte auf Konter, die aber nicht zustande kamen. (Note: 3,5)

Yann Aurel Bisseck (ab Spielminute 77): Der Innenverteidiger von Inter Mailand durfte an diesem Abend sein überfälliges Länderspieldebüt feiern und wurde dabei in eine sehr komplizierte Situation geworfen. Dennoch fiel Bisseck gerade zu Anfang durch seine Einsatzfreude und seine Unbeschwertheit auf. Hiernach war er allerdings kaum noch zu sehen und lief meistens nur dem Ball hinterher. (Note: 3,5)

Robert Andrich (ab Spielminute 77): In der Schlussphase zur defensiven Absicherung für den starken Jamal Musiala gekommen, kam der Leverkusener überhaupt nicht ins Spiel und schaffte es nur selten, überhaupt man an den Ball zu kommen. Im Passspiel war der erfahrene Mittelfeldspieler zudem ungewohnt unsicher verschlampte ein, zweimal die Kugel unnötig. (Note: 5)

Foto: Alex Grimm / Getty Images

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