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·24 marzo 2025
1860-Aufsichtsratsboss Stimoniaris über Mang-Wahlkampf: "Handelt es sich hier um Reisinger 2.0?"

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·24 marzo 2025
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Der Wahlkampf des designierten 1860-Präsidenten Gernot Mang beschäftigt die Löwen-Welt - auch Aufsichtsratsboss Saki Stimoniaris hat eine klare Meinung dazu, wie der 56-Jährige bereits jetzt um die Gunst der Mitglieder trommelt. "Ich kenne ihn schon länger. Deswegen bin ich schon etwas irritiert und enttäuscht, was er seit einigen Tagen von sich gibt. Das wirkt nicht authentisch. Das ist nicht der Gernot, den ich kennengelernt habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das, was er sagt, auch zu 100 Prozent so meint", erklärt der frühere VW-Aufsichtsrat im exklusiven db24-Interview.
Was Stimoniaris besonders irritiert: “Herr Mang verkündete das fast identische Wahlprogramm von Robert Reisinger - und das obwohl es acht Jahre nicht gegriffen hat. Alles, was Reisinger verkündete, ist nicht eingetreten. Und darum bin ich verwundet, dass Herr Mang und seine Mitstreiter sich nahezu selbem Vokabular bedienen. Handelt es sich hier um Reisinger 2.0?”
Stimoniaris führt auf: “Die Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Hasan Ismaik, dem Ausbau des Grünwalder Stadions, Neubau Turnhalle - und die provokative Erwähnung von 50+1.” Der 53-Jährige schlussfolgert: “Wenn Herr Mang das alles so meint, wie er es sagt, dann kommt 1860 keinen Schritt voran. Einen notwendigen Kurswechsel sehe ich nicht. Herr Mang sollte lieber mit uns reden, bevor er plakative Wahlversprechen verkündet, die Balsam für die Ohren mancher Wähler sind. Herr Mang weiß besser als ich, dass er fast keines seiner Wahlversprechen ohne uns umsetzen kann.” Stimoniaris meint ohne die Kapitalseite - ohne Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, für den der Münchner im Aufsichtsrat sitzt und seit 2018 die große Konstante bei den Löwen ist.
Dass der Verwaltungsrat um den Vorsitzenden Sascha Königsberg so früh das Reisinger-Aus bekannt gab und zugleich das neue Präsidium Mang bestellte, kann Stimoniaris nicht nachvollziehen: “Ich finde es gegenüber Robert Reisinger und seinen Präsidiumskollegen respektlos, dass der Verwaltungsrat frühzeitig, möglicherweise in der Hoffnung auf einen sofortigen Rücktritt des aktuellen Präsidiums, ein Nachfolge-Gremium designiert und vorgeschlagen hat - und das nicht nur sechs Wochen vor den Wahlen, sondern rund fünf Monate vorher. Dabei ist Reisinger noch immer der Präsident von 1860. Deswegen befinden wir uns aktuell in einem bedauerlichen Stillstand-Modus. Das ist kein Ruhmesblatt. Dieser Verwaltungsrat handelt aus meiner Sicht nicht im Sinne des Profibereiches von 1860. So etwas klärt man, bevor man etwas entscheidet oder verkündet. Das ist ein Armutszeugnis.”
Im ausführlichen exklusiven db24-Interview spricht Stimoniaris konkret über die Stadion-Pläne, die Turnhalle, Münchens Stadtoberhaupt Dieter Reiter und seine Bitte an Gernot Mang. Am Dienstag gehen wir damit online.