Zebras nach Ausflug in Regionalliga zurück in Liga 3 – Aufsteigervorstellung MSV Duisburg | OneFootball

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VfL Osnabrück

·8 Juni 2025

Zebras nach Ausflug in Regionalliga zurück in Liga 3 – Aufsteigervorstellung MSV Duisburg

Gambar artikel:Zebras nach Ausflug in Regionalliga zurück in Liga 3 – Aufsteigervorstellung MSV Duisburg

Was der VfL Osnabrück in der abgelaufenen Saison abwenden konnte, wurde für den MSV Duisburg im vergangenen Jahr zur bitteren Realität. Mit nur 34 Punkten stiegen die Zebras erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Viertklassigkeit ab. Es folgte der erwartbare große Umbruch, mit vielen Wechseln sowohl auf Spieler- als auch Führungsseite.

Der Meidericher Spielverein 02 e. V. Duisburg wurde am 2. Juni 1902 in der damaligen Stadt Meiderich gegründet. 1963 war der Verein Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga und wurde in der Premierensaison direkt Vizemeister. Außerdem erreichte man in der Vereinshistorie insgesamt viermal das Finale des DFB-Pokals und spielte einige Zeit auch international im damaligen UI-Cup sowie im UEFA-Cup und im Europapokal der Pokalsieger. Nachdem man sich 19 Saisons in der höchsten deutschen Spielklasse halten konnte, folgte 1982 der erstmalige Abstieg in die 2.Bundesliga. Daraufhin schaffte man immer wieder den Sprung in die Erstklassigkeit, ohne sich jedoch dort langfristig festzusetzen.


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Im Jahre 2013 erhielt der Verein die Hiobsbotschaft, dass man auf Grund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten keine Lizenz für die Zweitligasaison 2013/14 bekommt und stieg somit zwangsweise in die 3. Liga ab. Zwar konnte der MSV 2015 und 2018 noch zweimal in die 2. Bundesliga zurückkehren, musste aber auch immer wieder den Gang zurück in die Drittklassigkeit antreten. So zuletzt auch am Ende der Saison 2018/19 als die „Zebras“ mit nur 28 Punkten als Tabellenletzter abstiegen. Nachdem die Duisburger in der Saison 2019/20 noch im Aufstiegsrennen mitmischten und am Ende auf dem fünften Platz landeten, fand man sich in den folgenden Spielzeiten oftmals im Abstiegskampf wieder. Den Gang in die Viertklassigkeit konnte der MSV oft, in der Saison 2023/24 aber endgültig nicht mehr abwenden. Mit 34 Punkten stieg man als Tabellenachtzehnter erstmals in der Vereinsgeschichte in die Viertklassigkeit ab.

Geschäftsführer Michael Preetz, der das Amt bereits im Januar 2024 übernahm und den Abstieg nicht mehr verhindern konnte, hatte im Sommer des vergangenen Jahres also viel Arbeit. Insgesamt 28 Abgänge und 24 Neuzugänge vollzog der 57-Jährige, der bereits als Spieler für die Meidericher in 71 Spielen auf Torejagd ging. Einer der 24 Neuzugänge kam in Person von Jannik Zahmel vom VfL Osnabrück. Der Mittelstürmer kam bereits mit 14 Jahren ins Nachwuchsleistungszentrum des VfL und durchlief es bis zur U19. Im Januar 2023 wurde der gebürtige Ibbenbürener für eineinhalb Jahre an den Regionalligisten Blau-Weiß Lohne verliehen, wo er in 38 Partien mit 14 Toren und 7 Vorlagen auf sich aufmerksam machen konnte. Für die Profis des VfL kam er jedoch nur zu einem Kurzeinsatz, sodass im Sommer 2024 der Wechsel zu den Zebras erfolgte. Trotz der erfolgreichen Saison seiner Mannschaft war die vergangene Spielzeit für Zahmel persönlich weniger erfreulich. So verpasste der 22-Jährige durch Verletzungen die ersten 26 Spieltage der Saison und konnte somit erst im Endspurt ins Geschehen eingreifen. Immerhin konnte Zahmel in seinen drei Saisoneinsätzen (Liga und Landespokal) zwei Treffer und eine Vorlage aufweisen. Sein erstes Tor gelang ihm dabei sogar mit dem allerersten Ballkontakt überhaupt für den MSV, als er im Landespokal nach seiner Einwechslung direkt einen Elfmeter verwandeln konnte.

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Im Kader der Duisburger ist Zahmel jedoch nicht der Einzige, der eine lila-weiße Vergangenheit vorweisen kann. So geht auch Gerrit Wegkmap für den MSV auf Torejagd. Der mittlerweile 32-Jährige durchlief ebenfalls das Nachwuchsleistungszentrum des VfL und schaffte im Sommer 2011 erfolgreich den Sprung zu den Profis. In insgesamt 60 Partien für die Profimannschaft, U19 und U17 der Osnabrücker erzielte Wegkamp 32 Treffer. Nachdem der gebürtige Ochtruper in der Rückrunde der Saison 2013/14 bereits als Leihspieler für die Zebras auflief, kehrte er im vergangenen Sommer also nach Duisburg zurück. In 19 Einsätzen in der Regionalliga West konnte Wegkamp zwei eigene Tore erzielen und zwei weitere Treffer seiner Mannschaft vorlegen.

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Und auch der Duisburger Innenverteidiger Franko Uzelac hat eine Vergangenheit in der Jugend des VfL, verweilte dort jedoch nur kurz und kam somit auch nie zu einem Profieinsatz für die Lila-Weißen. Trainiert wurden die drei in der vergangenen Saison von Dietmar Hirsch, der nach dem Abstieg als neuer Cheftrainer zu den Duisburgern kam und selbst, genau wie Geschäftsführer Preetz, als Spieler 230-mal für den MSV auflief. Für keinen anderen Verein machte der damalige defensive Mittelfeldspieler mehr Spiele. Als Trainer war er unter anderem für den VfB Oldenburg, Hessen Kassel und dem FC Bocholt aktiv. Letztere führte er in der Saison 2023/24 in der Regionalliga West auf den zweiten Platz. Zudem verfügt der 53-Jährige durch seine Trainerstation beim SV Elversberg auch schon über Drittligaerfahrung.

Diese kann er in der kommenden Saison nun mit dem MSV fortführen. Schließlich landete man mit 69 Punkten am Ende der vergangenen Saison souverän auf dem ersten Tabellenplatz und konnte somit nicht nur den direkten Wiederaufstieg, sondern auch den ersten Titel in der Regionalliga West feiern. Neben dem Gewinn der Meisterschaft in der 3. Liga in der Saison 2016/17 und der der deutschen Amateurmeisterschaft 1986/87 fuhr man also den dritten Meisterstitel der Vereinsgeschichte ein. Einen entscheidenden Anteil daran hatten unter anderem Patrick Sussek und Can Coskun. Während Sussek mit 14 Toren der Toptorschütze seiner Mannschaft war, legte Coskun mit 14 Vorlagen die meisten Treffer seiner Mannschaft auf. Zudem überzeugten die Duisburger auch mit ihrer Defensivleistung. Mit nur 22 Gegentoren kassierte Stammtorhüter Maximilian Braune mit Abstand die wenigsten der Liga.

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Trotz des Abstiegs in die Regionalliga herrschte auf den Rängen der Zebras in der vergangenen Spielzeit eine große Euphorie. Im Durchschnitt waren 16.959 Zuschauer bei den Heimspielen des MSV in der SchauinsLandReisen-Arena vor Ort. Und auch Auswärts war die Unterstützung für die Duisburger groß. So reisten im Schnitt 3.854 Fans dem MSV hinterher. Kein anderer Regionalligist wurde in der vergangenen Spielzeit auf fremden Plätzen so stark von den eigenen Fans unterstützt. Das Highlight der Saison bot dabei die Partie bei der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach, als man im Borussia-Park zusammen mit 16.300 mitgereisten Duisburger-Fans den vorzeitigen Aufstieg feierte.

Und auch im Jugendbereich konnten die Duisburger in der vergangenen Saison Erfolge feiern. So gewann sowohl die U17 als auch die U19 der Zebras den Niederrheinpokal. Die Profis dagegen verloren ihr Finale gegen den nun bald Drittligakonkurrenten Rot-Weiss Essen mit 1:2. Aus der U19 der Zebras wird Gabriel Sadlek zur kommenden Saison zu den Profis hochgezogen. Der 19-Jährige kommt im zentralen Mittelfeld zum Einsatz und spielte in der abgelaufenen Saison mit der U19 des MSV unter anderem auch gegen den VfL Osnabrück, wo er auf die VfL-Youngster Mats Remberg, Joschka Kroll, Ibrahim Touray, Rohin Shivani und Finn Cramer traf, die ebenfalls vor wenigen Wochen mit einem Profivertrag ausgestattet wurden. Neben Sadlek vermeldeten die Zebras auch die Neuzugänge von Niklas Jessen (Borussia Dortmund II) und Rasim Bulic (SSV Jahn Regensburg). Letzterer bringt damit also schon Zweitligaerfahrung mit ins Ruhrgebiet.

Die Planungen für die kommende Drittligasaison läuft bei den Zebras also schon auf Hochtouren. Schließlich soll der Ausflug in die Regionalliga aus Sicht der Verantwortlichen ein einmaliges Erlebnis bleiben und sportlich langfristig auch weiter oben angegriffen werden. Dafür steht aber erstmals eine anspruchsvolle Drittligasaison 2025/26 bevor.

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Text: Jendrik Greiwe Fotos: Nico Herbertz & osnapix

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