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·18 Juni 2024

Welche Trainer zum FC St. Pauli passen würden

Gambar artikel:Welche Trainer zum FC St. Pauli passen würden

Der FC St. Pauli ist auf der Suche nach einem Nachfolger von Fabian Hürzeler. Die Datenexperten von GSN haben sich mit potenziellen Cheftrainern befasst.(Titelbild: Stefan Groenveld)

Nein, es hatten wohl nicht wirklich viele damit gerechnet, dass der FC St. Pauli diesen Sommer aufsteigt und trotzdem auf Trainersuche sein würde. Ist er aber. Wenige Wochen vor Start der Vorbereitung auf die Bundesligasaison. So wirklich viel Zeit bleibt also nicht, um eine sehr wichtige und daher wohlüberlegte Entscheidung zu treffen.


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Und diese Entscheidung sollte daher bestenfalls nicht ohne einen Blick auf die Daten fallen. Schauen wir also mal rein, wie die Datenexperten vom Global Soccer Network den Wechsel von Fabian Hürzeler nach Brighton & Hove Albion bewerten und vor allem: Welche Trainer wie gut zum FC St. Pauli passen würden.

Moin GSN, Fabian Hürzeler wechselt zu Brighton & Hove Albion. Passt dieser Wechsel aus Eurer Sicht?Generell ja. Auch wenn man gespannt sein darf, welches System Hürzeler in Brighton spielen lässt. In seiner St.Pauli-Zeit hat er viel im 3-4-3 oder 5-4-1 spielen lassen, Brighton hat unter de Zerbi fast ausschließlich im 4-2-3-1 oder 4-4-2 gespielt. Hürzeler hat nur 2% seiner Trainerminuten im 4-2-3-1 spielen lassen, Brighton unter de Zerbi mit 3,5% der Minuten im 3-4-3. Es gibt auf den ersten Blick also erst mal wenige Berührungspunkte. Losgelöst von der taktischen Formation gibt es aber durchaus Gemeinsamkeiten in der Spielweise der beiden Trainer und ihrer Clubs sowie an die einzelnen Anforderungsprofile:

Im Defensivverhalten setzen beide Teams auf intensives Pressing, jedoch variiert die Höhe des Pressings. St. Pauli nutzt sehr hohes Pressing, Brighton eher mittleres bis hohes. In der Grundordnung sind beide Teams kompakt organisiert und verwenden enge Staffelungen. Die unterschiedlichen Formationen (3-4-3 vs. 4-2-3-1) beeinflussen die defensive Grundordnung.Im Offensivverhalten legen beide Team Wert auf kontrollierten Spielaufbau und Ballbesitz. Der Ballbesitzanteil von Brighton ist etwas geringer. Ebenfalls Ähnlichkeiten gibt es bei der intensiven Einbeziehung der Flügelspieler. Flanken und Dribblings sind zentrale Elemente des Spiels beider Teams. Zudem zeichnen sich beide durch häufige Positionswechsel aus.

Hürzeler und Brighton – das passt

Auch bei Standardsituation zeigen Brighton & Hove Albion und der FC St. Pauli hohe Ähnlichkeiten. Sie haben in der Offensive spezialisierte Spieler für präzise Hereingaben und setzen defensiv auf eine Mischung aus Raum- und Manndeckung.Bei den eingesetzten Spielern gibt es leichte Unterschiede zwischen den Teams. Die Innenverteidiger sind zentral für die defensive Stabilität und den Spielaufbau, es gibt aber Unterschiede in der Anzahl (drei bei St. Pauli, zwei bei Brighton. Das zentrale Mittelfeld ist bei beiden das Herzstück und beide Teams setzen flexible Stürmer ein, die häufig die Positionen wechseln und Räume schaffen. St. Pauli setzt dabei auf drei Angreifer, Brighton auf einen zentralen Angreifer, unterstützt von drei offensiven Mittelfeldspielern.Insgesamt liegt der Wert der Deckungsgleicheit bei 83,12. Werte ab und über 85 wären in diesem Fall sehr gut. Davon ist man nicht weit entfernt.

Fabian Hürzelers aktueller GSN Trainer Index liegt dazu bei 67.31. Damit ist er ein Trainer, der Teams in den Top 5-Ligen coachen kann, mit viel Potential, sich weiterzuentwickeln. Eine seiner größten Stärken ist zudem das taktische Verständnis gepaart mit dem Ehrgeiz, es auf Topniveau zu schaffen.Dazu hat er bei Brighton mit Groß, Baleba, March, Dunk, Estupinan, Gilmour, Mitoma und Milner acht Spieler der Top 30 der Premier League im Kader, was taktisches Verhalten und Spielintelligenz angeht. Ganz egal, für welches System sich Hürzeler entscheidet, das Team wird es adaptieren können.

Nun ist der FCSP auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer. Welcher Trainer hat eigentlich die größte Ähnlichkeit mit Fabian Hürzeler?Alexander Blessin, aktuell bei Royale Union Saint Gilloise in der belgischen Jupiler Pro League als Trainer tätig, hat die größte Ähnlichkeit mit Fabian Hürzeler – 90.93% Übereinstimmung. Blessin ist ähnlich tatktiversessen wie Hürzeler, zudem bevorzugt er ebenfalls ein System mit 3er-Kette, das 3-5-2, welches sich im Bedarfsfall in ein 3-4-3 modifizieren lässt. Interessant zudem, dass die Hauptanteile an Union Saint Gilloise, mit dem Blessin belgischer Pokalsieger wurde, Tony Bloom gehören, der ebenfalls Anteilseigner von Brighton & Hove Albion ist.

Lukas Kwasniok mit höchster Übereinstimmung

Und welcher Trainer würde am besten zum Kader des FC St. Pauli passen?Am besten zum aktuellen Kader würde Lukas Kwasniok vom SC Paderborn passen – 89.37% Übereinstimmung mit den Anforderungen, die Kwasniok an einzelne Positionen hat sowie an die Spielweise. Dazu favorisiert er, wie Hürzeler, das 3-4-3.

Der FCSP ist mit dominantem Ballbesitzfußball aufgestiegen. Würde diese Spielidee mit dem Kader basierend auf Eurer Einschätzung auch in der Bundesliga funktionieren?Aus unserer Sicht ein klares Ja, auch wenn man an einige Stellschrauben eventuell feinjustieren muss. Ein Großteil der Leistungsträger hat Bundesliganiveau, zudem haben die Spieler das System und die Spielidee verinnerlicht. Warum sollte man sich diese Stärke also selbst nehmen? Lieber einige kleinere Dinge umstellen, ohne die eigene Spielidee zu verlassen.

Und wäre es für den FC St. Pauli sinnvoll, einen Trainer zu holen, der eine hohe Ähnlichkeit zu Fabian Hürzeler aufweist?Aus unserer Sicht ist es immer sinnvoll, aus Clubsicht einen Trainer zu holen, der sowohl zum Kader als auch zur Spielphilosophie beziehungsweise Spielidee passt. So muss der Kader nicht erst nach den Wünschen des neuen Trainers umgerüstet werden, kann und muss nur punktuell verstärkt werden. Das macht ein Trainer-Scouting ja auch so wichtig. Nicht den passenden Namen holen, sondern die passende Spielidee.

Gambar artikel:Welche Trainer zum FC St. Pauli passen würden

Chefscout und Kaderplaner Jan Sandmann und Sportchef Andreas Bornemann sind auf der Suche nach einem neuen Trainer für den FC St. Pauli. // (c) FC St. Pauli

Thioune, Eichner, Steffen, Leitl, Kwasniok – die 2. Bundesliga hat eine Reihe interessanter Personen auf den Trainerbänken sitzen. Wer würde denn am besten zum FC St. Pauli passen und warum?Aus unserer Datensicht ganz klar Lukas Kwasniok. Aus mehreren Gründen: Erstens bringt er die Qualität für die Bundesliga mit. Sein GSN-Trainer-Index liegt bei 64.21 (solide für die Bundesliga). Zweitens lässt er das gleiche System wie Hürzeler spielen, die Mannschaft müsste sich also nicht großartig umgewöhnen. Drittens gibt es eine sehr hohe Übereinstimmung zwischen den Anforderungsprofilen von Kwasniok für einzelne Positionen und dem aktuellen St.Pauli-Kader sowie die präferierte Spielweise. Diese liegt bei 89.37%.

Die anderen genannten Trainer schätzen wir wie folgt ein:Daniel ThiouneGSN-Trainer-Index bei 63.50 (leicht unterdurchschnittlicher Bundesligatrainer) – Bevorzugtes System: 4-2-3-1 – Übereinstimmung Anforderungsprofile/Kader + Spielweise: 81.98%Christian EichnerGSN-Trainer-Index bei 58.41 (guter 2.-Liga Trainer) – Bevorzugtes System: 4-3-1-2 – Übereinstimmung Anforderungsprofile/Kader + Spielweise: 82.78%Horst SteffenGSN-Trainer-Index bei 64.16 (solider Bundesligatrainer) – Bevorzugtes System: 4-4-2 mit Doppel 6 – Übereinstimmung Anforderungsprofile/Kader + Spielweise: 80.45%Stefan LeitlGSN-Trainer-Index bei 60.48 (Schwelle 2.-Liga/Bundesliga) – Bevorzugtes System: 3-4-1-2 – Übereinstimmung Anforderungsprofile/Kader + Spielweise: 82.48%

Eichner bei GSN-Index hinten

Wenn nun der FC St. Pauli das Global Soccer Network fragen würde, wie sie die Trainerposition besetzen sollen, was würdet ihr antworten?Wir müssen ja nicht nur schauen, ob es anhand der Daten passt, das Ganze muss auch wirtschaftlich für den jeweiligen Club passen. Lukas Kwasniok deckt sehr Vieles ab, was der FC St.Pauli aktuell sportlich sucht, wirtschaftlich sollte es trotz vermeintlicher Ablöse (die Ausstiegsklausel wurde Kwasniok anhand unserer Informationen vom SC Paderborn abgekauft) zu stemmen sein.

Ein weiterer interessanter Kandidat wäre ein ehemaliges Kind der Bundesliga, der aktuell mit Georgien die EM spielt: Willy Sagnol. Sein GSN-Trainer-Index liegt bei 64.71 (solide für die Bundesliga), sein bevorzugtes System ist das 3-4-3.Spannend könnte auch Igor Tudor sein, zuletzt für drei Monate bei Lazio Rom. Sein bevorzugtes System ist das 3-4-2-1, sein GSN-Trainer-Index liegt bei 68.07 (gut für die Bundesliga). Da er verstärkt auf eine solide Defensive setzt, könnte St.Pauli als Aufsteiger hier besonders profitieren. Zudem ist Tudor ein „Typ“, hat auch schon auf hohem Level gecoacht (Lazio, Olympique Marseille, Hellas Verona).

Vielen Dank für die Einschätzungen!

Das Global Soccer Network schätzt also anhand von Daten und Analysen Lukas Kwasniok als beste Option für den Trainerposten beim FC St. Pauli ein. Die Datenexperten fügen aber auch an, dass hierbei eben nicht Themen abseits des Fußballplatzes berücksichtigt wurden (hier und hier), welche womöglich auch einen Einfluss auf die Entscheidung haben könnten.Interessant ist, dass der in vielen Medien als möglicher Favorit bezifferte Christian Eichner von den fünf erwähnten aktuellen Zweitligatrainer den niedrigsten GSN-Trainer-Index aufweist, hinter Kwasniok aber die zweithöchste Übereinstimmung mit dem Kader und der Spielweise des FC St. Pauli hat.

Ob die Verantwortlichen beim FCSP aber wirklich einen Trainer holen, der zumindest bereits in der 2. Bundesliga etabliert ist oder aber einen ganz anderen Weg gehen? Wer mit Fabian Hürzeler einen damals 29-jährigen zum Cheftrainer machen kann, würde sich vermutlich auch zutrauen, einen (in Deutschland) eher unbekannten Trainer an die Seitenlinie zu holen. Alles scheint aktuell möglich zu sein.

// Tim

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