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·17 April 2025
Weg frei für Xabi Alonso? Ancelotti droht das Real-Aus

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·17 April 2025
Als die Königlichen entthront und die Hoffnungen auf eine weitere „Remontada“ geplatzt waren, ergab sich Carlo Ancelotti seinem Schicksal. Er wisse nicht, „wie meine Zukunft aussehen wird“, sagte der Starcoach von Real Madrid, dem nach dem viel zu frühen Königsklassen-K.o. das Aus droht. Er wolle es aber „auch nicht wissen“, fügte er trotzig an. Auf den Italiener prasselten dennoch massenweise Fragen zu seinem Job ein.
Dass Ancelotti den Champions-League-Rekordsieger in eine weitere Saison führen darf, erscheint äußerst fraglich. Schon bald könnte der Weg nach Madrid daher für Xabi Alonso frei sein. Es sei „möglich“, dass der Verein einen Trainerwechsel vornehme, „sei es in diesem oder im nächsten Jahr, wenn mein Vertrag ausläuft“, sagte Ancelotti nach dem Viertelfinal-Ausscheiden in dem Wettbewerb, der bei Real über allem steht.
Über eine Woche hatten die Madrilenen nach der Hinspielklatsche beim FC Arsenal (0:3) auf ein Comeback, eine „Remontada“, wie sie es in Spanien nennen, hingefiebert. Was folgte, war jedoch ein Abend, an dem Real kopflos agierte und „der Zauber“ des Estadio Santiago Bernabéu gebrochen wurde (Guardian). All jene, die auf eine magische Nacht gehofft hatten, blieben enttäuscht zurück. Das 1:2 (0:0), bei dem auch noch Kylian Mbappé verletzt runter musste, hinterließ Spuren.
„Wir müssen erhobenen Hauptes zugeben, dass diese Saison nicht unsere war“, sagte Ancelotti, der als Star-Dompteur galt, die vielen Individualisten aber in diesem Jahr nicht zu einem Kollektiv formte. Das Ende seiner zweiten Amtszeit in Madrid nach jeweils zwei weiteren Meisterschaften und Champions-League-Triumphen könne „morgen“ folgen, „in zehn Tagen, in einem Monat oder in einem Jahr. An dem Tag, an dem ich hier weggehe, werde ich dem Verein nur danken können.“
Real besitzt zwar mit vier Punkten Rückstand auf den FC Barcelona in der Liga und als Pokalfinalist noch die Chance auf zwei Titel. Doch schon jetzt ist eine Debatte über die Zukunft des Klubs ausgebrochen. Die spanische Zeitung Marca analysierte, dass etwa das Karriereende von Toni Kroos „mehr Schaden“ als erwartet angerichtet habe. Ein zentraler Kritikpunkt ist dazu die fehlende Ausgewogenheit des Kaders. Wer geht also im Sommer? Und wer kommt?
In Leverkusen dürften sie zumindest keine Freudensprünge gemacht haben, als das Aus des Titelverteidigers besiegelt war. Er wäre „froher“, gab Bayer-Boss Fernando Carro jüngst mit Blick auf die brodelnde Gerüchteküche zu, „wenn die Trainerposition bei Madrid fest wäre“. Meistercoach Alonso, der seit Monaten als Ancelotti-Nachfolger gehandelt wird, vermied bislang ein Bekenntnis zur Werkself. Carro verwies zuletzt aber auf den bis 2026 laufenden Vertrag des früheren Real-Profis.
Und Ancelotti? Er habe schon oft „die schöne Seite“ des Fußballs gesehen, sagte der frühere Bayern-Coach, der immer wieder als künftiger Nationaltrainer von Rekordweltmeister Brasilien ins Spiel gebracht wird, aber „heute haben wir die traurige Seite bekommen“. (SID)
(Photo by Angel Martinez/Getty Images)