Wechsel, System, Rodrygo, Modrić: Alonso gibt erste Real-PK | OneFootball

Xabi Alonso in einer ersten PK als Real-Trainer – Foto: Angel Martinez/Getty Images

„Das gibt es nur einmal im Leben“

XABI ALONSO über …

… seine Vorstellung: „Es ist ein sehr emotionaler Tag, an den man sich erinnern wird. Das gibt es nur einmal im Leben, dass man Real Madrid trainieren kann. Und heute ist der erste Tag. Daher verspüre ich viel Stolz und viel Verantwortung, aber auch viel Energie und Lust. Ich habe mich mit der Rückkehr sehr gut gefühlt und habe Lust, eine neue Etappe zu starten. Ich spüre, dass es der Moment ist, dass ich bereit bin. Es ist ein guter Moment, passt für alle Seiten. Ich spüre es auch, vor allem seit gestern, seitens der Leute. Sie sind begeistert, wollen einen Glauben herstellen. Das gibt mir viel Energie. Dann muss man es natürlich auf dem Platz zeigen.“

… den Kader und Verstärkungen: „Ich denke, es ist unsere Aufgabe, uns immer verbessern zu wollen – in jeder Facette. Ich will mit dem Klub den Austausch haben, wie wir besser werden können. Die Mannschaft ist sehr gut und ich habe Lust, mit ihr zu beginnen. Es ist jetzt nicht so, dass ich mit Forderungen komme, sondern mit der Lust, mit der Mannschaft zu arbeiten – und der Lust, besser zu werden.“

… ein vielleicht schwindelerregendes Gefühl, ausgerechnet Carlo Ancelotti ersetzen zu müssen: „Nein, absolut nicht. Das spricht sehr für die vorherige Etappe, für das, was Carlo erreicht hat. Der Anspruch bei Real Madrid ist maximal hoch, aber man muss die Herausforderung akzeptieren. Sie ist sehr schön. Wir können Dinge erreichen, die die Leute anzünden, die den Madridismo begeistern. Damit die Fans Stolz verspüren. Dafür sind wir da: ich selbst und der Stab. Wir werden mit Sicherheit die Energie für den notwendigen Impuls haben.“

Xabi Alonso: „Habe eine Analyse vorgenommen“

… Reals Saison: „Ich habe das natürlich gesehen, habe eine Analyse vorgenommen, wie die Mannschaft gespielt hat, in welcher Verfassung die Spieler sind. Ich nutze das für meine eigene Idee, für das neue Projekt, das wir starten. Die Trainer und die Mannschaften hängen von den Spielern ab. Die Spieler befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Das ist jetzt die Herausforderung: ein Team formen, das Potential aus den Spielern herausholen. Wenn wir das schaffen, werden wir eine sehr potente Kraft besitzen.“

… den Zeitpunkt seines Starts, also bereits vor der FIFA Klub-Weltmeisterschaft: „Die Umstände haben ergeben, dass es so passiert. Und wenn es so geschieht, nehme ich es als Chance an. Einerseits, um Prozesse früher anzugehen, uns kennenzulernen, wie wir auftreten wollen. Und dann die Chance, um einen weiteren Titel zu kämpfen. Es ist die erste Klub-WM. Wenn wir beides vereinen können, kann es ein großartiger Start werden. Von heute an ist das mein Gedanke.“

… den Zeitpunkt der Entscheidung für Real: „Es muss beidseitig funktionieren: dass Madrid dich erstmal will und dass du dann willst. Das Zweite ist in der Regel der Fall. Seit gestern betrachte ich mich als Trainer von Real Madrid. Heute ist die Begeisterung noch größer. Der nächste Schritt ist jetzt, mit den Spielern zusammen zu sein. Ich habe unten schon ein paar getroffen.“

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„Natürlich habe ich eine Idee, wie wir spielen wollen“

… seinen Spielstil und das System: „Das ist eine gute Frage und sie gefällt mir. Der Fußball verlangt dir heutzutage ab, flexibel und dynamisch zu sein, etwas vor oder während des Spiels zu verändern. Natürlich habe ich eine Idee, wie wir spielen wollen. Das System kann sich manchmal verändern. Manchmal kann es dynamischer zur Sache gehen. Ich will aber, dass die Mannschaft Emotionen und Energie herüberbringt, sie soll ambitioniert spielen und die Leute bewegen. Diese Symbiose wird fundamental sein, damit die Etappe gut beginnt. Ob mit vier oder drei Verteidigern, werden wir sehen. Ich mag es, mit den Spielern zu trainieren, die Nähe zu ihnen zu haben, um ihr Potential zu verbessern und das Beste aus ihnen herauszuholen.“

… seine Ansicht zum hohen Pressing: „Was ich mag, ist, wenn wir es begreifen, die Momente zu wählen, eine Organisation zu haben, eine Kontrolle im Ballbesitz und ohne Ball. Dass wir wissen, was wir zu tun haben. Du musst mit verschiedenen Kontexten umgehen, das hohe Pressing suchen, wenn es notwendig ist, sich zurückfallen lassen, wenn es notwendig ist. Die Spielidee ist: ambitioniert, aktiv, die Initiative übernehmen. Dafür haben wir die Spieler, davon bin ich überzeugt.“

Xabi Alonso: „Bei Luka bin ich nicht so objektiv“

… den Einfluss einer früheren Trainer wie José Mourinho oder Carlo Ancelotti: „Ich habe es bei der Präsentation gesagt: Dass ich heute auf diesem Stuhl sitze, liegt wahrscheinlich am Einfluss von ihnen allen. Alle haben mir viel geholfen. Ich hatte das Glück, sehr gute Trainer zu haben. Ich habe versucht, ihnen nahe zu sein, ihre Entscheidungen zu verstehen. Ich habe zu allen eine gute Beziehung und halte den Kontakt. Das freut mich.“

… den Abgang von Luka Modrić: „Bei Luka bin ich nicht so objektiv, denn wir waren Mitspieler. Als er kam, hatten wir eine Chemie, wie wir miteinander spielen. Als ich ging, entwickelte er sich für viele Jahre zum Direktor des Orchesters. Er ist eine große Legende. Sein so emotionaler Abschied macht dich stolz, was der Klub ist und was Luka war. Ich werde das Glück haben, ihn bei der Klub-WM zu trainieren. Ich werde versuchen, das zu genießen. Es wird ein Privileg sein.“

… seinen Einfluss auf Neuzugang Dean Huijsen und Abgang Modrić: „Wir haben natürlich über Dinge geredet – und die Dinge sind beschlossen und besprochen. Es gibt Dinge, die ich angehen muss und andere Dinge nicht so direkt. Es wird immer die Marschroute sein: Wie können wir besser werden, die Dinge besser machen? Ab heute bin ich hier, ab heute arbeite ich offiziell, um Entscheidungen zu treffen und Dinge zu sagen.“

Xabi Alonso: „Wir werden Rodrygo brauchen“

… das Gerücht um einen Abgang von Rodrygo Goes: „Ich hatte noch kein Gespräch mit ihm. Rodrygo ist ein Spieler von Real Madrid und mit allen, die Spieler von Real Madrid sind, werde ich ein Gespräch haben, denn sie verdienen das und wir brauchen das. Wir müssen uns kennenlernen. Rodrygo ist ein spektakulärer Spieler, den wir brauchen werden.“

… die Offensive mit Vinícius Júnior, Kylian Mbappé und Rodrygo: „Es ist ein Glück, dass wir solche Spieler haben. Nicht nur Kylian und Vinícius, sondern auch andere. Sie sind zweifellos zwei essentielle Spieler, die den Unterschied ausmachen und aus denen wir alles herausholen müssen. Wenn sie ihr Maximum zeigen, dann wird die Mannschaft viel erfolgreicher sein. Das ist das, was wir wollen. Ich habe Ideen und es bleibt auch noch Zeit, bis wir anfangen. Das werde ich nutzen, um weiterhin daran zu arbeiten. Das sollen sie spüren. Mir ist die Kommunikation sehr wichtig, dann funktionieren die Dinge besser. Das ist meine Aufgabe.“

… Jude Bellingham: „Jude ist ein besonderer Spieler. Als ich nach Deutschland kam, war er in Dortmund. Sein Ausbruch im vergangenen Jahr entspricht einem für Real Madrid epochalen Spieler. Ich glaube, er ist jetzt 21 Jahre alt und ein Spieler, der für die nächsten Projekte des Klubs fundamental sein wird. Ich denke, er ist in einer guten Phase, um mit ihm zu arbeiten, damit er ein fundamentaler Bestandteil wird, mit all dem Potential so effizient wie möglich. Das werden wir mit ihm versuchen. Ich sehe ihn natürlich als Mittelfeldspieler.“

„Das Gute ist, gute Spieler zu haben“

… das System mit Blick auf den Angriff und die Anzahl der Offensivspieler: „Der Fußball ist dynamisch: zwei können drei sein, drei können zwei sein – oder sogar fünf. Natürlich gibt es Verletzungen und Umstände, dass die Spieler nicht so viel auf ihrer Position spielen. Aber sie sollen dort spielen, wo sie sich am wohlsten fühlen, wo sie am besten ihre Qualitäten zeigen können – physisch, technisch, taktisch, auch mental. Das Gute ist, gute Spieler zu haben. Der Rest ist mein Problem.“

… die Defensivprobleme der Mannschaft: „Ich habe die Spiele natürlich gesehen und analysiert. Jetzt denke ich daran, was wir machen können, wie wir eine ausbalancierte Mannschaft sein können, die Kontrolle hat – innerhalb der individuellen Qualitäten der Spieler. Das ist fundamental. Man muss dem einen kollektiven Sinn geben, dass wir alle wissen, wie wir die Dinge angehen wollen. Das wird uns eine Stabilität geben, die uns dann erlaubt, die individuellen Qualitäten auszuschöpfen. Ich denke, das wird im Spiel mit und ohne Ball und mit Blick auf den Erfolg sehr wichtig sein.“

… seinen Umgang mit den Spielern: „Ich mag es nicht, mich selbst zu beschreiben, aber ich brauche diese Nähe zu den Spielern – sowohl im Trainingsalltag als auch an Spieltagen, auf der Bank. Ich brauche diese Verbindung, um zu spüren, was los ist, wie die Mannschaft drauf ist, was jeder Spieler braucht. Ich weiß, dass ich der Trainer bin, aber ich mag es, den Spielern nahe zu sein.“

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